Der Berg

Razoreth

Mitglied
Der Berg

Licht flackert im Sturm,
der Kerze helle Flamme,
dort oben im alten Turm,
droben auf dem Kamme.

Und die Winde sie wehn,
so schaurig und kalt,
doch die Bergsteiger gehn,
und trotzen der Gewalt.

Das Gewitter es tost,
nun mit aller Kraft,
und der Nebel er kost,
mit lüsterner Macht.

Und die Winde sie wehn,
so schaurig und kalt,
doch die Bergsteiger gehn,
und trotzen der Gewalt.

Der Berg nun ruft,
von überall her,
lockend und verrucht,
wie das endlose Meer.

Und die Winde sie wehn,
so schaurig und kalt,
doch die Bergsteiger gehn,
und trotzen der Gewalt.

Der Nebel sich giert,
und sie verzehrt,
die Wandrer verirrt,
und die Zweifel vermehrt.

Und die Winde sie wehn,
so schaurig und kalt,
doch die Bergsteiger gehn,
und trotzen der Gewalt.

Im Turm droben,
brennt noch die Kerze,
die Berge sie toben,
doch unten ist Schwärze.

Und die Winde sie wehn,
so schaurig und kalt,
doch die Bergsteiger gehn,
und trotzen der Gewalt.

Die Stimmen verklungen,
waren nie mehr vernommen,
Die Wandrer verschlungen,
vom Nebel genommen.

Die Winde sind still,
der Sturm ist verjährt,
der Berg es so will,
und der Frevel geklärt.

Die Flamme ist tot,
droben am Kamm,
schlimm war die Not,
und der Totengesang.


Razoreth
 

Haget

Mitglied
Hallo Razoreth, dein Gedicht gefällt mir und ich glaube, auch die Wiederholungen der 2.Strophe verstärken die Dramatik. Nach dem Motto "Lob stimmt heiter, Kritik hilft weiter!": Ich selbst würde trotzdem nicht mehrfach wiederholen.
1.Strophe: Nach DORT OBEN dann DROBEN möglichst vermeiden. Vielleicht AUF (DES) BERGES KAMME als letzte Zeile.
Nicht mein Geschmack und vermeidbar (weglassen?): Und die Winde SIE wehn .. Das Gewitter ES tost .. und der Nebel ES kost ..
Kann Nebel GIEREN? Reim zu VERIRRT sowieso nicht sehr gut.

Übrigens: Wenn mir ein Gedicht nur mäßig gefällt, arbeite ich nicht daran mit solcher Kritik!

Liebe Grüße
 

Razoreth

Mitglied
Hi Haget,

Es freut mich endlich einmal ein Feedback zu einem meiner Gedichte zu bekommen, auch wenn es Kritik ist, aber Kritik im ursprünglichen Sinne bedeutet ja nichts Schlimmes.

Ich werde deine Vorschläge auf alle Fälle beherzigen und mich nochmal dahinter setzen, denn ich glaube da läßt sich noch etwas machen.

Danke sehr! =)

LG Gernot
 
S

Sam_Naseweiss

Gast
Ganz gut dein Gedicht!

An der Strophe:
"Und die Winde sie wehn,
so schaurig und kalt,
doch die Bergsteiger gehn,
und trotzen der Gewalt."
gefällt mir der Reim kalt auf Gewalt nicht so gut, dort solltest du statt gewalt eher eine Strophe mit Wald oder etwas ähnlich kurzes nehmen.

Bei der Strophe:
"Der Nebel sich giert,
und sie verzehrt,
die Wandrer verirrt,
und die Zweifel vermehrt."
...schließe ich mich der Kritik meines Vorgängers an.
Das Thema das du gewählt hast wurde meines Empfinden nach schon recht oft thematisiert, das Handwerkzeug bekommst du mit der Zeit noch besse in den Griff, wenn du deinen Gedichten auch noch eine überraschendere Wendung hinzufügen kannts, dann werden sie bestimmt gut werden.
 

Razoreth

Mitglied
Hi,

Auch dir ein herzliches Dankeschön! Ich bin wirklich für jeden Tipp und jede Hilfe dankbar.

Mag sein, dass das Thema schon recht oft behandelt wurde, aber kann man heutzutage noch etwas Neues thematisieren, oder sind vielmehr nicht unsere Gedanken dieselben wie in vergangenen Zeiten?

LG Gernot
 

Razoreth

Mitglied
Der Berg
v 2.0

Licht flackert im Sturm,
der Kerze helle Flamme,
dort oben im alten Turm,
auf des Berges Kamme.

Und die Winde wehn,
so schaurig und kalt,
doch die Bergsteiger gehn,
trotzen der Gewalt.

Das Gewitter tost,
nun mit aller Kraft,
und der Nebel kost,
mit lüsterner Macht.

Der Berg nun ruft,
von überall her,
lockend und verrucht,
wie das endlose Meer.

Der Nebel sich giert,
und sie verzehrt,
die Wandrer verirrt,
und die Zweifel vermehrt.

Im Turm droben,
brennt noch die Kerze,
die Berge sie toben,
doch unten ist Schwärze.

Die Stimmen verklungen,
waren nie mehr vernommen,
Die Wandrer verschlungen,
vom Nebel genommen.

Die Winde sind still,
der Sturm ist verjährt,
der Berg es so will,
und der Frevel geklärt.

Die Flamme ist tot,
droben am Kamm,
schlimm war die Not,
und der Totengesang.
 

Haget

Mitglied
Also Razoreth, für mich nun noch schöner, aber ich bin ja wohl jetzt "Partei". Nur Strophe 5 überzeugt mich einfach nicht in Reim und Inhalt, geht aber vielleicht beim Miterleben unter. Und:

Im Turm droben, (Turme?)
brennt noch die Kerze,
die Berge sie toben, (SIE weg?)
doch unten ist Schwärze.

LG
 

Razoreth

Mitglied
>Im Turm droben, (Turme?)
brennt noch die Kerze,
die Berge sie toben, (SIE weg?)
doch unten ist Schwärze.<

HI Haget,

Wäre vom Versmaß her auch schöner, hast recht, dass 'sie' werde ich weglassen.

Und in der ersten Zeile 'im Turme droben'?
Kling auch gleich ein wenig besser.

Liebe Grüße, besten Dank
Gernot
 



 
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