Hallo,
die nachfolgende Kurzgeschichte ist nicht meine erste, wohl aber Inhalt meines ersten Beitrages in der Leselupe. Ich würde mich sehr über konstruktive Resonanz freuen, möchte aber noch dazu sagen, dass ich meine Werke größtenteils als \"geistigen Dünnschiss\" betrachte und mich selbst nicht all zu ernst nehme. Das Schreiben ist für mich auch Unterhaltung.
Wer einen Sinn im nachfolgenden Text zu erkennen glaubt, darf ihn mir gern mitteilen.
Viel Spaß
Der Löffelreiter
Ich ritt auf einem Löffel durch die Pampa. Das Gras wellte sich sanft, doch mit gewisser Strenge vor mir wie ein großer See. Es glich dem Problem mit dem Horizont: jedesmal wenn ich glaubte, in dem See zu stehen, befand ich mich doch immer noch am Ufer.
Mein Löffel leuchtete wunderschön in der südamerikanischen Sommersonne, man merkte, dass Weihnachten näher rückte, so wie die Insekten unter mir ihre Stimmen auf lateinische Lobesgesänge trimmten. Ich stimmte in ihre Proben ein, indem ich meinen Löffel rhythmisch mit den Fingern traktierte.
Unten in Feuerland war es zugig gewesen, und so hatte ich beschlossen, wärmere Gefilde aufzusuchen; doch wenn es mich überkam - und es hatte mich nach Stunden des schnellen Galopps überkommen - verwarf ich meine Entschlüsse oder fsste sie gar weiter. Nun war die Baffin Bay mein vorläufiges Ziel.
Ich war noch keinen Tag geritten, da traf ich einen kleinen Glatzkopf, der, nur mit einer grauen Kutte bekleidet, in dem hohen Gras kniete, und fragte den Mann vom Löffel herunter, was er hier mache und welche Absicht er mit seinem Tun verfolge. Er sagte, ohne seine Verbeugungen abzubrechen, dass er die Hausaufgaben erledige, die ihm sein Meister aufgegeben hatte. Worin diese Aufgaben bestünden, außer der offensichtlichen Selbstgeißelung, fragte ich. Einer grasfleckigen Katharsis diene sein Gebahren, die Korruption wolle er damit aus seinem Verfehlungs-Pool vertreiben. Als ich mich nach seinem Meister erkundigte, deutete er nur nach Norden, meine Richtung. Er entegnete nichts auf meine Abschiedsworte, sondern gab sich wieder ganz seinen Dehnungen hin.
Und also setzte ich meinen Weg fort, bis ich nach einer Weile eine Wellblechhütte erreichte, auf deren Flachdach ein Mann in Badehose und Sandalen, auf einem Liegestuhl sich räkelnd, ein Sonnenbad nahm. Zudem klang Rockmusik aus den Kopfhörern eines Walkmans und auch die Sonnenbrille verhalf dem guten Mann nicht, meiner gewahr zu werden. Ich zog einen Aluminiumkamm aus der Tasche meiner Bermudahose und schleuderte ihn mit einiger Zielsicherheit gegen des Faulenzenden Kopf. Davon aufgeschreckt, ruderte er mit den Armen in der Luft, kippte in seinem Stuhl um und fiel von der Hütte. Garstig fluchend rappelte er sich auf, trat an mich heran und einmal kräftig in mein Schienbein. Er nannte mich einen Materialfaschisten, worauf ich ihn fragte, ob er der Meister des Beugers im Süden wäre, was er nach einem argwöhnischen Blick auf meine Nasenwurzel bejahte. Ob ich nicht auch nach Reinigung suche, wollte er wissen. Ich rang mir ein Lächeln ab und ritt weiter.
Ende.
die nachfolgende Kurzgeschichte ist nicht meine erste, wohl aber Inhalt meines ersten Beitrages in der Leselupe. Ich würde mich sehr über konstruktive Resonanz freuen, möchte aber noch dazu sagen, dass ich meine Werke größtenteils als \"geistigen Dünnschiss\" betrachte und mich selbst nicht all zu ernst nehme. Das Schreiben ist für mich auch Unterhaltung.
Wer einen Sinn im nachfolgenden Text zu erkennen glaubt, darf ihn mir gern mitteilen.
Viel Spaß
Der Löffelreiter
Ich ritt auf einem Löffel durch die Pampa. Das Gras wellte sich sanft, doch mit gewisser Strenge vor mir wie ein großer See. Es glich dem Problem mit dem Horizont: jedesmal wenn ich glaubte, in dem See zu stehen, befand ich mich doch immer noch am Ufer.
Mein Löffel leuchtete wunderschön in der südamerikanischen Sommersonne, man merkte, dass Weihnachten näher rückte, so wie die Insekten unter mir ihre Stimmen auf lateinische Lobesgesänge trimmten. Ich stimmte in ihre Proben ein, indem ich meinen Löffel rhythmisch mit den Fingern traktierte.
Unten in Feuerland war es zugig gewesen, und so hatte ich beschlossen, wärmere Gefilde aufzusuchen; doch wenn es mich überkam - und es hatte mich nach Stunden des schnellen Galopps überkommen - verwarf ich meine Entschlüsse oder fsste sie gar weiter. Nun war die Baffin Bay mein vorläufiges Ziel.
Ich war noch keinen Tag geritten, da traf ich einen kleinen Glatzkopf, der, nur mit einer grauen Kutte bekleidet, in dem hohen Gras kniete, und fragte den Mann vom Löffel herunter, was er hier mache und welche Absicht er mit seinem Tun verfolge. Er sagte, ohne seine Verbeugungen abzubrechen, dass er die Hausaufgaben erledige, die ihm sein Meister aufgegeben hatte. Worin diese Aufgaben bestünden, außer der offensichtlichen Selbstgeißelung, fragte ich. Einer grasfleckigen Katharsis diene sein Gebahren, die Korruption wolle er damit aus seinem Verfehlungs-Pool vertreiben. Als ich mich nach seinem Meister erkundigte, deutete er nur nach Norden, meine Richtung. Er entegnete nichts auf meine Abschiedsworte, sondern gab sich wieder ganz seinen Dehnungen hin.
Und also setzte ich meinen Weg fort, bis ich nach einer Weile eine Wellblechhütte erreichte, auf deren Flachdach ein Mann in Badehose und Sandalen, auf einem Liegestuhl sich räkelnd, ein Sonnenbad nahm. Zudem klang Rockmusik aus den Kopfhörern eines Walkmans und auch die Sonnenbrille verhalf dem guten Mann nicht, meiner gewahr zu werden. Ich zog einen Aluminiumkamm aus der Tasche meiner Bermudahose und schleuderte ihn mit einiger Zielsicherheit gegen des Faulenzenden Kopf. Davon aufgeschreckt, ruderte er mit den Armen in der Luft, kippte in seinem Stuhl um und fiel von der Hütte. Garstig fluchend rappelte er sich auf, trat an mich heran und einmal kräftig in mein Schienbein. Er nannte mich einen Materialfaschisten, worauf ich ihn fragte, ob er der Meister des Beugers im Süden wäre, was er nach einem argwöhnischen Blick auf meine Nasenwurzel bejahte. Ob ich nicht auch nach Reinigung suche, wollte er wissen. Ich rang mir ein Lächeln ab und ritt weiter.
Ende.