Der Blinde Kuckuck

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SuracI

Mitglied
Die Pferdebremse saß
Im meterhohen Gras
Gereizt bis in mein Blut,
Die Augen voller Glut.

Sie wartete auf Leute,
Auf zuckersüße Beute,
Um sich an deren Gaben
Ganz feierlich zu laben.

So kam auch eine Dame,
Zu ihrer Blutentnahme.
Nicht Willens ward sie Zeuge,
Des Stichs in ihre Beuge.

Doch dann beim Blutabzwacken
Bläht’n sich die Bremsebacken
Sie schrie wie eine Furie,
Das war eine Arterie.

Die grenzenlose Gier
Trieb schnell die Röte ihr,
Pulsierend ins Gesicht.
Fürwahr, das tut man nicht.

So ward sie rund und prall,
Und dann mit Knall und Fall,
Barst sie wie ein Ballon
Das Blut.... Na Ihr wisst schon.

16.07.07 by Marius Jacob
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
hallo

Worauf soll der Titel des Gedichts hindeuten? Ich sehe keinen Zusammenhang.
Das sich Arterie und Furie nicht reimen, müsste dir selbst aufgefallen sein.
Kann eine Bremse schreien und einen roten Kopf bekommen? Ich weiß es nicht.
Es heißt richtigerweise [blue][red]auf[/red] Knall und Fall[/blue].

VG Thomas
 

SuracI

Mitglied
Hallo Stator,
der Titel ist dieser, weil die Pferdebremse auch "Blinder Kuckuck" genannt wird. Das mit dem "roten Kopf" der Bremse ist primär darauf bezogen, dass die Bremse eine Arterie angestochen hat und sich nun füllt wie eine Wasserbombe ("pulsierend").
Richtig, die Redewendung heißt AUF Knall und Fall, aber meine dichterische Freiheit machte daraus MIT, zum einen als Anspielung auf die Redewendung, zum anderen zur bildlichen Darstellung dessen, was mit der Bremse passiert.
Arterie und Furie einen unreinen Reim bilden, ist mir bewusst.

Voila,

SuracI
 

Duisburger

Mitglied
Ich vermute, die verquere Groß- und Kleinschreibung ist auch dichterische Freiheit. Entweder du verzichtest ganz auf Satzzeichen (Komma und Punkt) oder schreibst nach einem Komma klein weiter.

Die Idee an sich finde ich orginell, doch liest sich das Werk wegen einiger Holperer (Furie, Atrie und der letzte Vers) nicht flüssig. Auch ist hier dem Zwang zum Reim viel der Logik geopfert worden.

- eim Stich in die Beuge wird auch gleich die Atreie getroffen
- eine schreiende Bremse?
- ... dann mit Knall und Fall

Sicherlich im zum Platzen der Bremse der Druck der Aterie nötig, doch wirkt das dann doch sehr bemüht.

lg
Duisburger
 
Hallo SuracI,
ich sehe das Gedicht nicht ganz so kritisch. Ganz offensichtlich handelt es sich hier ja um Nonsens. Deswegen finde ich die Idee äußerst vergnüglich, dass der Übeltäter eine Arterie ansticht und förmlich aufgepumpt wird. Das ist eine originelle Idee. Manche Reime finde ich nicht ganz so originell, aber dennoch überwiegt bei mir der Spaßfaktor wegen der Idee.
Was die Recht- bzw. Groß/Kleinschreibung betrifft, bin ich auch eher traditionell und würde alles in eine korrekte Schreibung überführen.
Die letzte Zeile sollte nicht aus der Metrik ausbrechen. Wie wäre es mit:

Das Blut? Ihr wisst es schon.

VG
Steffen
 

SuracI

Mitglied
Hallo,
also dass man beim Stich in die Ellenbeuge eine Arterie trifft ist nicht unwahrscheinlich. Denn die beiden Gefäße laufen bei manchen sehr dicht beieinander.
Klar ist das hier purer Nonsens, daher ja auch die teils "albernen" Reime. (oder auch Aussagen wie: "Bis in MEIN Blut")

Zum Thema Großschreibung am Zeilenanfang: Man mag es Markenzeichen, dichterische Freiheit oder Stilmittel nennen.
Wer meine Gedichte kennt, dass ich bei jedem Gedicht am Zeilenanfang großschreibe.
Nur sehe ich in diesem Zuge, dass ich das ein oder andere Satzzeichen auf dem Weg des Übertragens verloren habe ;)

Herzliche Grüße,

SuracI
 



 
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