Der Mond im Teich

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James Blond

Mitglied
Hallo Carina!

Sehr schön - beschwingt und humorvoll gereimt!

Entspricht der "Blaumond" hier dem "Blue Moon", wenn es innerhalb eines Monats zu einem zweiten Vollmond kommt?

Einziger Punkt: "hinaufzurücken"

Müsste es nicht "heraufzurücken" heißen? Schließlich liegt der Mond auf dem Grunde tiefer als das LI über dem Wasserspiegel. Die Vorsilbe "her" bedeutet Annäherung, "hin" zunehmende Entfernung: "Da kommt er her, dort geht er hin."

Grüße
JB
 

Carina M.

Mitglied
Hallo James Blond,

es freut mich, wenn dir mein Blaumondtext gefällt und du dich damit beschäftigt hast.

Der Blaumond könnte auch der Blue Moon sein eine schöne Idee. Allerdings habe ich schon mehrmals Texte über einen Blaumond geschrieben. Es gibt auch eine ziemlich alte Single mit dem Titel Blue Moon, ich glaube ich habe diese sogar noch irgendwo bei meinen gesammelten Musikschätzchen.

Ob es hier her oder hinauf heißen muss, gute Frage.
Hatte ich mir aber gut überlegt, denn schreibe ich herauf, bedeutet das her zu mir, aber ich will den Mond ja wieder an seinen ursprünglichen Platz wissen - wünschen, also hinauf ins All.

Ich hoffe, meine Ausführungen konnten dir weiterhelfen.

Derweil lieben Gruß,
Carina
 

James Blond

Mitglied
Hallo Carina,

auch auf die Gefahr hin, Haarspalterei zu betreiben, möchte ich - eher aus allgemeinem Sprachinteresse - hier noch einmal nachhaken:

Ob es hier her oder hinauf heißen muss, gute Frage.
Hatte ich mir aber gut überlegt, denn schreibe ich herauf, bedeutet das her zu mir, aber ich will den Mond ja wieder an seinen ursprünglichen Platz wissen - wünschen, also hinauf ins All.
Richtig: Der Mond soll wieder hinauf ins All. Allerdings müsste er dazu erst einmal vom Grund herauf geholt werden. Ansonsten entsteht der Eindruck, das LI hält ihn bereits in den Händen und muss ihn nur noch in den Himmel rücken.

Mir ist inzwischen auch eine Erklärung für den "Blaumond" eingefallen, weshalb er in den Teich gestürzt ist: Er war viel zu blau, um sich noch halten zu können ...

;)
Grüße
JB
 

Carina M.

Mitglied
Hallo James B.

also meinetwegen, dann soll es so sein, ändere ich das in herauf um, ohne großes Hin & Her. :)

Ein beschnapster Mond, lustig, vielleicht hatte er sogar einen Drink, oder zwei oder drei mit Blue Curacao.:)

Grüßle,
Carina
 

Carina M.

Mitglied
Nachts fiel ein Blaumond in den Teich
vom Himmel stürzte er herunter
ich sah es und wurd schreckensbleich
und gleich darauf ging er schon unter

Ich wollt ihn fangen Stund um Stund
mit Angeln Käscher Zuckerstücken
doch er lag längst schon auf dem Grund
und ward nicht mehr heraufzurücken
 

Carina M.

Mitglied
Lieber Herbert,

ja genau dieses Lied meinte ich. Interessant ist aber auch welche Gedanken es beim Leser freisetzten kann. Alles wäre möglich.

Im Grunde aber war es ganz einfach ein Gedanke von mir, als ich neulich den hellblauen Mond am Nachmittagshimmel angeschaut und gedacht habe: was würde eigentlich geschehen, wenn der Mond jetzt aus seiner Bahn geraten und herunterfallen würde?

Ich danke euch allen für euere Rückmeldungen zum Blaumond
und dir Herbert danke ich für die gute Wertung.

Derweil liebe Grüße,
Carina
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo Carina,

ich bin ein wenig irritiert, weil sich offensichtlich niemand an der Grammatik dieser Zeile stört:
und ward nicht mehr heraufzurücken
Ward ist die lyrische/veraltete Form von wurde – somit müsste es entweder heißen:
War nicht mehr heraufzurücken
oder Ward nicht mehr heraufgerückt (mit entsprechender Änderung der Zuckerstücke, die ich sowieso nicht geeignet finde. Mit Zucker kann man etwas locken, aber nicht fangen.)
Auch ein zweimaliges schon und dreimaliges und in nur acht Zeilen finde ich nicht sehr gelungen. Aber das ist offensichtlich Geschmackssache.

Gruß Ciconia
 

Carina M.

Mitglied
Nachts fiel ein Blaumond in den Teich
vom Himmel stürzte er herunter
ich sah es wurde schreckensbleich
gleich darauf ging er schon unter

Ich wollt ihn fangen Stund um Stund
mit Angeln Käscher Zuckerstücken
doch er lag längst schon auf dem Grund
und ward nicht mehr heraufzurücken
 

Carina M.

Mitglied
Nachts fiel ein Blaumond in den Teich
vom Himmel stürzte er herunter
ich sah es wurde schreckensbleich
gleich darauf ging er schon unter

Ich wollt ihn fangen Stund um Stund
mit Angeln Käscher Zuckerstücken
doch er lag längst fest auf dem Grund
und war nicht mehr heraufzurücken
 

Carina M.

Mitglied
Hallo Ciconia,

*dem Manne kann geholfen werden*
Ich habe deine Einwände überdacht und es hoffentlich nun in deinem Sinne geändert.
Bis auf die Zuckerstücke mit denen man ja, wie du so richtig schreibst, hervor - locken kann.:)

Vielen Dank fürs Lesen und deinen Kommentar.
LG,
Carina
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo Carina,

das gefällt mir schon viel besser. ;)
Allerdings stimmt jetzt die Metrik in S1Z4 nicht mehr. Ich hätte folgenden Vorschlag:

In Windeseile ging er unter

Was hältst Du davon?

Gruß Ciconia
 

wüstenrose

Mitglied
hmm, ich weiß nicht, mich hat hier speziell die Frage der "unds" beschäftigt.
Die "Erinnerung an die Marie A." bringt es immerhin bei 24 Gedichtzeilen auf 7 Zeilen, die mit und beginnen. Nun ist das nicht automatisch ein Qualitätssiegel, nur weil Brecht diese Erinnerung geschrieben hat - ich will damit nur sagen: und ist nicht zwangsläufig verkehrt, es kommt auf die Gesamtwirkung an. Hier Carinas ursprüngliche Version:

Nachts fiel ein Blaumond in den Teich
vom Himmel stürzte er herunter
ich sah es und wurd schreckensbleich
und gleich darauf ging er schon unter
Mir gefällt es genau in dieser Form. Die "unds" empfinde ich nicht als Verlegenheitslösung, sie entfalten ja auch eine Wirkung, sie beschleunigen das Bild (lakonischer Stil), flechten etwas Schicksalhaftes mit hinein, sie verleihen dem Gedicht einen eher schlichten Charakter.
Kurzum: Ich würde hier - bezüglich der "unds" - nicht von gut oder schlecht reden, ich würde mich mehr vom Gefühl leiten lassen: was transportiert eindringlicher die Stimmung, die vermittelt werden soll?
 

Tula

Mitglied
Hallo Carina

Wer oder was ist 'es' in S1:V3? ... Jetzt ändere ich den Kommentar, weil ich sehe, dass nur das Komma hinter dem 'es' fehlt. Sonst ginge auch 'ich sah, es wurde ...'

In der vierten Zeile fehlt mir immer noch eine Silbe, die man mit 'auch' (auch schon unter) lösen könnte.

LG
Tula
 

Carina M.

Mitglied
Hallo Ciconia, Wüstenrose und Tula,

es allen recht zu machen ist wohl nicht einfach, bis unmöglich. Eigentlich mag ich es überhaupt nicht, meine Texte x mal umzubasteln aber nun gut, wenn es denn sein muss. Werde darüber noch nachdenken, versprochen.

Derweil sage ich ein herzliches Dankeschön für eure Meinung und eure Beschäftigung mit meinem launischen Blaumond.

Liebe Grüße,
Carina
 

kad sgard

Mitglied
guten morgen carina,
ich muss wüstenrose recht geben ... im original gefällt es mir auch besser.
manchmal braucht es eben ein "und" mehr ;)

lass dich nicht verrückt machen ... ist dein gedicht



schönen sonntag und lg
kad
 



 
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