anbas
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Der Schlaf der Kinder
Ich bitte dich, Kai, sei still! Die Kinder schlafen! Sie waren so erschöpft und können sich nun endlich ausruhen. Ich möchte sie jetzt nicht wecken – es hat doch so lange gedauert, bis sie zur Ruhe gekommen sind. Also bitte bleib still und reg dich nicht auf. Wie friedlich sie da in ihren Bettchen liegen und schlafen. Rührend, nicht wahr?
Es war eine harte Zeit für uns alle, nachdem du uns verlassen hast. Doch die Kinder hat es am meisten getroffen. Sie haben zwar versucht, tapfer zu sein und sich nichts anmerken zu lassen. Aber es war deutlich zu spüren, wie sehr sie darunter gelitten haben. Anfangs fragten sie ja noch nach dir. Besonders Meike wollte immer wieder wissen, wann du zurück kommst. Und Sylvia hat stets darauf bestanden, ein Extra-Gedeck für dich mit auf den Tisch zu stellen. Aber dann haben sie sich immer mehr zurückgezogen. Nur Jan nicht. Der wurde richtig aggressiv, bekam Ärger in der Schule. Ich war wirklich ratlos. Seinetwegen hatte ich auch ein ziemlich schlechtes Gewissen. Er glaubte wohl, dass er mir dabei helfen müsse, mit der ganzen Situation klar zu kommen. Dabei habe ich das doch nie von ihm erwartet.
Anna hat wohl am wenigsten mitbekommen. Sie ist ja noch so klein. Trotzdem war sie in der ersten Zeit ziemlich quengelig. Kleinkinder spüren eben, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Doch dann wurde auch sie immer stiller.
Ich selber bin sehr erschöpft. Doch jetzt sollen sich erst einmal die Kinder ausruhen. Dann bin ich dran. Nein, deine Hilfe will ich nicht. Wirklich nicht! Du wirst mir niemals wieder helfen, Kai! Den Kindern werde ich noch nicht einmal erzählen, dass du da gewesen bist. Sie fragen sowieso nicht mehr nach dir. Warum also soll ich bei ihnen irgendwelche Hoffnungen wecken. Wir beide wissen doch, dass du nie wieder kommen wirst. Nie wieder! Und das ist auch gut so.
Schau mal, wie der Wind mit den Gardienen spielt. Ist es nicht friedlich hier im Zimmer? Die Nacht scheint recht kühl zu werden. Das tut gut, nachdem die letzten Tage doch ziemlich heiß waren. Ich habe meinen Stuhl extra so hingestellt, dass ich das Fenster gut sehen kann. Nicht, dass da plötzlich jemand einsteigt. Niemand soll uns stören. Die Tür habe ich, nachdem du gekommen bist, auch gleich wieder fest verschlossen.
Also bitte sei still! Lass die Kinder schlafen. Du siehst ja selber, wie erschöpft sie sind. Sie schlafen nun schon seit mehr als vier Tagen. So lange sitze ich hier bereits und passe auf sie auf. Doch jetzt bin ich auch sehr müde.
Ich bitte dich, Kai, sei still! Die Kinder schlafen! Sie waren so erschöpft und können sich nun endlich ausruhen. Ich möchte sie jetzt nicht wecken – es hat doch so lange gedauert, bis sie zur Ruhe gekommen sind. Also bitte bleib still und reg dich nicht auf. Wie friedlich sie da in ihren Bettchen liegen und schlafen. Rührend, nicht wahr?
Es war eine harte Zeit für uns alle, nachdem du uns verlassen hast. Doch die Kinder hat es am meisten getroffen. Sie haben zwar versucht, tapfer zu sein und sich nichts anmerken zu lassen. Aber es war deutlich zu spüren, wie sehr sie darunter gelitten haben. Anfangs fragten sie ja noch nach dir. Besonders Meike wollte immer wieder wissen, wann du zurück kommst. Und Sylvia hat stets darauf bestanden, ein Extra-Gedeck für dich mit auf den Tisch zu stellen. Aber dann haben sie sich immer mehr zurückgezogen. Nur Jan nicht. Der wurde richtig aggressiv, bekam Ärger in der Schule. Ich war wirklich ratlos. Seinetwegen hatte ich auch ein ziemlich schlechtes Gewissen. Er glaubte wohl, dass er mir dabei helfen müsse, mit der ganzen Situation klar zu kommen. Dabei habe ich das doch nie von ihm erwartet.
Anna hat wohl am wenigsten mitbekommen. Sie ist ja noch so klein. Trotzdem war sie in der ersten Zeit ziemlich quengelig. Kleinkinder spüren eben, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Doch dann wurde auch sie immer stiller.
Ich selber bin sehr erschöpft. Doch jetzt sollen sich erst einmal die Kinder ausruhen. Dann bin ich dran. Nein, deine Hilfe will ich nicht. Wirklich nicht! Du wirst mir niemals wieder helfen, Kai! Den Kindern werde ich noch nicht einmal erzählen, dass du da gewesen bist. Sie fragen sowieso nicht mehr nach dir. Warum also soll ich bei ihnen irgendwelche Hoffnungen wecken. Wir beide wissen doch, dass du nie wieder kommen wirst. Nie wieder! Und das ist auch gut so.
Schau mal, wie der Wind mit den Gardienen spielt. Ist es nicht friedlich hier im Zimmer? Die Nacht scheint recht kühl zu werden. Das tut gut, nachdem die letzten Tage doch ziemlich heiß waren. Ich habe meinen Stuhl extra so hingestellt, dass ich das Fenster gut sehen kann. Nicht, dass da plötzlich jemand einsteigt. Niemand soll uns stören. Die Tür habe ich, nachdem du gekommen bist, auch gleich wieder fest verschlossen.
Also bitte sei still! Lass die Kinder schlafen. Du siehst ja selber, wie erschöpft sie sind. Sie schlafen nun schon seit mehr als vier Tagen. So lange sitze ich hier bereits und passe auf sie auf. Doch jetzt bin ich auch sehr müde.