Der Jäger (Sonett)

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Kaetzchen

Mitglied
Das Weidwerk liebst du, wilderst gern in neuen
Revieren, suchst die beste Beute aus,
denn sie zu fangen bringt dir den Applaus
und deshalb wirst du den Agon nicht scheuen.

Du willst bei dieser Hatz es ausprobieren,
dein Ziel ist die Trophäe, ihr gebührt,
daß sie mit Honigworten wird verführt.
Mit deiner Mimik kannst du stimulieren,

nuancenreich Gefühle simulieren,
bis sie dir ist ergeben und bereit,
wirst du genießen und sie dann verlieren,

denn dich ruft das Halali, es ist Zeit
zur Jagd auf Herzen, was den Kick dir gibt.
Du kennst kein Mitgefühl, bist - selbstverliebt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Kätzchen, der Jäger - wen oder was jagt er? Die Beute. Sie könnte ein Häschen mit langen Ohren sein oder zutreffenderweise ein Häschen mit langen Ohrringen. Bleib ich also bei den Ohrringhäschen, ist ja nicht zu überlesen.

Ich würde aber sagen, dass das Bild des Jägers nicht wirklich ausgeführt wird, denn die Beute, die Trophäe taucht überhaupt nicht auf. Aber Jagd und Beute sind ein Paar, ohne Beute wäre der Jäger nämlich kein Jäger, sondern ein Traumtänzer.

Zum Technischen:
Waidwerk würde ich mit ai schreiben, auch falls der Irsinn der sogenannten neuen Rechtschreibung ei erlauben sollte.
Für Agon würde ich besser Wettkampf oder Wette benutzen.
Im zweiten Terzett stimmt es beim Halali (auf i betont) nicht ganz, nur als Hinweis.

Aber mit dem dritten Vers des zweiten Terzetts bin ich inhaltlich nicht ganz einverstanden. Ich kenne diese Jäger, und das von dir bezweifelte Mitgefühl ist bei ihnen durchaus vorhanden, nämlich als Arbeitsmittel, um sich an die Beute heranzuarbeiten. Dass sie selbstverliebt sind, daran würde ich nicht zweifeln, jeder Mensch, jeder Mann und jede Frau, ist selbstverliebt, weniger oder mehr. Insofern fehlt mir was in Vers 3, die treffende Aussage, sie scheint mir ein wenig zu selbstverständlich.

Aber hast du ansonsten gut hingekriegt dein Sonett, vielleicht alles ein bisschen ohne etwas Pep, sondern mit Verachtung im Bauch - nun ja, jeder, wie er es sieht.

blackout
 

Kaetzchen

Mitglied
Das Weidwerk liebst du, wilderst gern in neuen
Revieren, suchst die beste Beute aus,
denn sie zu fangen bringt dir den Applaus
und deshalb wirst du den Agon nicht scheuen.

Du willst bei dieser Hatz es ausprobieren,
dein Ziel ist die Trophäe, ihr gebührt,
daß sie mit Honigworten wird verführt.
Mit deiner Mimik kannst du stimulieren,

nuancenreich Gefühle simulieren,
bis sie dir ist ergeben und bereit,
wirst du genießen und sie dann verlieren,

dich ruft das Halali, denn es ist Zeit
zur Jagd auf Herzen, was den Kick dir gibt.
Du kennst kein Mitgefühl, bist - selbstverliebt.
 

Kaetzchen

Mitglied
Hi blackout
Danke für deine Auseinandersetzung mit dem Gedicht, ich werde deine Hinweise überdenken.
Da hast du recht, der Schluß ist sehr direkt, mit Verachtung im Bauch.
Sicher, Mitgefühl hat jeder, aber mancher hat es eben nur für sich.
Liebe Grüße
Kaetzchen
 

Kaetzchen

Mitglied
Das Weidwerk liebst du, wilderst gern in neuen
Revieren, suchst die beste Beute aus,
denn sie zu fangen bringt dir den Applaus
und deshalb wirst du den Agon nicht scheuen.

Du willst bei dieser Hatz es ausprobieren,
dein Ziel ist die Trophäe, ihr gebührt,
daß sie mit Honigworten wird verführt.
Mit deiner Mimik kannst du stimulieren,

nuancenreich Gefühle simulieren,
bis sie dir ist ergeben und bereit,
wirst du genießen und sie dann verlieren,

dich ruft das Halali, denn es ist Zeit
zur Jagd auf Herzen, was den Kick dir gibt.
Du kennst kein Mitgefühl, bist - selbstverliebt.
 

Kaetzchen

Mitglied
Das Weidwerk liebst du, wilderst gern in neuen
Revieren, suchst die beste Beute aus,
denn sie zu fangen bringt dir den Applaus
und deshalb wirst du den Agon nicht scheuen.

Du willst bei dieser Hatz es ausprobieren,
dein Ziel ist die Trophäe, ihr gebührt,
daß sie mit Honigworten wird verführt.
Mit deiner Mimik kannst du stimulieren,

nuancenreich Gefühle simulieren,
bis sie dir ist ergeben und bereit,
wirst du genießen und sie dann verlieren,

dich ruft das Halali, denn es ist Zeit
zur Jagd auf Herzen, was den Kick dir gibt.
Du kennst kein Mitgefühl, bist - selbstverliebt.
 

Zirkon

Mitglied
Liebe Kätzchen,

ich finde nicht, dass Beute und Jäger näher ausgeführt werden müssen, denn es geht klar hervor aus den Folgezeilen, dass es sich um Frauen handelt.
Das Sonett ist flüssig und formal korrekt geschrieben.
Die Pointe ist zu direktund dem Rest ncht angemessen. da hat sich du dich von Wut leiten lassen.

Ich würde im Bild bleiben und sinngemäß sowas schreiben wie: denn du bist in die Jagd verliebt.

Nicht immer sind Menschen, die anderen gegenüber selbstverliebt wirken, auch nur selbstverliebt. Jeder trägt so seine Prägungen mit sich rum...
Ein Solcher Schluss wäre ohne persönliche Wertung.

Man könnte es auch umdrehen, dann bekä,e es Pfiff, im Sinne von:

das du hofft , dass man es liebt. drum jagt es...
Das wäre natürlich eine ganz andere Intention, also mehr abstrahiert.

Sollen ja nur Gedankenanstöße sein.Nimm dir, was du gebrauchen kannst.

Liebe Grüße von Zirkon
 

Kaetzchen

Mitglied
Hallo Zirkon
Vielen Dank das du dich mit meinem Gedicht auseinandergesetzt hast. Du hast völlig recht, das Gedicht ist zu persönlich und direkt. Ob man die Jagd liebt oder selbstverliebt ist, sind zweierlei Dinge, somit kann die Selbstliebe nicht die Schlussfolgerung sein. Deine Hinweise machen mir jetzt Lust, die Verse doch noch zu ändern.
Wie du das mit dem Umdrehen meinst, habe ich nicht richtig verstanden. Vielleicht kannst du es mir etwas genauer erklären, denn es klingt interessant und ich würde gern etwas abstrakter vorgehen.
Liebe Grüße
Kaetzchen
 

Zirkon

Mitglied
mit dem Umdrehen meinte ich, dass er nicht als der Böse dargestellt wird ( er jagd um zu verletzen, ohne Emotion), sondern er jagd, weil er geliebt werden will, also Liebe sucht. Zwar nicht weniger verletzend für die Dame, aber wäre ein überraschender Schluss.
Vielleicht inspiriert es dich ja.
Liebe Grüße von Zirkon
 

Kaetzchen

Mitglied
Das Weidwerk liebst du, wilderst gern in neuen
Revieren, suchst die beste Beute aus,
denn sie zu fangen bringt dir den Applaus
und deshalb wirst du den Agon nicht scheuen.

Du willst bei dieser Hatz es ausprobieren,
dein Ziel ist die Trophäe, ihr gebührt,
daß sie mit Honigworten wird verführt.
Mit deiner Mimik kannst du stimulieren,

nuancenreich Gefühle simulieren,
bis sie dir ist ergeben und bereit.
Mit deinem Charme wirst du sie dann verführen,

sie sehr verwöhnen, doch sie bald verlieren.
Die Jagd beginnt von vorn, du bist es leid,
suchst Eine die dich liebt - für alle Zeit.
 



 
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