Der Kurschatten

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Inge Anna

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Lou hatte 'ne Ballonfigur,
der Onkel Doktor riet zur Kur;
drum fuhr sie nach Bad Reichenhall,
ihr Hüftspeck galt als Härtefall.
Trotz Schonkost, Sauna, Kräuterpillen
ließen die Pfunde sich nicht killen.

Selbst Wassertreten half nicht viel,
fern lag das angestrebte Ziel;
beim Wandern ward die Luft ihr knapp,
am Abend sank sie müd' und schlapp,
total erledigt in die Kissen,
und anderntags ging's ihr beschissen.

Ein neuer Kurgast reiste an,
Sepp Guglhupf aus Hohentann.
Lou war entflammt, als sie ihn sah,
fühlte sich schon dem Himmel nah';
Sepp stand auf mollige Kaliber,
spürte ein wohlbekanntes Fieber.

Sie wärmte sich an Guglhupf,
fand nächtens bei ihm Unterschlupf.
Er mühte sich um jedes Pfund,
zur Klage gab es keinen Grund;
nichts brachte ihr die Kuranwendung:
Hier in der Koje lief die Sendung.

Man tuschelte im Kurhotel,
denn Lou verlor die Kilos schnell;
die Wände gaben manches preis,
den Zimmernachbarn wurde heiß;
meist konnten die es kaum erwarten,
bis nebenan Sprungfedern knarrten.

Und dann war Heimfahrt angesagt,
den beiden hat's nicht recht behagt,
doch wollte man sich wiederseh'n,
ein Jahr würde ja schnell vergeh'n.
Der Hausarzt hüstelte verlegen,
dies Kurhaus sei ein wahrer Segen.

Es lauerte der Kummerspeck;
Lou mampfte für den guten Zweck,
sehnte sich nach Bad Reichenhall,
wurde allmählich wieder drall.
Der Doktor zog die Stirn in Falten:
Die Kur hat nicht lang' vorgehalten.

So stieg sie freudig in den Zug,
der sie zu neuer Hoffnung trug;
doch Glück gab's nicht ein zweites Mal.
Beim Abendbrot im Speisesaal
war zwar Herr Guglhupf zur Stelle:
leider mit Gattin Arabelle.
 

Sabine

Mitglied
Ursprünglich veröffentlicht von Inge Anna
Lou hatte 'ne Ballonfigur,
der Onkel Doktor riet zur Kur;
drum fuhr sie nach Bad Reichenhall,
ihr Hüftspeck galt als Härtefall.
Trotz Schonkost, Sauna, Kräuterpillen
ließen die Pfunde sich nicht killen.

Selbst Wassertreten half nicht viel,
fern lag das angestrebte Ziel;
beim Wandern ward die Luft ihr knapp,
am Abend sank sie müd' und schlapp,
total erledigt in die Kissen,
und anderntags ging's ihr beschissen.

Ein neuer Kurgast reiste an,
Sepp Guglhupf aus Hohentann.
Lou war entflammt, als sie ihn sah,
fühlte sich schon dem Himmel nah';
Sepp stand auf mollige Kaliber,
spürte ein wohlbekanntes Fieber.

Sie wärmte sich an Guglhupf,
fand nächtens bei ihm Unterschlupf.
Er mühte sich um jedes Pfund,
zur Klage gab es keinen Grund;
nichts brachte ihr die Kuranwendung:
Hier in der Koje lief die Sendung.

Man tuschelte im Kurhotel,
denn Lou verlor die Kilos schnell;
die Wände gaben manches preis,
den Zimmernachbarn wurde heiß;
meist konnten die es kaum erwarten,
bis nebenan Sprungfedern knarrten.

Und dann war Heimfahrt angesagt,
den beiden hat's nicht recht behagt,
doch wollte man sich wiederseh'n,
ein Jahr würde ja schnell vergeh'n.
Der Hausarzt hüstelte verlegen,
dies Kurhaus sei ein wahrer Segen.

Es lauerte der Kummerspeck;
Lou mampfte für den guten Zweck,
sehnte sich nach Bad Reichenhall,
wurde allmählich wieder drall.
Der Doktor zog die Stirn in Falten:
Die Kur hat nicht lang' vorgehalten.

So stieg sie freudig in den Zug,
der sie zu neuer Hoffnung trug;
doch Glück gab's nicht ein zweites Mal.
Beim Abendbrot im Speisesaal
war zwar Herr Guglhupf zur Stelle:
leider mit Gattin Arabelle.
Hallo Inge Anna!

Dein Gedicht ist wirklich nett zu lesen, total witzig.
Fließend im Ausdruck, man muß es einfach zu Ende lesen, obwohl es nicht gerade kurz ist.
Wirklich gut gelungen!!!
lg
Sabine
 

Inge Anna

Mitglied
Lou ist jetzt schlank, sie hat's geschafft,
dank Löwenzahn und Kressesaft.
Den Guglhupf sie nie vergaß,
doch wo der abblieb, weiß kein Aas.
 

Herr Müller

Mitglied
Wo ist der Goglhupf?

Der Kuglhupf, der ist auf Kur
liebt immer noch das Dicke nur
da geht er wohl durch dick und dick
und findet alles Lou-lustig
 



 
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