Der Drache

Pennywise

Mitglied
Hier noch ein geistiger Erguß meinerseits :

DER DRACHE

Die Höhle in der ein Drache schlief
War gut versteckt, im Berge tief
Damit ein Ritter, der gern' kämpfen wollte
Diese erst gar nicht finden sollte

So konnte er, seit hundert Jahren
Sich ein ruhiges Leben so bewahren
Es ging ihm hier immer sehr gut
Beschützt vor dummem Heldenmut

An einem Tag, an dem er gar nicht aufsteh'n wollte
Kam es, wie es kommen sollte
Ein wackr'er Held war losgezogen
Denn zu kämpfen hatte er erwogen

Er suchte einen bösen Drachen,
Um den Gar aus ihm zu machen
Und stolperte, wie sollt' es anders sein
Durch die Tür, in unsr'es Drachen Höhle rein

"Steh auf und kämpfe, Lindwurm du"
Rief er laut dem Drachen zu
Und schlug ihm mit des Schwertes Knauf
Der Drache schlug ein Auge auf

"Heute ist ein schlechter Tag,
An dem ich gar nicht kämpfen mag!
Steck' dein Schwert schnell in die Scheide
Und verlasse meine Bleibe!"

Doch der Ritter folgte nicht,
Schlug ihm statt dessen ins Gesicht
"Seit wann denn seid, ihr Drachen feige?
Daß du kämpfen wirst, ich dir gleich zeige!"

Er trat dem Drachen in den Bauch
Aus dessen Nase kräuselt Rauch
Denn Tritte in den Magen,
Konnte er noch nie vertragen

Warnend sah er dann
Den Ritter, nun mit beiden Augen an
"Laß das sein, oh Rittersmann
Sonst fache ich mein Feuer an!

Lachend hob der nur sein Schild
"Also zum Kampf du nun gewillt?
Dann steh' endlich auf, du garstiges Vieh!
Einen Helden wie mich, den besiegst du nie!"

Dann hob er sein Schwert, fertig zum Schlag
Der Drache verfluchte diesen scheußlichen Tag
'Ich wollte nur schlafen, mehr wollte ich nicht!
Und nun muß ich kämpfen, mit diesem Wicht!'

Der Drache erhob sich, majestätisch und schön
Der Ritter wollte zum Angriff nun geh'n
Da traf ihn ein Strahl, aus Feuer und Flammen
Als ein Haufen Asche, fiel er in sich zusammen

Seufzend legte, der Drache sich nieder
Und hoffte, das passiert ihm nie wieder
Er sah noch einmal, auf den dampfenden Haufen
Und schlief wieder ein, mit einem Schnaufen

Die Höhle in der, ein Drache schlief
War noch immer versteckt, im Berge tief
Damit das so bleibt und für immer andauert
Hat unser Drache die Tür zugemauert


©2002 by Matthias Laske



Wie immer, sind Kritik und Anregungen sehr willkommen !!
 

Pinky

Mitglied
Großes Lob

Ein wirklich tolles Gedicht, ich hab mich köstlich amüsiert. Und dass der Drache als Sieger hervorgeht, ist genau mein Stil. Immerhin - er hat sich seine Ruhe auch verdient.
Viele Grüße

Pinky
 

Pennywise

Mitglied
Ich danke Dir !
Das mit dem Sieg des Drachens, sehe ich genauso.Es gibt genügend Storys, in denen diese armen Geschöpfe gemeuchelt werden ! :)

Penny
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Erster Eindruck: Story sehr nett und erfrischend, Text zunehmend holpernd und krampfend und mit etlichen störend falsch gesetzten Kommas.

Ein Wortsinn-Frage: Was ist ein Gar?
 

Pennywise

Mitglied
Hallo Jon !

Für konstruktive Kritik bin ich immer zu haben !
Wenn da falsche Kommata sind (Kommas? hört sich recht holpernd an!) dann schreibe doch bitte welche es sind.
Einfach nur jammern, kann jeder.
Und falls du den Ausdruck, jemandem den gar ausmachen nicht kennst, dann belese dich mal! Ob nun groß oder klein geschrieben, der Sinn soll rüberkommen.

Gruß,

Penny
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Hi, Pennywise,

offenbar hat dich mein knapper Stil brüskiert. Entschuldige bitte, ich wollte nur einfach nicht lange Psalmen schreiben für etwas, was ich (ausnahmsweise) in einem Satz mitteilen ließ. Du hast natürlich Recht: Ausführlicher ist immer hilfreicher.

Also noch mal in Langversion: Beim Lesen bin ich sehr schnell aus dem Rhythmus gekommen, was mich von der Story ablenkte.
**Zum ersten Mal passiert das ganz deutlich bei "Heute ist ein schlechter Tag,..": Alle bisherigen Strophen begannen quasi mit einem Auftakt, hier liegt die Betonung plötzlich auf der ersten Silbe.
**Oder:
[ 5]Er trat dem Drachen in den Bauch
[ 5]Aus dessen Nase kräuselt Rauch
HIER METRIK-BRUCH!
[ 5]Denn Tritte in den Magen,
[ 5]Konnte er noch nie vertragen

[ 5]Warnend sah er dann
[ 5]Den Ritter, nun mit beiden Augen an
[ 5]"Laß das sein, oh Rittersmann
[ 5]Sonst fache ich mein Feuer an!

[ 5]Lachend hob der nur sein Schild
[ 5]"Also zum Kampf du nun gewillt?
[ 5]Dann steh' endlich auf, du garstiges Vieh!
[ 5]Einen Helden wie mich, den besiegst du nie!"

hier wird die Metrik mitten in der Stropeh gebrochen, es folgt eine Strophe im "fremden" Rhythmus und dann schleichst du dich wieder zum alten Rhythmus zurück.
Das Hauptproblem dabei: Beide Rhythmen sind sehr zwingend – dadurch fällt die Verwurstelung so stark auf. Man kann natürlich den Rhtyhmus so brechen, aber dann aus inhaltlichen Gründen und die sehe ich hier nicht.

Was ich mit krampfend meine, ist der Effekt, der immer auftritt, wenn man bei Gedichten die Sprache in die Form presst, statt sie „nur“ einzupassen.
Beispiele:
*Zweite Strophe, erste zwei Zeilen: zweimal „so“ mit haargenau gleichem Sinn.
* Strophe 5: zweimal schlug
*„Daß du kämpfen wirst, ich dir gleich zeige!" und „Also zum Kampf du nun gewillt?...“ – deutlich im Dienste des Reims verbogene Sätze
*„...Denn Tritte in den Magen, / Konnte er noch nie vertragen...“ ist eine (entschuldige das harte Wort!) Affektiertheit, die zu nichts weiter gut ist, als die Strophe zu füllen.
*„Der Drache erhob sich, majestätisch und schön...“ finde ich ganz und gar unpassend zum restlichen Sprachstil. Auch wenn es stimmt : Bisher sind die beiden so farbig und glaubwürdig als Charaktere GEZEIGT worden und nun so eine platte MITTEILUNG - schade schade schade! Außerdem dient dieses „majestätisch und schön" – so empfand ich es zumindest – nur für dem Reim. (Aber diese Passage kann ich am ehesten, so wie sie ist, akzeptieren.)

Gar/gar/Garaus
Ich kenne den Begriff durchaus und ich habe – man will ja nichts Falsches sagen – sogar im Duden nachgeschaut. Und der gab mir Recht: Es heißt: „jemandem den Garaus machen“ und nicht "jemandem den Gar/gar ausmachen“ oder gar „den Gar aus jemandem machen".

Die falschen Kommas/Kommata (ganz nach Belieben verwendbar - siehe Duden) markier ich dir gern. Und wenn ich ohnehin durchgehe, setz ich mal gleich noch Punkte und anderere Satzzeichen. (Man kann natürlich beschließen, keine Punkte zu setzen, hab ich nichts dagegen. Nur die ZU-VIEL-Kommas störten mich tatsächlich.)

DER DRACHE

Die Höhle (KOMMA) in der ein Drache schlief (HIER KOMMA)
War gut versteckt, im Berge tief (KOMMA)
Damit ein Ritter, der gern' kämpfen wollte (KOMMA)
Diese erst gar nicht finden sollte (PUNKT)

So konnte er, (ENTWEDER IST DIES ZU VIEL oder....) seit hundert Jahren (...KOMMA)
Sich ein ruhiges Leben so bewahren (PUNKT)
Es ging ihm hier immer sehr gut
Beschützt vor dummem Heldenmut

An einem Tag, an dem er gar nicht aufsteh'n wollte (KOMMA)
Kam es, wie es kommen sollte (KOMMA/PUNKT/DOPPELPUNKT o.Ä.)
Ein wackr'er Held war losgezogen (KOMMA)
Denn zu kämpfen hatte er erwogen

Er suchte einen bösen Drachen,
Um den Gar aus ihm zu machen (KOMMA)
Und stolperte, wie sollt' es anders sein (KOMMA)
Durch die Tür, (KOMMA ZU VIEL) in unsr'es Drachen Höhle rein (PUNKT)

"Steh auf und kämpfe, Lindwurm du" (KOMMA)
Rief er laut dem Drachen zu
Und schlug ihm mit des Schwertes Knauf (PUNKT/KOMMA)
Der Drache schlug ein Auge auf (PUNKT)

"Heute ist ein schlechter Tag,
An dem ich gar nicht kämpfen mag!
Steck' dein Schwert schnell in die Scheide
Und verlasse meine Bleibe!"

Doch der Ritter folgte nicht,
Schlug ihm statt dessen ins Gesicht (PUNKT/KOMMA/DOPPELPUNKT)
"Seit wann denn seid, (KOMMA ZU VIEL)ihr Drachen feige?
Daß du kämpfen wirst, ich dir gleich zeige!"

Er trat dem Drachen in den Bauch (KOMMA)
Aus dessen Nase kräuselt Rauch (KOMMA)
Denn Tritte in den Magen, (KOMMA ZU VIEL)
Konnte er noch nie vertragen

Warnend sah er dann
Den Ritter, (ENTWEDER IST DAS KOMMA ZU VIEL oder...)nun mit beiden Augen (...oder HIER FEHLT EINS) an
"Laß das sein, oh Rittersmann (KOMMA)
Sonst fache ich mein Feuer an! (AUSFÜHRUNGSZEICHEN)

Lachend hob der nur sein Schild (PUNKT, DOPPELPUNKT)
"Also zum Kampf du nun gewillt?
Dann steh' endlich auf, du garstiges Vieh!
Einen Helden wie mich, den besiegst du nie!"

Dann hob er sein Schwert, fertig zum Schlag
Der Drache verfluchte diesen scheußlichen Tag (PUNKT / DOPPELPUNKT)
'Ich wollte nur schlafen, mehr wollte ich nicht!
Und nun muß ich kämpfen, mit diesem Wicht!'

Der Drache erhob sich, majestätisch und schön (PUNKT)
Der Ritter wollte zum Angriff nun geh'n (PUNKT / KOMMA)
Da traf ihn ein Strahl, aus Feuer und Flammen (PUNKT/KOMMA)
Als ein Haufen Asche, (KOMMA ZU VIEL) fiel er in sich zusammen

Seufzend legte, (KOMMA ZU VIEL) der Drache sich nieder
Und hoffte, das passiert ihm nie wieder (PUNKT)
Er sah noch einmal, (KOMMA ZU VIEL) auf den dampfenden Haufen
Und schlief wieder ein, mit einem Schnaufen

Die Höhle in der, (KOMMA ZU VIEL) ein Drache schlief (KOMMA)
War noch immer versteckt, im Berge tief (PUNKT)
Damit das so bleibt und für immer andauert (KOMMA)
Hat unser Drache die Tür zugemauert


So viel dazu...
Ich hoffe, diese ausführlichere Kritik ist brauchbarer für dich.
 

Pennywise

Mitglied
Hi Jon !

GENAU DAS verstehe ich unter einer guten Kritik.
Der eine Satz ließ mich darauf schließen, daß das Gedicht nur schnell überflogen wurde und dann ein etwas, sagen wir mal dummer, Kommentar geschrieben wurde.
Ich habe gesagt, daß ich gerne Kritik annehme. Und das meine ich auch so. Deine jetzige ist zwar etwas sehr ausführlich (doch, doch, man kann es mir Recht machen!)
aber sie gefällt mir sehr gut.
Sicherlich sind mehrere Stellen für den Reim gebogen.
Auch entstehen meine Gedichte nicht durch lange Planung oder Vorbereitung. Ich schreibe einfach auf, was mir einfällt. Mit den Kommas ( :) ) stehe ich nunmal auf Kriegsfuß. Wollte zuerst gar keine reinsetzen. Doch dann kamen sie automatisch und rein nach Gefühl.
Ich will jetzt nicht auf alle Passagen eingehen, aber im Großen und Ganzen ist Deine Kritik wohl sehr berechtigt.
Ich habe nie dichten gelernt, oder irgendwelche Kurse besucht. Ich schreibe aus dem Bauch heraus.
Deswegen, mag ich Kritiken wie diese von Dir gern, da sie wirklich weiterhelfen. Mit der ersten Kritik, konnte ich nicht viel anfangen.
Und noch ein Satz zum Schluß. Gedichte in der Form, wie ich sie schreibe, sollen in erster Linie unterhalten. Auch wenn es nicht in korrekter grammatikalischer Form geschieht.
Trotzdem Danke für Deine Ausführungen!!

Gruß,

Penny
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
hallo,

pennywiese, ich möchte dir sagen, daß meine lieblingsspeise pudding ist. deine gedichte sind für mich meist wie pudding ohne zucker - reizvoll, aber kein hochgenuß. sie kommen dennoch in meine sammlung. ganz lieb grüßt
 



 
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