Artsneurosia
Mitglied
Die Sterne stehen schweigend und wissend am Himmel. Während er still und nachdenklich auf dem Hocker neben ihrem Bett sitzt, weht ein kühler Hauch von Nachtluft durch das geöffnete Fenster ins dämmrige Schlafzimmer hinein.
Er zittert leicht, und es liegt nicht nur an den vergleichsweise niedrigen Temperaturen in dem kleinen Raum.
Zärtlich wandern seine Augen über ihr schlafendes Gesicht. Wie schön es doch ist, denkt er. Wie schön und unschuldig.
Er schließt die Augen und zieht kaum hörbar Luft durch die Nase ein. Er nimmt Schlafgeruch und eine feine Note ihres Parfums war – er kann sie gut riechen.
Dann öffnet er die Lider wieder und betrachtet sie erneut. Sie liegt auf der rechten Körperseite, ihr fast erhabenes Antlitz ist ihm zugewandt. Sein Blick streichelt ihr blondes Haar, liebkost die feinen Gesichtszüge, die so unglaublich entspannt wirken, und verharrt einen Moment auf den fein geschwungenen Lippen. Wie gerne würde er sie jetzt küssen. Wie gerne ihre Haut spüren, ihre Körperlichkeit genießen. Doch er möchte sie nicht wecken. Noch nicht.
Und so verharrt er weiterhin auf seinem Schemel und begnügt sich damit, sie einfach nur staunend zu betrachten und ihrem gleichmäßigen Atem zu lauschen.
Sie ist mein Neubeginn, denkt er glücklich. Sie ist die Chance meines Lebens. Sie ist der Start in eine bessere, glücklichere Zukunft. Mit ihr wird mein armseliges Dasein einen Sinn bekommen; endlich wieder einen Inhalt. Mit ihr im Herzen kann ich an mich selbst glauben, kann mich vielleicht sogar mögen.
Es ist unfassbar, wie vertraut sie mir jetzt schon ist, denkt er gerührt. Und dabei kenne ich sie doch noch gar nicht so lange. Aber vielleicht ist sie mir auch nur so nahe, weil ich die letzten zehn Jahre so verzweifelt nach ihr gesucht, mich so unfassbar nach ihr gesehnt habe.
Er beugt sich ein Stück weit zu ihr hinüber und streicht ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem friedlichen Gesicht. Dabei berührt seine zitternde Hand für einen kurzen Moment ihre Wange. Es ist ihm, als schössen Ströme aus Energie, Liebe und Wärme durch seine Fingerspitzen bis hin zu seinem wild pochenden Herzen.
Ich brauche sie, denkt er in dieser Sekunde. Ich brauche sie so sehr. Mit ihr schaffe ich den Neubeginn auf jeden Fall. Und dann wird alles anders.
Er zieht den Arm zurück und faltet dann die Hände wie zum Gebet. Und jetzt betet er tatsächlich.
Lieber Gott, lass mich bei ihr nichts falsch machen. Gott, gib mir die Kraft und die Ruhe, die ich brauche, um alles richtig anzugehen. Ich möchte nicht wieder alles zerstören, nicht erneut verlieren. Das würde ich nicht überstehen.
Noch einmal liebkosen seine Augen jeden Millimeter ihres Gesichtes, welches ihm im Halbdunkeln entgegen strahlt, und schweben bewundernd über die dünne Bettdecke, die ihre perfekte Figur erahnen lässt.
„Ich liebe dich“, flüstert er kaum hörbar. „Du bist mein Leben.“
Er steht vorsichtig auf. Zaghaft und unendlich behutsam lässt er sich auf der Bettkannte nieder und führt seinen Mund wie in Zeitlupe an ihre Stirn. Der Kuss gleicht einer Ahnung, einem Gedanken, und vor seinem inneren Auge tanzt er mit ihr über eine riesige, duftende Blumenwiese im Hochsommer.
Und dann zieht er die Handschuhe wieder an, legt seine Hände um ihren zarten Hals und drückt so lange zu, bis sie nicht mehr atmet.
Er verschließt ihr die starren Augen, nickt noch einmal lächelnd in ihre Richtung und verlässt das Schlafzimmer auf demselben Weg, auf dem er es wenige Minuten zuvor lautlos betreten hatte. Unten auf der Straße stellt er den Kragen seiner Jacke hoch, zieht den Kopf ein und geht, als wäre nichts geschehen, die spärlich beleuchtete und menschenleere Wohnstraße entlang. Als er auf die etwas belebtere Hauptstraße stößt, zückt er sein Handy, schaltet es ein und schickt seinem Auftraggeber die bereits vorbereitete Kurznachricht:
„Alles erledigt! Erwarte Bezahlung wie vereinbart!“
Und dann taucht er glücklich lächelnd zwischen den Nachtbummlern, Kneipentouristen und Passanten unter – hinein in sein neues Leben.
Er zittert leicht, und es liegt nicht nur an den vergleichsweise niedrigen Temperaturen in dem kleinen Raum.
Zärtlich wandern seine Augen über ihr schlafendes Gesicht. Wie schön es doch ist, denkt er. Wie schön und unschuldig.
Er schließt die Augen und zieht kaum hörbar Luft durch die Nase ein. Er nimmt Schlafgeruch und eine feine Note ihres Parfums war – er kann sie gut riechen.
Dann öffnet er die Lider wieder und betrachtet sie erneut. Sie liegt auf der rechten Körperseite, ihr fast erhabenes Antlitz ist ihm zugewandt. Sein Blick streichelt ihr blondes Haar, liebkost die feinen Gesichtszüge, die so unglaublich entspannt wirken, und verharrt einen Moment auf den fein geschwungenen Lippen. Wie gerne würde er sie jetzt küssen. Wie gerne ihre Haut spüren, ihre Körperlichkeit genießen. Doch er möchte sie nicht wecken. Noch nicht.
Und so verharrt er weiterhin auf seinem Schemel und begnügt sich damit, sie einfach nur staunend zu betrachten und ihrem gleichmäßigen Atem zu lauschen.
Sie ist mein Neubeginn, denkt er glücklich. Sie ist die Chance meines Lebens. Sie ist der Start in eine bessere, glücklichere Zukunft. Mit ihr wird mein armseliges Dasein einen Sinn bekommen; endlich wieder einen Inhalt. Mit ihr im Herzen kann ich an mich selbst glauben, kann mich vielleicht sogar mögen.
Es ist unfassbar, wie vertraut sie mir jetzt schon ist, denkt er gerührt. Und dabei kenne ich sie doch noch gar nicht so lange. Aber vielleicht ist sie mir auch nur so nahe, weil ich die letzten zehn Jahre so verzweifelt nach ihr gesucht, mich so unfassbar nach ihr gesehnt habe.
Er beugt sich ein Stück weit zu ihr hinüber und streicht ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem friedlichen Gesicht. Dabei berührt seine zitternde Hand für einen kurzen Moment ihre Wange. Es ist ihm, als schössen Ströme aus Energie, Liebe und Wärme durch seine Fingerspitzen bis hin zu seinem wild pochenden Herzen.
Ich brauche sie, denkt er in dieser Sekunde. Ich brauche sie so sehr. Mit ihr schaffe ich den Neubeginn auf jeden Fall. Und dann wird alles anders.
Er zieht den Arm zurück und faltet dann die Hände wie zum Gebet. Und jetzt betet er tatsächlich.
Lieber Gott, lass mich bei ihr nichts falsch machen. Gott, gib mir die Kraft und die Ruhe, die ich brauche, um alles richtig anzugehen. Ich möchte nicht wieder alles zerstören, nicht erneut verlieren. Das würde ich nicht überstehen.
Noch einmal liebkosen seine Augen jeden Millimeter ihres Gesichtes, welches ihm im Halbdunkeln entgegen strahlt, und schweben bewundernd über die dünne Bettdecke, die ihre perfekte Figur erahnen lässt.
„Ich liebe dich“, flüstert er kaum hörbar. „Du bist mein Leben.“
Er steht vorsichtig auf. Zaghaft und unendlich behutsam lässt er sich auf der Bettkannte nieder und führt seinen Mund wie in Zeitlupe an ihre Stirn. Der Kuss gleicht einer Ahnung, einem Gedanken, und vor seinem inneren Auge tanzt er mit ihr über eine riesige, duftende Blumenwiese im Hochsommer.
Und dann zieht er die Handschuhe wieder an, legt seine Hände um ihren zarten Hals und drückt so lange zu, bis sie nicht mehr atmet.
Er verschließt ihr die starren Augen, nickt noch einmal lächelnd in ihre Richtung und verlässt das Schlafzimmer auf demselben Weg, auf dem er es wenige Minuten zuvor lautlos betreten hatte. Unten auf der Straße stellt er den Kragen seiner Jacke hoch, zieht den Kopf ein und geht, als wäre nichts geschehen, die spärlich beleuchtete und menschenleere Wohnstraße entlang. Als er auf die etwas belebtere Hauptstraße stößt, zückt er sein Handy, schaltet es ein und schickt seinem Auftraggeber die bereits vorbereitete Kurznachricht:
„Alles erledigt! Erwarte Bezahlung wie vereinbart!“
Und dann taucht er glücklich lächelnd zwischen den Nachtbummlern, Kneipentouristen und Passanten unter – hinein in sein neues Leben.