Der Sadist

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Silberstreif

Mitglied
"Aufhören!!!" nuschelte ich undeutlich aus meiner misslichen Lage heraus.
"Ich werde jetzt nicht aufhören. Wir hatten vereinbart, dass wir es bis zum Schluß durchhalten, nicht wahr?"
Wir? Wir? Wir halten es durch? Was erdreistete sich dieser Kerl. Ich lag schließlich hier hilflos auf dem Rücken, während er mir so gottverdammt überlegen frech ins Gesicht grinste. Dabei konnte ich nicht mehr.

Ich schwitzte am ganzen Körper, meine Fingernägel waren längst quasi in die Unterlage eingewachsen und ich musste diese scheußliche Hornbrille anstarren. Dabei hatte ich Schmerzen und wollte nur, dass er endlich damit aufhörte.

Ja, klar. Ich war freiwillig gekommen. Ich kam nicht regelmäßig, jedoch in solchen Abständen, dass er sich zumindest meiner erinnerte und dieses süffisante Grinsen aufsetzte. Jedesmal war mir dabei sofort nach Umkehr, doch hatte ich auch etwas Stolz im Leib. Außerdem brauchte ich ihn ja. Dabei konnte ich ihn nicht ausstehen.

Sicher, ich könnte mir jederzeit einen anderen suchen, doch konnte ich bei aller Abneigung nicht leugnen dass er gut war. Und ein Fremder? Da weiß man schließlich nie wo man dran ist.

Wir kannten uns schon viele Jahre. Er hatte mich zu allen erdenklichen Modulationen im Stöhnen gebracht. Ja, wir kannten uns - vor allem kannte er meine empfindlichen Stellen. Und das war die Hauptsache.
Doch nun malträtierte er sie schon etwas zu lange für meinen Geschmack. Ich wollte nicht mehr, ich konnte nicht mehr, ich hasste ihn, jede Sekunde ein wenig mehr.
Bislang hatte ich mir noch nie die Blöße gegeben, ihn anzuflehen, er möge aufhören. Wohlwissend auch, dass er ein arroganter Schnösel war, ganz sicher sogar sadistisch veranlagt - denn wieso sollte er sowas tun, wenn er ganz normal wäre -, und niemals auf dieses Flehen eingegangen wäre.

Er schraubte sich schon wieder in mich hinein, dass ich meinte, mir würde der Schädel weggesprengt.
Ich hielt die Augen fest zusammengepresst um diese alberne Brille nicht mehr anstarren zu müssen und wie sie sich immer weiter über mich beugte und mir näher kam... und näher...

"Schluß!!!" kreischte ich erneut, sobald ich kurz die Gelegenheit dazu hatte.
"Gleich, gleich" sagte er hastig. Er war wohl gleich fertig.
Das sollte wohl ein Trost sein?
Wieso konnte er nicht etwas netter sein? Vielleicht mal ein kleines Streicheln, oder ein sanftes Lächeln?
Ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht, und als ich für Sekunden die Augen öffnete, sah ich die kleinen Schweißperlen auf seiner Stirn. Es strengte ihn also auch an. Er war nicht Mister Cool. Immerhin etwas.

Er gönnte mir ein Päuschen. Unfreiwillig wahrscheinlich. Er musste es lieben mich zu quälen. Ja, das musste er wohl. Ich entspannte mich kurz.
"Mund auf!"
'Nein, nein, nein' dachte ich verzweifelt. Ich will das nicht. Ich will, will, will das nicht!!!!!!
Scheiße!

Ich öffnete den Mund. Er bohrte sich hinein.
Blasen.
Spritzen.
Fertig.

Dass er mir danach den Mund höchstpersönlich abwischte, machte ihn auch nicht sympathischer.
"Bis zum nächsten Mal".
Welches nächste Mal? Oh nein! Niemals mehr! Niemals! Doch wusste ich genau, dass ich wiederkommen würde.
"Vielleicht sollten Sie sich beim nächsten Mal doch eine Spritze geben lassen."
Das alte Spiel. Er wusste genau, wie sehr ich Spritzen verabscheute. Ich hasste sie noch mehr als ihn, meinen Zahnarzt.
 
K

Kasoma

Gast
Hallo Silberstreif,

ich oute mich als großer Fan dieser Geschichte. Für mich kam die Pointe echt überraschend, für andere vermutlich nicht, aber ich stand irgendwie auf der Leitung. Ich finde auch, dass Zahnärzte pervers sein müssen, anders wären sie in ihrem Job fehl am Platze! Ein großes Kompliment für dieses amüsante Highlight
von Kasoma
 

Silberstreif

Mitglied
ooops

danke Kasoma,

du hast aber lange graben müssen um diese Geschichte zu finden. Um so erfreulicher ist dein Beitrag. Allerdings glaube ich nicht, dass Zahnärzte das gerne hören, dass sie pervers sind. Im Prinzip habe ich auch nicht allzugroße Probleme mit ihnen - es sei denn ich muss hin. :)
 



 
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