Der Elfenbeinkönig

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Eve

Mitglied
Der Elfenbeinkönig

Dein Turm hat keine Treppen,
so scheint mir,
denn dein Fuß hat nie den Boden
betreten, auf dem ich stand.

Die Aussicht, sagst du,
sei wunderschön dort oben.
Aber was du siehst,
ist nur die Ferne, nie die Tiefe.

Kurz streckst du mir die Hand entgegen,
ein Gedanke immerhin,
doch war die Absicht ehrlich?

Für zu schwer befunden und fallen gelassen.
 
H

Haki

Gast
Liebe Eve,

ein schönes Bild, das du da zeichnest, ich würde zwar noch ein bisschen verdichten, aber schon so vermittelt das Gedicht eine traurige Atmosphäre...

Liebe Grüße,
Haki
 

Eve

Mitglied
Wo die Traurigkeit so immer überall drin steckt ;-) ... was würdest du denn kürzen bwz. verdichten?

Viele Grüße,
Eve
 
H

Haki

Gast
Bei mir sähe dein Gedicht so aus:

Der Elfenbeinkönig

In deinem Turm ohne Treppen
haben deine Füße nie den Boden betreten,
auf dem ich stand.

Die Aussicht sei schön,
sagst du von dort oben
Aber was du siehst,
ist nur die Ferne, nie meine Tiefe.

Kurz streckst du mir die Hand entgegen,
ein kurz aufblitzender Gedanke

aber dann du hast mich
für zu schwer befunden und fallen gelassen.


Wie findest du es so?
Nur Vorschläge, und grad bin ich mir nicht mal sicer, ob sie das Gedicht verbessern. Kannst ja schauen...
Liebe Grüße,
Haki
 

Eve

Mitglied
Hallo Haki,

danke erstmal für deine Idee und die Zeit, die du investierst :)

Hier meine Gedanken zu deinen Vorschlägen:

Der Elfenbeinkönig

In [blue]deinem[/blue] Turm ohne Treppen [blue][doppelt][/blue]
haben [blue]deine[/blue]F üße nie den Boden betreten,
auf dem ich stand. [blue]hier könnte man denken, beide stünden auf demselben Boden - tatsächlich steht der eine aber oben im Turm und der andere unten am Boden.[/blue]

Die Aussicht sei schön,
sagst du von dort oben
Aber was du siehst,
ist nur die Ferne, nie meine Tiefe. [blue]stimme ich zu[/blue]

[blue]Kurz[/blue] streckst du mir die Hand entgegen,
ein [blue]kurz[/blue] aufblitzender Gedanke

aber dann du hast mich
für zu schwer befunden und fallen gelassen.
[blue]hier finde ich deine Version länger als meine - bin nicht sicher, ob der Schluss so knackiger wird?[/blue]

Aber du hast etwas angeregt ... ich schaue mal, ob ich noch Ideen finde, den Text zusammenzuziehen ...

Danke schön :) und viele Grüße,
Eve
 

Eve

Mitglied
Der Elfenbeinkönig

Dein Turm hat keine Treppen,
so scheint mir,
denn dein Fuß hat nie den Boden
berührt, auf dem ich stand.

Die Aussicht, sagst du,
sei wunderschön dort oben.
Aber was du siehst,
ist nur die Ferne, nie die Tiefe.

Kurz streckst du mir die Hand entgegen,
ein Gedanke immerhin,
doch war die Absicht ehrlich?

Zu schwer befunden und fallen gelassen.
 
H

Heidrun D.

Gast
Liebe Eve,

erstmal Glückwunsch für die schöne Idee mit dem Turm.

Ich würde allerdings viel mehr verdichten:


[red]Dein Turm hat keine Treppen
scheint mir

dein Fuß den Boden
nie berührt
auf dem ich steh

Die Aussicht, sagst du
sei sehr schön

Doch was du siehst
ist nur die Ferne
nicht die Tiefe.

Kurz streckst du mir
die Hand entgegen

ein Gedanke
immerhin
doch ist die Absicht ehrlich?[/red]

Das ist mein Vorschlag. Was meinst du?

Liebe Grüße
Heidrun
 

Eve

Mitglied
Der Elfenbeinkönig

Dein Turm hat keine Treppen
scheint mir,
dein Fuß den Boden
nie berührt,
auf dem ich steh.

Die Aussicht, sagst du,
sei sehr schön;
doch was du siehst
ist nur die Ferne,
nicht die Tiefe.

Kurz streckst du mir
die Hand entgegen -
ein Gedanke,
immerhin,
doch ist die Absicht ehrlich?
 

Eve

Mitglied
Hallo Heidrun,

deinen Vorschlag finde ich klasse - vielen Dank! Mir scheint, du hast jetzt erst das Richtige aus dem Text geholt :) auch, dass die letzte Zeile jetzt weg bleibt, nimmt dem Text nichts von der Stimmung ... ich denke, schon die Frage allein (ob die Absicht ehrlich ist) drückt die Zweifel aus - man kann die Antwort dem Leser getrost selbst überlassen ;-)

Nochmal vielen Dank für deine Hilfe, die ich sofort übernommen habe. Ich hab die Zeilen allerdings etwas zusammen gezogen.

Viele Grüße,
Eve
 
H

Heidrun D.

Gast
Ja, Eve,

so finde ich es wirklich gut. -

Textarbeit ist so wichtig ... leider nehmen sich zu wenige die Zeit dafür, nicht wahr?

Liebe Grüße
Heidrun
 

Eve

Mitglied
Hallo Heidrun,

vielleicht liegt das mit der mangelnden Textarbeit auch daran, dass der Autor dann das Gefühl hat, der Text sei nicht mehr von ihm am Ende. Aber so gesehen ist es ja auch eher eine Chance, Anregungen anderer zu nutzen. Ich hab mich hier auch gefragt (und hier waren es ja nur kleine Änderungen), ob ich das allein so hinbekommen hätte? Es waren zwar nur Kürzungen, so dass die Worte und die Idee ja immer noch von mir sind ... aber Änderungen sind auf jeden Fall immer etwas, das man erstmal an sich heranlassen muss ;-)

Aber wenn ein Autor dann so gar nicht daran interessiert ist, Anregungen zuzulassen (muss ja auch nicht immer sein), dann wird der Leser das irgendwann merken und sich einen Kommentar einfach sparen, schade sonst um die eigene Zeit.

Danke nochmals für deinen Stupser in die richtige Richtung ;-) jetzt "fühlt" sich der Text wirklich besser an!

Viele Grüße,
Eve
 



 
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