Deine Augen

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Vera-Lena

Mitglied
Deine Augen

Dein Foto habe ich abgesichtet,
mein Gehirn damit belichtet,
bekannt sind mir für längere Zeit
die Einzelheiten von deinem Kleid.

Die Löckchen kenn ich, die Wimpern, die Haut,
die Hände sind mir an dir tief vertraut,
und werden Monde ins Land hineingehen,
so bleibt dieses Bild ganz klar in mir stehen.

Doch solltest du einst nach vielen Jahren
höchstselbst in meinen Blick hineinfahren,
wird dieses Bildnis zu gar nichts taugen,
unwandelbar sind nur deine Augen.
 

Schakim

Mitglied
Liebe Vera-Lena!

Da hast Du wieder einmal ein ganz schönes Gedicht geschrieben!

Sende Dir strahlende Grüsse!
Schakim
 

Vera-Lena

Mitglied
strahlend

Lieber Schakim.

danke für Deine lobenden Worte!
Ich bekomme zur Zeit keine E-mails. Vielleicht hast Du mir auch andernorts geschrieben, und ich weiß es aber gar nicht, weil Deine Gedichte schon wieder verschwunden sind, weil Du schon wieder etwas Neues dort zu stehen hast. Dann kann ich Dir leider nicht antworten.

Ich wünsche Dir auch einen strahlenden Tag mit strahlenden Augen.

Liebe Grüße Vera-Lena
 

george

Mitglied
Du weisst es Vera-Lena. Ich weiss, dass Du es weisst!

Es hakelt noch an einigen Stellen...
Geh nochmals drüber..

In der ersten Zeile: ab?
dritte Zeile: läng're.

Sollen die Zeit/Kleid-Zeilen gleichen Rhythmus haben?
Soll die Monde-hineingehen-Zeile gleichen Rhythmus haben wie die Zeile drunter?
....


Herzliche Grüsse
 

Vera-Lena

Mitglied
Verbesserungen

Lieber george,

danke für Deine Antwort und Deine Tips! Was den Rhythmus betrifft, habe ich in zwei Zeilen etwas geändert.
Aber nun zum Wort "abgesichtet". Das ist eine Wortschöpfung. Ich liebe Wortschöpfungen, bei Anderen mehr als bei mir, weil ich sie bei Anderen über den grünen Klee bewundern kann, während ich bei meinen Texten immer darauf gefaßt sein muss, dass sie bemängelt werden. Man kann etwas "sichten". Das bedeutet, daß man es so flüchtig wie möglich betrachtet, nur um es erst einmal an der richtigen Stelle einordnen zu können. "Absichten" als Verb bedeutet für mich (wohlgmerkt ich bin der Schöpfer dieses Wortes) eine Sache so inständig und lange zu betrachten, bis man sie quasi ausgetrunken hat, oder eben in sich hineingetrunken hat. Das geht aber aus dem Zusammenhang des Textes hervor, und immer dann, lasse ich auch ein neu erfundenes Wort gelten.
Nur wegen dieses Wortes habe ich den Text in dieses Forum gesetzt, weil ich schon wieder ahnte, was da kommen wird. Sonst hätte ich ihn in Poesie gepostet.
Aber Du hast mir das Wort ja nicht angekreidet, sondern nur mit einem Fragezweichen versehen. Ich hoffe, ich habe jetzt Dein Fragezeichen beantwortet.

Einen wunderschönen Abend wünsche ich Dir noch.
Liebe Grüße Vera-Lena
 

george

Mitglied
..die kommentarlose Negativ-Wertung stammte nicht von mir. Find' ich nicht fair. Aber so was kommt wohl hin und wieder hier vor. Heute scheint - zumindest bei uns beiden - so ein anonymer Negativbewerter (oder eine -in??) unterwegs zu sein. Im Grunde ein schwaches Bild so etwas...

Du hast an einigen Stellen gearbeitet, der Text ist viel flüssiger.

Das "abgesichtet" hatte ich etwas anders verstanden. Es suggerierte mir eher einen negativen Begriff. Nicht "in sich aufsaugen", sondern eher im Sinne von "so lange angesehen, bis es verbraucht war, nicht mehr interessant, sondern langweilig". Die Wortschöpfung an sich finde ich Klasse!

Als einzige hakelnde Zeile empfinde ich jetzt die Vierte. Es liegt am Wort "Einzelheiten". Es passt nicht zum Rhythmus der Zeile drüber. Schon "Details von deinem Kleid" würde m.E. besser passen....

Und jetzt wird gegengehalten. In die Vollen..
 

Vera-Lena

Mitglied
Unterstützung

Lieber george,

danke für Deine fortlaufende Unterstützung. Den Inhalt eines neuen Wortes zu finden ist ja nicht leicht. Es ist fast wie als Kind, wenn man anfängt mit wenig Wortkenntnissen lange Bücher zu lesen, womöglich als Deutsche Johanna Spyri: "Heidi", "Das Rosenreseli" u.s.w. Da gibt es dann so viele Wörter, die sich nur aus dem Zusammenhang erschließen. Da ich als Kind aber niemals Jemanden nach etwas gefagt habe, muß das eine ziemliche Gedankenakrobatik gewesen sein. Mir selbst war das natürlich gar nicht bewußt, ich fand es einfach nur aufregend ein bißchen herumzutüfteln. Es freut mich also sehr, daß Dich das ungwohnte Wort auch angesprochen hat.

Die Zeilen drei und vier habe ich noch einmal geändert. Jetzt stimmt wenigstens die Silbenzahl. Die Verteilung der Hebungen und Senkungen sind nach Erwin Arndt:"Deutsche Verslehre, Kapitel 9: Besondere Spannungsverhältnisse" in der Gegenwartsliteratur aber auch selbst schon in der Klassik nicht immer unbedingt regelmäßig. Natürlich freut sich jeder, der so etwas ganz regelmäßig hingekriegt hat, aber auf Kosten des Gehaltes sollte das nicht gehen.

Zitat:" Was isoliert betrachtet und in anderer Umgebung wie dichterisches Unvermögen aussehen könnte, erweist sich in all unseren Beispielen vom Gehalt und von der Mitteilungsabsicht her als wohlberechtigte künstlerische Freiheit. Sparsam gesetzt und mit Bedacht gewählt, können Spannungen zwischen fest bestimmtem Versgang und freier sprachlicher Betonung rhytrhmische Wirkungen von höchst eigenwilligem Reiz hervorrufen. Keineswegs werden die metrischen Formen schlechthin damit aufgelöst, sondern die Anwendungen derartiger Freiheiten setzen gerade das Bewußtsein der festen Form voraus." Zitatende.

Ich wolte darauf nur einmal hinweisen. Ansonsten werde ich immer bemüht sein, ein rhythmisch gelungenes Gebilde in der LL abzuliefern, und wenn es nach Euer Aller Gefühl zu sehr hakt, es mir immer wieder ansehen. Oft lässt sich doch etwas verbessern.

Lieber george,
einen schönen Tag wünsche ich Dir noch!
Liebe Grüße Vera-Lena
 

george

Mitglied
Frau-oh-Frau,

ich bin beeindruckt, was für schlaue Bücher Du liest. Muss mir mal das Büchlein besorgen. Jetzt weiß ich, wen ich fragen kann.

Bin hundemüde.
Grüße
 

Vera-Lena

Mitglied
langweilig

Lieber george,

dieses Buch ist zwar sehr gut, aber über ein derart spezielles Thema der Germanistik so gründlich unterrichtet zu werden, ist erzlangweilig. Du glaubst ja, es gehe eher um Mathematik als um die Deutsche Sprache. Geh lieber in Deinen schönen Garten, und glaube bloß nicht, daß ich es von Anfang bis Ende gelesen habe.

Einen wunderschönen ausgeschlafenen Tag wünsche ich Dir heute.

Liebe Grüße Vera-Lena
 



 
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