Der Stuhl

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Hille

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\"Ich... fühle mich benutzt.... benutzt..... und.... versetzt\"!
\"Ich... fühle mich benutzt.... benutzt..... und.... versetzt\"!

Immer wieder hallten diese Worte in jener Nacht von den kalten und feuchten Wänden der Yelory-Street. Die Stimme welche die Worte ummantelte und durch die Nacht trug, klang weinerlich und verzweifelt. Schon zu lange hatte sie in dieser Nacht ihre Arbeit verrichtet.
Unaufhörlich prallten ihre Worte von Wand zur Wand bis sie das Ende der Yelory-Street erreichten, weiter, vom Wind getragen, von einem Block zum nächsten ziehend , auf der Suche nach einem geeigneten Gehör.

Dem Hohn der Straßenverwaltung hat die Yelory-Street ihren Titel "Street" zu verdanken.
Denn an statt den Anforderungen einer richtigen Street zu entsprechen, verbirgt sich hinter dem Schild "Yelory-Street" eine schmale Gasse, die sich bescheiden zwischen den großen, sich breit machenden Häusern entlang zieht, um dann, abrupt an einer Mauer zu enden, - Sackgasse. In dieser Sackgasse, vom Nebel umhüllt -von Regen gepeinigt, war es ein alter in die Jahre gekommener Stuhl mit zerbrochenen Bein, der unaufhörlich, im Takt bleibend, einem Klagelied gleichend diese Worte auf die Reise schickte. Bedauerlicherweise erreichten sie niemals ihr Ziel. So geschah es, als der zu Tag zu erwachen begann, dass sich ein großes, orangefarbenes Etwas durch den letzten Schleier der Nacht drückte. Schnaufend, haltend, hungrig gierend, wartend auf das bevorstehende. Jene Helfe die von dem orangefarbenen Etwas herab stiegen, zielstrebig den in die Jahre gekommenen Stuhl anwiesierten, ohne zu zögern, ihm seinem Platz entrissen, emotionslos dem orangen, ins gierende Maul geworfen, machten sich schuldig, ohne zu wissen warum.
 



 
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