Der Affe

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Jazz

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Der Affe

Der Erdenkugel gleich
ein goldener Thron.
Da hockt der eitle,
der geblendete,
verlauste Affe.

In der Hand
wiegt er rechts
des Christen Wort.
Links das Leid,
die strahlend Bomb.

Trinkt die Milch
vermischt mit Blut,
aus Hirnschalen.
Bleiche Hostien
vergangener Tage.

Spielt mit dem grauen
Staub, der schwarzen
Asche, der verbrannten,
toten Schatten
seiner Ahnen.

Dirigiert zu seinen Füssen,
knallenden Schrittes,
die Parade der Wahrheit,
seinem Dogma
lachend entgegen.

Vom Führer unbemerkt,
der wahrheits Fesseln
entfliehend, die Freiheit.
Und springt gewagt
aus Reih und Glied.

Doch wehe ihr,
der Affe merkt\'s,
zerquetscht die Garstige
mit geübtem,
mit sicherem Fuß.

Und zwickt es ihm
im verlaustem Gedärm
und grämt er ihn,
der goldene Thron,
so scheißt er drauf,

der Affe.
 



 
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