Depression in Worte zu fassen

Hanna Stern

Mitglied
Gezeichnet von Schatten ist mein Herz
dunkle Muster ranken sich darauf
hindern es am Schlagen
es verzagt
von Stunde zu Stunde immer mehr

Inhaltslosigkeit
in meiner Seele
lässt mich schaudern
und auf einen besseren Morgen warten

Tränen salben mein Gesicht
Lippen nähren sich an diesem salzigen Trunk
diese Quelle allen Ursprungs
fließt aus meinen Augen
ohne das Übel zu kennen

Hoffnungslosigkeit
spiegelt alles an und in mir
Verzweifeltsein
und nicht wissen warum

Dunkel ist es in mir
alles Licht ist von mir gewichen
alles Schlechte in mir vereint
zu etwas bedrohlich Fantastischem
und doch
bleibe ich Mensch

Gezeichnet von Schatten ist mein Herz
dunkle Sagen ranken sich darum
hindern es am Leben
es verzagt
gibt auf
bricht entzwei

Inhaltslosigkeit
auch dort
Man kann es
sehen
 
P

Parsifal

Gast
Hallo Hanna,

Depressionen kenne ich zum Glück nicht bei mir selbst, aber aus eigener Anschauung. Dein Gedicht bringt diese verzweifelte Verfassung sehr gut zum Ausdruck.
Die meisten Menschen halten Depressionen für Augenblicke momentaner Niedergeschlagenheit (dachte ich früher auch). Aber manchmal frage ich mich, wenn man sich selbst in Depressionen hineinsteigern kann, ob man sich nicht auch mit einem gewaltigen inneren Ruck wieder aus diesem Teufelskreis lösen kann.

LG
Parsifal
 



 
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