Der Scherge im weißen Hemd

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der Scherge im weißen Hemd

Nach seiner Geburt
wurde er gereinigt vom Blut,
im Bett seiner Eltern.

Sein Vater liebte
den Sohn,
wie seine Frau.
Schranken gebot ihm keiner.

Er durfte auf seinem Schoß sitzen.
Elternliebe kennt Grenzen,
der Vater beachtete sie nicht.

Oft musste er in das Bett seiner Mutter.
Strafen haben Extreme,
auch sie, missbrauchte
die Beaufsichtigungspflicht.

Den Nachbarn, waren sie fremd.
Fragmentarisch erhielten sie Kunde
doch sie exaltierten nicht,
verhielten sich abwartend
stumm.

Als Jüngling bereitet er ein Mahl für die Eltern.
Sie bedankten sich freundlich,
bei ihrem Schergen im weißen Hemd.

Still liegen sie da
Der Gesichtsausdruck ist friedlich
Ihre Lippen blau.

Der Sohn verachtet seinen Schiedsspruch.

Die Gesetze der Nachbarn
verurteilen,
brandmarken,
missachten
ihn,
nicht.
 

noel

Mitglied
da ist etwas, was mich innehalten ließ, aber ralphmargot hat schon recht, du wirrst dich durch wortdeutungen.

den Nachbarn, waren sie fremd.
die zeile klebt so dazwischen, als hättest du sie unbedingt noch irgendwo hin haben wollen, aber auch wenn der sinn klar erscheint, ein bezug ist weder geknüpft vor noch zurück.

Oft musste er in das Bett seiner Mutter.
Strafen haben Extreme,
auch sie, missbrauchte
die Beaufsichtigungspflicht.
hier würde ich vier zeilen aus drei basteln

Die Gesetze der Nachbarn
verurteilen,
brandmarken,
missachten
ihn,
nicht.
und hier sind es wieder die nachbarn, die mich angepappt ans ende ein wenig ratlos lassen. ist der absatz nötig für die aussage des textes?
 
Hallo Bonanza,
Es geht um den Missbrauch des Jungen, für den sich in seinem kurzen Leben niemand, über dieses Bett hinaus, interessierte. Das Bett in dem er geboren wurde, von seinen Eltern missbraucht und in dem sie zu sterben hatten durch seine Hand, so wie er starb an seiner Seele. Alle haben Mitleid mit ihm und deshalb verurteilen sie ihn nicht, aber allein das, hilft ihm nicht im geringsten. Letztendlich lebt er allein mit seiner Schuld. Die er verachtet, trotz der leidvollen Erfahrung die er erfuhr.
Ich danke dir, für deine Beachtung, ich fühle mich so angenommen, trotz der Ablehnung.

lg Billenstone Nati
 
Hi Noel,
die Nachbarn stehen für das Wegsehen. Sie stehen für die eigentlichen Täter, die verurteilt werden müssten. Deshalb verachten sie ihn nicht und verhalten sich ruhig.
Ich danke dir für deinen Vierzeilervorschlag, ansonsten werde ich noch versuchen, den Text verständlicher zu formulieren.
LG Billenstone Nati
 
B

bonanza

Gast
tschuldige, ich übersah deine antwort an noel.

dein gedicht wird in meinen augen dem mißbrauchsthema
nicht gerecht.

bon.
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Billenstone Nati,

ich muss doch etwas mehr Deutlichkeit fordern.
Wenn Du mir als Leser etwas erzählen möchtest, dann sollte es auch ankommen. Ansonsten brauchst Du den Text nicht zu erklären.

cu
lap
 
hallo lapismont,
ich habe verstanden, ich werde an meinen Werken arbeiten. Es ist mir als Anfänger eine Ehre, deine Ratschläge anzunehmen und zu meinen Gunsten umzusetzten.
liebe Grüße
Billenstone Nati
 
B

bonanza

Gast
du tust gut daran, auf lapismont zu hören, denn er
ist als moderator prädestiniert, dir seine meinung
in diesem forum aufzudrücken.
 
Hallo Bon,
das einzige , das ich mir nicht lasse , sind Meinungen aufdrücken.
Die Leselupe ist sicher nicht das einzige Forum in dieser Art. Ich kann mir jederzeit die Freiheit nehmen sie zu wechseln. Noch bin ich nicht Abhängig davon.
Billenstone Nati
 

noel

Mitglied
Hmm

die Nachbarn stehen für das Wegsehen. Sie stehen für die eigentlichen Täter, die verurteilt werden müssten.
das wegsehen, ist eine mitschuld, aber die eigentlichen täter sind sie nun wahrlich nicht!
wenn du sie als täter darstellen wolltest, reichen die stillen gemahnungen des textes bei weitem nicht.

@ bonanza

das hier, war deine erste antwort:

zu viele nebulöse andeutungen.
wenig inhalt.
zu wenig insgesamt.
was ziemlich in der nähe der meinung von lap liegt, oder?
dein folgeposting, was es nicht wert ist hier zitiert zu werden, verstehe ich daher nicht.

du selber sagst auch noch, dass

dein gedicht wird in meinen augen dem mißbrauchsthema
nicht gerecht.
@ Billenstone Nati

ich finde die bilder sehr eingängig und ich habe es sofort verstanden.
die thematik der nachbarn, die du laut deiner aussage anprangern möchtest, kommt nicht rüber.

rüber kommt der widerstreitende scherge, der sich befreit, von opfer zum täter wird. die eltern, die keine erziehungsberechtigten darstellen und die schweigende masse. aber dass diese masse der eigentliche täter sei, drückt sich mir nicht aus und erfühle ich auch nicht aus dem text.

noel
 
Euch allen meine Anerkennung eurer konstruktiven Kritik. Sie hat mich angespornt und ich habe die Thematik der schuldigen Nachbarn besser hervorgehoben.
Ich denke sie ist mir gelungen
Billenstone Nati
 
S

Sandra

Gast
Hallo,

die Entschlüsselung des Textes fiel mir nicht schwer. Wie genau man etwas beschreibt, bleibt erst einmal dem Autor überlassen. Der Leser kann folgen, muss aber nicht, diese Wahl hat er jederzeit. Was heißen soll: Schreib wie du es für richtig hältst und nimm an was du annehmen kannst.
Der Scherge im weißen Hemd - an diesem Satz blieb ich immer wieder hängen, ganz sicher war das beabsichtigt. Diese Bezeichnung sagt sehr viel über die Betrachtung des Sohnes aus der Sicht der Eltern. M.E. wirst du mit diesem Text ganz sicher dem Thema Missbrauch gerecht. Er zeigt einige, sehr gelungene Formulierungen. Ich glaube noel sagte es bereits, die Nachbarn nehmen einen zu großen Part in dem Gedicht ein. Sie sind vorrangig nicht die Täter, sondern es sind die Eltern. Wenn du das noch ein wenig stärker herausarbeiten würdest, wäre dein Gedicht - frei von Kitsch und tränenden Beschreibungen, wie es jetzt schon ist - ein gutes, welches die Dramatik einer solchen Begebenheit klar und nah darstellen kann.

LG
Sandra
 
Ja genau und weißt du Sandra, es ist schon richtig, dass die Eltern die Täter sind.
Aber zeigten ein paar Nachbarn, nur ein ganz wenig Courage, dann würden schon Bagatellen, nicht ausufern und blieben bei diesen.
Aber du hast recht, Kitsch und tränende Beschreibungen, wären hier fehl am Platz.
Ansonsten nehme ich gerne Ratschläge und auch Kritik entgegen und nehme mir, was ich mir zumute.

LG
Billenstone Nati
 



 
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