Der Prinz

Der Prinz

Als kleines Mädchen schon
Träumt' ich von ihm,
dem Prinzen aus dem Morgenland.
Schön sollt' er sein,
von edler Gestalt und kühnem Blick.
Reiten sollt' er einen schwarzen Hengst,
schnell wie der Wind.
Das war mein Traum.
Fast vergessen war dieser,
als eines Tags
Er, wie aus dem Himmel,
in mein Leben fiel und
in mein Herz.
Von weither
war er gekommen,
aus dem Land,
wo Mimosen und Zitronen blühen
und bunte Orchideen.
Wo die Sommerluft wie Seide ist
und der Winter fast wie Frühling.
Er schenkte mir sein Herz,
sein Leben.
Trunken vor Glück
gingen wir Hand in Hand
durch der Liebe Märchenland,
kosteten der saft'gen Früchte Süße
und labten uns am Wein.
Doch, eines Tags,
kroch Deutschlands Kälte in sein Herz,
ließ es erstarren.
Nach Wärme sehnte er sich
nach Mimosen und bunten Orchideen.
An einem Wintertag ist er gegangen
so, wie er gekommen war,
ließ mich zurück.
Jetzt träum ich wieder,
diesen Traum von damals,
von meinem Prinzen
aus dem Morgenland,
dessen Namen ich nun weiß.
Heimgekehrt ist er in sein Land,
wo Mimosen und Zitronen blühen,
mein Prinz,
und ruft nach mir.



".....und die Welt fängt an zu singen, triffst Du nur das Zauberwort"
Joseph von Eichendorff
 
V

Valium

Gast
Zauber

Sehr märchenhaft.. Sehr schön finde ich, daß der Anfang am Ende wieder zurückkehrt und so ein abgeschlossenes Ganzes schafft. Nur der Ausdruck "Deutschlands Kälte" zwingt mich während des angenehmen, schwebenden Leseflusses wieder auf die Erde.

Märchenhaft..:)

liebe Grüße Valium
 



 
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