Der Landwirt

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Wittgenstein

Mitglied
Der Landwirt

Der Landwirt wähnt sich bettelarm,
frisst dennoch täglich Schinken,
versprüht das Gegenteil von Charme
und neigt extrem zum Stinken.

Er wiegt Kartoffeln ab und lacht,
er selbst wiegt meist zwei Zentner,
bescheißt die Städter, dass es kracht,
Hausfraun, Beamte, Rentner.

Den Trecker fährt er gern im Suff,
die Flasche in der Linken,
bringt Gülleduft in jeden Puff
und unterläßt das Blinken.
 

Wittgenstein

Mitglied
Der Landwirt


Der Landwirt wähnt sich bettelarm,
frisst dennoch täglich Schinken,
versprüht das Gegenteil von Charme
und neigt extrem zum Stinken.

Er wiegt Kartoffeln ab und lacht,
er selbst wiegt meist zwei Zentner,
bescheißt die Städter, dass es kracht:
Beamte, Hausfraun, Rentner.

Den Trecker fährt er gern im Suff,
die Flasche in der Linken,
bringt Gülleduft in jeden Puff
und unterläßt das Blinken.
 

Wittgenstein

Mitglied
Danke für die Rückmeldungen und für den Verbesserungsvorschlag.
Der ist absolut berechtigt.
Manchmal sitzt man eben auf dem Schlauch ......
 
Hallo Wittgenstein,
ich finde, du beleidigst jeden Landwirt. Ich habe auf dem Lande gelebt. Ich kenne keinen Bauern, der so ist wie du ihn beschreibst.
Viele Grüße
Marie-Luise
 

Wittgenstein

Mitglied
Servus Marie-Luise,

dann solltest Du mal die Landwirte erleben, die ich so kenne.
Ich sage Dir, da fällst Du vom Glauben ab ...

Im Ernst:

Eine derartige Aneinanderreihung abgehalfteter Klischees kann doch nicht ansatzweise ernst gemeint sein.

Das Gedicht lebt (hoffentlich) gerade von dieser Verdichtung und Beschränkung.

Kurz und schmerzlos.

Satire eben.

Aber Blinken tun sie tatsächlich nie.

Liebe Grüße
Wittgenstein
 
Hallo Wittgenstein
ich musste an meine schöne Kindheit, die ich mit Kindern von Landwirten verbracht habe, denken und gesehen habe wie schwer diese Bauern arbeiten müssen. Ich glaube, kein Landwirt wird dein Gedicht nur als Satire sehen.
Doch das ist nur meine Meinung. Wie ich aus der Beurteilung deines Gedichtes ersehen kann, hast du einige damit erfreut. Das ist ja die Hauptsache.
Nochmals eines Gruß
Marie-Luise
 

presque_rien

Mitglied
Hi Wittgenstein,

hab dein Gedicht oft gelesen - und kann damit letztendlich leider doch nichts anfangen. Für eine Satire finde ich's nicht interessant genug und für ein reines Spaßgedicht nicht witzig genug.

LG presque
 

gareth

Mitglied
Ich kann es auch nicht so uneingeschränkt loben,

leider, Wittgenstein, Dein Gedicht.

Es ist zwar schon gleich klar, dass es witzig sein soll aber es ist halt sehr eng in seinen Mitteln. Du beschränkst Dich da völlig auf übertriebene, negative, drastisch formulierte Behauptungen. Warum das so ist, ergibt sich aus keiner Zeile. Das wäre aber schon hilfreich im Hinblick auf die Vermittlung der Botschaft an den Leser, bei dem der Bauer nicht gar so selbstverständlich schlecht angesehen ist.

Kann man irgendwie besser machen

glaubt
gareth
 

Wittgenstein

Mitglied
Hallo Julia,

zugegeben, ein Lob, gerade von Dir, hätte mir gut getan.
Ich schätze Deine Werke sehr.

Aber, und dass ist für mich vielleicht auch eine Beruhigungspille, ich glaube, dass wir schlichtweg eine andere Art von Humor bevorzugen.

Das merke ich daran, dass Du teilweise an satirischen Gedichten, die in meinen Augen von vornherein "nicht heilbar" sind, mit viel Einsatz im Detail Korrekturarbeiten leistest, was Dich natürlich auch adelt.

Dennoch: Ich werde damit leben müssen.

Danke für Deine Rückmeldung.

Gruß
Wittgenstein
 

Wittgenstein

Mitglied
Hallo Gareth,

auch für Deine Rückmeldung gilt: Ich muss die Kritik akzeptieren.

Nur soviel sei mir erlaubt zu erklären:

Genau das soll das Gedicht ganz bewußt nicht, nämlich erklären.

Es sollen hier schlichtweg auf engstem Raum Heerscharen von Vorurteilen verbraten werden und das temporeich, in knackigem Metrum und völlig unhinterfragt, als unumstößliche Wahrheiten.

aber, sollen, sollen, sollen .....

Der eine findet's offenbar lustig,
der andere offenbar nicht.

Ich habe nächstes Wochenende eine Lesung bei der Dreikönigsfeier einer Regionalgruppe des Bayerischen Bauernverbandes, da wollte ich es eigentlich zum Vortrag bringen.

Langsam werde ich aber unsicher......

Danke für Deine Meinung, Gareth.

Viele Grüße,
Wittgenstein
 
S

Spaetschreiber

Gast
Ein Vorschlag:

(es geht nur um deinen Vortrag bei den Bayern)

mach doch aus dem
"Der Landwirt wähnt sich bettelarm"
ein
"[red]Ein[/red] Landwirt wähnt sich bettelarm

am Anfang erzählste dann, er käme aus Mecklenburg Vorpommern.
Die Bayern werden dich lieben, verehren und in die CSU aufnehmen. Das ist gerade ein Platz frei geworden, (Paulimäßig)

Köstliche Grüße (ohne "K")

Tom
 

Wittgenstein

Mitglied
Der Landwirt


Der Landwirt wähnt sich bettelarm,
frisst dennoch täglich Schinken,
verbreitet derben Bauerncharme
und neigt extrem zum Stinken.

Kartoffeln wiegt er ab und lacht,
er selbst wiegt meist zwei Zentner,
bescheißt die Städter, dass es kracht:
Beamte, Hausfraun, Rentner.

Den Trecker fährt er gern im Suff,
die Flasche in der Linken,
bringt Gülleduft in jeden Puff
und unterläßt das Blinken.
 

Wittgenstein

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Der Landwirt


Der Landwirt wähnt sich bettelarm,
frisst dennoch täglich Schinken,
verbreitet derben Bauerncharme
und neigt extrem zum Stinken.

Er wiegt Kartoffeln ab und lacht,
er selbst wiegt meist zwei Zentner,
bescheißt die Städter, dass es kracht:
Beamte, Hausfraun, Rentner.

Den Trecker fährt er gern im Suff,
die Flasche in der Linken,
bringt Gülleduft in jeden Puff
und unterläßt das Blinken.
 

Wittgenstein

Mitglied
Hallo Tom,

ich habe das Gedicht zwischenzeitlich ein paar Landwirten vortragen können und bin leider nicht in die CSU aufgenommen worden.

Aber, als Trostpflaster: Die Betroffenen (und auch deren Ehefrauen) fanden's super.

Marie-Luises Bedenken haben sich also nicht bewahrheitet.

Gruß
Wittgenstein
 
S

Spaetschreiber

Gast
Ich lach mich grad scheckig. Wenn die Ultraschwarzen nur den Hauch einer Ahnung hätten, wem sie da den Zugang zur Macht verweigern.....
Sie haben umsonst gelebt, aber irgendwie ist das auch gut, so bleibst du uns hier erhalten.

LG
Tom
 



 
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