Der Kratzbaum (gelöscht)

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ahorn

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Hallo fuuly,

es ist immer wieder schön das alte Thema »Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein« in neuen Gewändern, zu lesen.
Der Weg zur Tat, seine Verzweiflung, plastisch von dir umgesetzt.

Leider hat die Ausführung handwerkliche Mängel.
Du springst in den Zeiten wie ein Pferd über unterschiedlich hohe Hindernisse. Verwendest Füllwörter in einer Anzahl, als bekämst du eine Prämie für die Textlänge und benutz »subjektive« Adjektive ohne dir Gedanken über mögliche Alternativen zu machen.
Zum Beispiel »hässlich«!
Was ist hässlich? Umschreibe das Aussehen der Person oder streich das Wort, den es bringt deinen Text nicht weiter.

Damit du besser verstehst, was ich meine – meine Meinung ist subjektiv und laienhaft, habe ich mir erlaubt deinen ersten Abschnitt genauer zu betrachten.


Eginhard hatte sich verkalkuliert. Die Ehe mit Hildegunde [Strike]ist[/Strike] war die Hölle.[Strike] Mal ehrlich. [/Strike] Er [Strike]hat[/Strike] hatte die hässliche Hildegunde [Strike]ganz[/Strike] gewiss nur wegen des Geldes [Strike]wegen[/Strike] geheiratet. [Strike] wird [/Strike]Würde schon gut gehen. Ging [Strike] aber [/Strike] es nicht.
[Strike] schon [/Strike] In der Hochzeitsnacht [Strike] wurden [/Strike] hatte sie die Grenzen klar abgesteckt. [Strike] Im großen Ehebett, zwischen den beiden, durfte Hildegundes kastrierter Kater Ypswich pennen [/Strike]. Ihr kastrierter Kater Ypswich durfte im Ehebett zwischen ihnen pennen. Kam der Eginhard dem Viech zu nahe, fauchte der Kater und Hildegunde knurrte: „Was hast du mit dem armen Tier gemacht?“ (Käme als indirekte Rede vielleicht besser - ist ja seine Erinnerung!)
[Strike] Dabei sah das alles zunächst sehr gut aus.[/Strike] Dabei lagen die Vorteile am Anfang auf seiner Seite. Eginhard, der [Strike] kleine[/Strike] bedeutungslose Büroangestellte, war [Strike] zog[/Strike] aus seiner bescheidenen Zweizimmerwohnung unterm Dach in Hildegundes geräumige Villa am Stadtrand gezogen. [Strike] Geld dürfte[/Strike] Vermögen bei ihr ausreichend vorhanden [Strike] sein[/Strike], um ein üppiges Leben zu führen [Strike] zu können[/Strike].
Auf gemeinsame Denkansätze

Ahorn
 

fuuly

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Hallo Ahorn,
freut mich, dass du meiner Geschichte einen Beitrag widmest. Ja, ich bin ein Springpferd über die Hindernisse. Mit den Zeitformen habe ich so meine Zahnschmerzen. Da will ich teils umgangssprachlich, teils mit der korrekten Schriftsprache hantieren und das Unmittelbare, die Nähe zum Geschehen herstellen, dabei ist es ein Erzählen, das vorbei ist. „Es war einmal!“ Gerade an dem ersten Beispiel wird es schon deutlich. E. hatte sich verkalkuliert. (Eheschließung liegt zurück) Die Ehe ist die Hölle. (Dieses Leiden ist gegenwärtig und der Leser soll dabei sein) der Ist-Zustand macht es so bedrückend unausweichlich. Wenn die Ehe eine Hölle war, nun dann hat der E. das ja irgendwie hinter sich gebracht, nicht mehr so spannend, denke ich.
Ah ja, und die Füllwörter, ich denke immer, die braucht der Text wie das Gelenk den Knorpel. Es soll geschmeidig rund laufen, ohne zu quietschen. Sorry, muss lachen! Und die subjektiven Adjektive. Will man sie uns ganz wegnehmen? Wie den Schulanfängern die Fibel, sie sollen nach Gehör schreiben lernen! Was sind das alles für selbstgefällige Rufer in der Wüste? Sorry, dich meine ich nicht, aber du hast von ihnen gehört. Keine dämlichen Adjektive mehr, sondern das Prinzip „show, don’t tell“ ich beschreibe also die Pickel auf den, vom Alkohol ruinierten, Wangen der Hildegunde, höre förmlich ihren Damenbart knistern, während sie den Cappuccino schlürft und der Schaum desselben unter ihrer Nase wabert, bis der Kater ihn ableckt. Anstatt zu schreiben: Hildegunde ist hässlich. Gut, ich denke drüber nach.
Horrido
Ulrich (fuuly)
 
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