Hallo Ahorn,
freut mich, dass du meiner Geschichte einen Beitrag widmest. Ja, ich bin ein Springpferd über die Hindernisse. Mit den Zeitformen habe ich so meine Zahnschmerzen. Da will ich teils umgangssprachlich, teils mit der korrekten Schriftsprache hantieren und das Unmittelbare, die Nähe zum Geschehen herstellen, dabei ist es ein Erzählen, das vorbei ist. „Es war einmal!“ Gerade an dem ersten Beispiel wird es schon deutlich. E. hatte sich verkalkuliert. (Eheschließung liegt zurück) Die Ehe ist die Hölle. (Dieses Leiden ist gegenwärtig und der Leser soll dabei sein) der Ist-Zustand macht es so bedrückend unausweichlich. Wenn die Ehe eine Hölle war, nun dann hat der E. das ja irgendwie hinter sich gebracht, nicht mehr so spannend, denke ich.
Ah ja, und die Füllwörter, ich denke immer, die braucht der Text wie das Gelenk den Knorpel. Es soll geschmeidig rund laufen, ohne zu quietschen. Sorry, muss lachen! Und die subjektiven Adjektive. Will man sie uns ganz wegnehmen? Wie den Schulanfängern die Fibel, sie sollen nach Gehör schreiben lernen! Was sind das alles für selbstgefällige Rufer in der Wüste? Sorry, dich meine ich nicht, aber du hast von ihnen gehört. Keine dämlichen Adjektive mehr, sondern das Prinzip „show, don’t tell“ ich beschreibe also die Pickel auf den, vom Alkohol ruinierten, Wangen der Hildegunde, höre förmlich ihren Damenbart knistern, während sie den Cappuccino schlürft und der Schaum desselben unter ihrer Nase wabert, bis der Kater ihn ableckt. Anstatt zu schreiben: Hildegunde ist hässlich. Gut, ich denke drüber nach.
Horrido
Ulrich (fuuly)