Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht

4,30 Stern(e) 3 Bewertungen

STEFANIE

Mitglied
Sie war ihm selbstverständlich geworden. Mach mal, hol mal waren seine ständigen Anweisungen.
Leichtfertig daher gesprochen Versprechen, sind dazu da nicht gehalten zu werden. Sie wird sich schon wieder beruhigen, schließlich wusste sie ja, dass er ein schwieriger Mensch war. Er betonte es ja schließlich, nicht ohne Stolz, bei jeder sich bietenden Gelegenheit.
Ihm fiel es schwer sich zu entschuldigen, sie wusste ja eigentlich immer, dass er es so nicht gemeint hatte. Und wer wird schon ernstlich sauer sein, nur weil man ihn einen unfähigen Menschen nennt, einen Menschen der sich anstellt wie der erste Mensch, der nie mitdenkt.
Außerdem sollte sie sich doch nach so langer Zeit daran gewöhnt haben immer der Prellbock für seine Launen zu sein, immer alles schuld zu sein. Egal ob bei nüchterner Betrachtung die Schuld bei ihm lag.
In schönen Momenten schöpfte sie Hoffnung, glaubte seinen Beteuerungen. Er würde sich bemühen nicht mehr so ungerecht zu sein und nicht mehr so jähzornig, nachtragend und gemein. Dann sah er sie durchdringend an und sprach von seiner Liebe, einer Liebe wie er sie noch nie empfunden hatte und die neu für ihn war. Er bat um Zeit sich an das gemeinsame Leben zu gewöhnen.
In einem solchen Augenblick beschloss sie sich dieses Gefühl der Verbundenheit zu bewahren, es einzufrieren und sich an dem gefangenen Moment immer wieder zu erfreuen.
Nach dem liebevoll zubereiteten Essen gab es einen Cocktail. Ganz nach seinem Geschmack mit Campari, der leicht bittere Geschmack machte ihn nicht argwöhnisch, er lächelte ihr liebevoll zu, dann lächelte er verwundert, griff sich an den Hals und sank mit erstaunetem Blick vornüber auf den Tisch.
 

feufollet

Mitglied
ich gebe zu, ich bin hin- und hergerissen

.. nicht in der frage der bewertung, ich denke es ist ausgesprochen gut gelungen, ein weiter spannungsbogen, der in einen quasi beiläufigen mord mündet ..

nein vielmehr im urteil über jemanden, der dir möglicherweise reales vorbild war ...
 

Renee Hawk

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*grins*, wenn es Arsen war, war es eine unmenge und sehr wirkungsvoll.

Flüssig erzählt und gelungen dargestellt. Hat mir gut gefallen.

liebe Grüße
Reneè
 

GabiSils

Mitglied
Liebe Stefanie,

ein beachtlicher Text; der Schluß (die letzten beiden Absätze) gefällt mir besonders gut.

Darf ich ein paar Fehler verbessern? (Ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

Sie war ihm selbstverständlich geworden. Mach mal, hol mal waren seine ständigen Anweisungen.
Leichtfertig daher gesprochen[red]e[/red] Versprechen[strike][red],[/red][/strike]sind dazu da[red],[/red] nicht gehalten zu werden. Sie [strike][red]wird [/strike][/red][blue]würde[/blue]sich schon wieder beruhigen, schließlich wusste sie ja, dass er ein schwieriger Mensch war. Er betonte es ja schließlich, nicht ohne Stolz, bei jeder sich bietenden Gelegenheit.
Ihm fiel es schwer[red],[/red] sich zu entschuldigen, sie wusste ja eigentlich immer, dass er es so nicht gemeint hatte. Und wer wird schon ernstlich sauer sein, nur weil man ihn einen unfähigen Menschen nennt, einen Menschen[red],[/red] der sich anstellt wie der erste Mensch unschöne Wiederholung: dreimal Mensch,der nie mitdenkt.
Außerdem sollte sie sich doch nach so langer Zeit daran gewöhnt haben[red],[/red] immer der Prellbock für seine Launen zu sein, immer alles[blue]an allem[/blue] schuld zu sein. Egal ob bei nüchterner Betrachtung die Schuld bei ihm lag.
In schönen Momenten schöpfte sie Hoffnung, glaubte seinen Beteuerungen. Er würde sich bemühen nicht mehr so ungerecht zu sein und nicht mehr so jähzornig, nachtragend und gemein. Dann sah er sie durchdringend an und sprach von seiner Liebe, einer Liebe[red],[/red] wie er sie noch nie empfunden hatte und die neu für ihn war. Er bat um Zeit[red],[/red] sich an das gemeinsame Leben zu gewöhnen.
In einem solchen Augenblick beschloss sie[red],[/red] sich dieses Gefühl der Verbundenheit zu bewahren, es einzufrieren und sich an dem gefangenen Moment immer wieder zu erfreuen.
Nach dem liebevoll zubereiteten Essen gab es einen Cocktail. Ganz nach seinem Geschmack mit Campari, der leicht bittere Geschmack machte ihn nicht argwöhnisch, er lächelte ihr liebevoll zu, dann lächelte[blue]zweimal lächelte[/blue] er verwundert, griff sich an den Hals und sank mit erstaun[strike]e[/strike]tem Blick vornüber auf den Tisch.



Gruß
Gabi
 



 
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