Der Augenblick, der eine Welt veränderte

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aboreas

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Der Augenblick, der eine Welt veränderte

Wir trafen uns mittags wohl Hunderte Mal
bei Aldi, zumeist am Getränkeregal.
Zwar drängte es uns nach den gleichen Genüssen,
kaum aber danach, uns begrüßen zu müssen.

Zu Hause befreite ich ohne Verdruss
die Flasche wie stets von dem keuschen Verschluss,
genoss dann die Freizeit vergnüglich allein
und wurde zum Riesen nach zwei Litern Wein.

Ein Tag wie fast jeder in etlichen Jahren,
die nett zwar, jedoch kaum erlebnisreich waren.
Doch dann kam der Tag, als Verheißung ich spürte,
weil nacktweiche Haut mich im Nacken berührte.

Da sah ich die schlanke und liebliche Hand
mit der mich soeben die Sünde verband.
Sie fuhr elegant - ins Getränkeregal
und räumte heraus die bevorzugte Wahl.

Ich war noch gefangen vom Zauber der Stunde,
bemerkte erst später die offene Wunde
im Aldi-Regal. Denn der Wein, der war fort!
Dies zwang mich zu suchen woanders am Ort.

Nicht mehr als ein Herzschlag, schon wurde ich fündig:
acht Liter Bordeaux, gut gestapelt und bündig.
Da sieht man, das Schicksal ist manchmal verschlungen.
Der folgende Abend war feucht und gelungen.

© Rüdiger N. Aboreas, 9 / 2006
 
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TanjaF

Gast
Na, dann Prostibert!

Auf Aldi und Penny und all die Konsorten –
bei den Kellerei'n kann man Rotwein gut horten!

Feucht-fröhliche Grüße,
Tanja
 

aboreas

Mitglied
Danke für die feuchtfröhlichen Grüße.

Ich muss aber darauf hinweisen, dass es sich bei dem Autor um ein lyrisches Ich, also nicht um mich handelt. Denn ich werde nicht zum Größten nach 2 Litern Wein, sondern eher zum Kleinsten und Fertigsten.

Grüße. abo
 



 
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