Der Quantenflosser

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Der Quantenflosser
(Quantimeria Urknallia)

Der Quantenflosser schwimmt umher
tagtäglich tief im Quantenmeer.

Er geht im Universum stumm,
da wo es völlig flach ist, um,

weil er sehr gern an Orten schwimmt,
wo sich der Raum nicht gar so krümmt.

Er surft in seinem Wellental
bereits seit anno dunnemal

und ist an jedem Ort zugleich,
sogar im kleinsten Quantenteich.

Doch kommst du an an einem Ort,
an dem er ist, schon ist er fort -

exakt in jenem Augenblick,
wenn du ihm starrst auf sein Genick.

In dem Moment, da knallt es laut,
da trägst du nicht mehr Haar noch Haut.

Der Quantenflosser aber schleicht
durch Wände ungewöhnlich leicht,

dagegen wagt er kaum zu hoffen,
durchs Tor zu kommen, steht es offen.

Der Quantenflosser - wie bekannt -
benimmt sich völlig wie ein Quant.

So schwimmt er täglich hin und her
und springt herum im Quantenmeer.
 
A

Abendsternchen

Gast
Hallo Bernd,

ein lustiger Text, der einen wahrlich zum Schmunzeln bringt! Gut zu lesen finde ich auch die 2-Vers-Reimform, so kommt auch der humoristische Inhalt sehr gut zum Ausdruck.

Danke für das Lächeln, das Du mir dadurch für diesen Abend geschenkt hast.

lieben Gruß

Abendsternchen
 
B

Bruno Bansen

Gast
Quanten

Hi bernd,

da ich weiß, dass Du uns ziemlich allen, Quantensprünge entfernt und überlegen bist in Sachen Physik, glaube ich einfach mal, dass Du selbiges auch in Biologie-Anglegenheiten bist und weniger Dein Augenmerk auf glizernde Abendsternchen und deren, in die gleiche TAgeszeit fallenden Lächeleinheiten geworfen hast, nein, viel eher dürfte es sich so verhalten, das Du einen leibhaftigen Quastenflosser,der dank falsch verstandener Evolution statt der sonst üblichen Quastenflossen nun leider über die nicht alltäglichen Quantenflossen verfügt, in das gleichnamige Meer, also das der Quanten (u.s. = große Latschen) geworfenn hast, obwohl er eher in die Gegend von Madagakar gehört.

Weitere Einzelheiten müßtes Du allgemeinverständlich, wie immer, noch zur Klärung bringen.

Vielen Dank sowie Grüße
auch an Deine liebe Frau!

Bruno
 

B.Wahr

Mitglied
Tippfehler???

Hallo Bernd,
sehr schön, Deine ganze Bio-Logik!

Aber müsste es nicht heißen: " Der Grantigflosser"? -
Denn:

Der Grantigflosser - wie bekannt -
benimmt sich nahe-zu als Grand...

Mit b-denklichem Nachtgruß
B.Wahr
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Liebes Abendsternchen, lieber Bruno,

Der Quantenflosser wird mit seinem Trivialnamen tatsächlich deshalb so genannt, weil er Quanten trägt. Doch ist es ein völlig anderes Tier, als zum Beispiel der Quastenflosser, von dem man lange annahm, er sei ausgestorben. Das habe ich vom Quantenflosser noch niemals irgendwo gelesen oder gehört. Vielleicht kann ein Quantenflosser gar nicht sterben?

Der Quastenflosser - Latimeria chalumnae - (Überordnung: Quastenflosser, Crossopterygii, Unterklasse: Muskel- oder Fleischflosser, Sarcopterygii, Klasse: >Knochenfische, Osteichthyes, Unterstamm: >Kiefertiere, Gnathostomata, Stamm: >Chordatiere, Rückensaitentiere, Chordata, Unterabteilung: Neumundtiere, Deuterostomia Abteilung Bilateralia) - siehe auch -

http://www.das-tierlexikon.de/quastenflosser.htm

wurde erst 1938 wiederentdeckt, nachdem er 60 bis 70 Millionen Jahre lang als ausgestorben galt.

Übrigens ist auch der Mensch ein Neumundtier, das heißt Ein- und Ausgang des Nahrungstraktes vertauschten im Laufe der Evolution ihren Platz, wie aus dem Biologieuntericht bekannt sein dürfte.

Der Quantenflosser (Quantimeria Urknallia) lebt dagegen im Quantenmeer. Das Quantenmeer aber ist riesig groß, zugleich winzig klein, denn es umfasst alles, beinahe wie der Äther.

Wenn ein Quantenflosser einen Quantensprung durchführt, setzt er Energie frei.

Vom Quastenflosser habe ich noch nie gehört, dass er beim Quastensprung erwischt worden sei und dabei Energie frei setzte.

Im Grundzustand ist der Quantenflosser nicht zu entdecken, er verschmilzt völlig mit der 3K-Hintergrundstrahlung.
Doch wurden kürzlich Schwankungen in dieser Strahlung festgestellt, die sich als Fußtapfen, als Spuren vom Quantenflosser erwiesen.

Quantenflosser zu fangen ist nicht einfach. Man braucht einen Faradayschen Käfig, einen Gugelhupf, ein Möbiussches Band, sowie einen Taschenspiegel.

Den Gugelhupf und den Spiegel stellt man in den Faradayschen Käfig.

Eigentlich kann der Quantenflosser nicht hineingelangen, möchte aber das Geheimnis lüften. So springt er in den Käfig (durchtunnelt dessen Wände), und sieht den Gugelhupf. Das Wasser läuft ihm im Mund zusammen, so verschlingt er ihn. (Natürlich ist das mit dem Wasser eine Redewendung. Soll ich etwa schreiben: Seine Roblinien beginnen zu schmäuseln? Kein Mensch würde das verstehen.)
Durch das Verschlingen des Gugelhupfes gelangt der Quantenflosser in den verbotenen Zustand und kann somit leicht gefesselt werden mit dem bereitgelegten Möbiusschen Band.

Im Spiegel sieht er nun einen gefesselten Quantenflosser und hat Mitleid.
Vor Mitleid kann er sich nicht rühren und weint bittere Quantentränen, die man auffängt und in den bekannten QuargelReißer (auch Gurgelreißer), einrührt, bitte nicht mehr als einen Tropfen pro Kubiklichtjahr.

Mehr kann ich im Moment nicht dazu sagen.

Auch nicht, wo der Quantenflosser seine Freizeit verbringt, wenn er die Quanten ins Schuhregal wirft.

Viele Grüße von bernd
 
B

Bruno Bansen

Gast
Quastenflosser

Den Vorwurf muß man dir aber machen, lieber Bernd: Ich wüßte nicht, in den letzten 60-70 Mio Jahren mal gehört zu haben, dass du nach dem Quastenflosser gekuckt hättest. Beklag dich also nicht so laut, denn jemand anderes hat ebenfalls nicht gekuckt, jedenfalss nicht im genannten Zeitraum.

Gruß!

Bruno
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, B.Wahr,

Dir viele Grüße und Dank für die Bereicherung mit dem Grantigflosser.

Hallo, Bruno,
Danke auch Dir, allerdings habe ich erst gestern in meinem Aquarium nach einem Quastenflosser gesucht, aber keinen gesehen.

Alles Liebe von bernd
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Kleine zoologische Ergänzung:




Protostomia (Urmundtiere, Gastroneuralia)
Urmund --> Mundöffnung
After bricht sekundär durch
ventrales (auf der Bauchseite) Nervensystem

Deuterostomia (Neumundtiere, Notoneuralia)
Urmund --> Afteröffnung
Mund bricht sekundär durch
dorsales Nervensystem


http://www.bioinformatik-halle.de/Bio/Zoo.htm
__________________
 
B

Bruno Bansen

Gast
dorsal/abdomen

Wie weise doch die Natur ist! Wenn es in der Evolution so weiter gegangen wäre, würden wir als Menschen u.U. diesess dorsale Prinzip bei uns wiederfinden, was hieße, Mund- und Aftreöffnung wären vertauscht! Himmel, wäre das unpraktisch beim Frühstück zum Beispiel. Mund da, wo jetzt, naja, an dein Müsli kämst du nie ran, da die Tischplatte mit den Cerealien sich ein Stockwerk höher befindet und du möglicherweise diese grade, weil's dich drückte, verunreinigst, denn - man ahnt es - da oben wäre ja nun nicht der Mund sondern ... auf's Nähere brauche ich ja wohl nicht einzugehen, das erklärt sich von selbst. Aber dreimal Hoch auf die Evolution und ihre Erfinder - weise Leute waren das! Mit Weitblick. (Oder dorsalem Nervensystem und vertauschten ...)

Grüße!

Bruno
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Tja, da wo früher der Mund war, ist jetzt bei uns der After, da beißt die Maus keinen Faden ab ...
 
erinnerung

in unausloschharer erinnerung sind mir
ja auch stanislav lems drachen der wahrscheinlichkeit
geblieben. mir scheint, die sind - zumindest im geiste -
verwand mit dem quantenflosser.

bei den zeilen mit wand und tor moechte ich
aber doch noch einwerfen - so einem ordinaeren
quant faellt es schon viel leichter, durch ein
offenes tor zu kommen als durch eine wand.
nur wird es dann schwer gebeugt - aber ist das
nicht vielen schon unter der last der jahre
so gegangen - denn man muss wissen, um an
einem tor ueblicher groesse ordentlich
gebeugt zu werden, muss man zu dessen durchquerung
deutlich laenger brauchen, als unser sonnensystem alt
ist - aber das kann man auch schon als indiz
dafuer werten, dass so ein quantenflosser ziemlich
alt sein muss.

die probleme mit dem durchqueren von waenden
entschaerfen sich gegenueber unserem dasein auch
nur unwesentlich - je dicker die wand, desto
unwahrscheinlicher der tunneleffekt. aber
den quantenflosser kann man sicher ausgezeichnet
als delokalisiert, so dass er von anfang an schon
nicht lokalisiert ist.

das macht ja auch das fangen zu einem solchen
drama - das entspricht ja einer ortsmessung - und
das tier muss da ziemlich unruhig werden, denn man
weiss ja von der fouriertransformation her, dass
bei einer scharfen ortsbestimmung der impuls
gaenzlich unscharf wird ;o)
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Prinz und Glöckner,

was normale Quanten betrifft und normale Türen, da hast du völlig recht.

Beachte aber die Probleme, die ein Quant hat, wenn gleich zwei Türen offen sind. Er kann sich dann nicht entschließen, durch welche er gehen will, manche dahinter gelegenen Gebiete meidet er vollkommen.

Was die Drachen der Wahrscheinlichkeit Lems betrifft, so sind besonders die imaginären Drachen bemerkenswert.
Aber auch die Nuller und die negativen Drachen sind auffällig.


He - wir haben ja fast die gleichen Bücher gelesen ---

Viele Grüße von Bernd

PS:

Übrigens hat das Korlament ein Gesetz zur Erhaltung der Quantenflosser beschlossen:

QuaqFlErGes (Quantenflossererhaltungsgesetz)

Summe(Q)=const.

(Die Summe aller Quantenflosser ist konstant.)

Daraus kann man wichtige Ergebnisse ableiten:

1) Ein Quantenflosser kann nicht geboren werden, ohne dass einer stirbt.

2) Wenn ein Quantenflosser stirbt, wird ein anderer geboren.

3) Alle Quantenflosser wissen, wo sie sich aufhalten.
 

B.Wahr

Mitglied
Fadenbissig?

Hallo Bernd,
ja, ja - die Quantenflosser haben´s gut, denn sie wissen, wo sie sich aufhalten...
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Veröffentlicht von Bernd am 12. 12. 2002. 11:55
Tja, da wo früher der Mund war, ist jetzt bei uns der After, da beißt die Maus keinen Faden ab ...
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Aber wir anderen - bisher unzureichend aufgeklärten Nacktmünder, wir merken erst jetzt - und nach den Wahlen, daß manches Geschwätz wirklich nur für´n A... war.

Oh, Bernd, warum bewegtest Du erst jetzt die Quanten?

Da hättest Du in schwarzen Löchern können landen!

LG
B.Wahr
 



 
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