Der Stuhlmacher

BB

Mitglied
Der Stuhlmacher


Ein Stuhlmacher saß an seiner Werkbank, in seiner Werkstatt im Keller seines Hauses. Eine der nackten Birnen, die am Kabel von der Decke hingen, war kaputt und es fiel nur ein schales Licht auf den Mann und seinen Arbeitsplatz. Die Werkbank war vollgeräumt mit allerlei Werkzeug. Von Hobel, Hammer und Nägeln zu Schraubzwingen, Leim dem Handbohrer und vielem mehr.
Der Stuhlmacher war daran ein Meisterstück zu vollenden. Einen Stuhl aus bestem Buchenholz, ohne Einschlüsse und Makel. Mit rotem Leder überzogen, feinste vergoldete Knöpfe, mit zierlichen Schnörkeln darauf, eingelassen in das Polster. Die Lehne war geschwungen, sich dem Sitzenden anpassend. Ein Stück wie es wohl jeder in seiner Stube haben wollte.
Der Stuhlmacher selbst war schon sehr alt. Er hatte sein ganzes Leben, oder besser, den Teil an den er sich noch erinnern konnte, Stühle gefertigt und er hatte sein Handwerk perfektioniert. Vom vielen Holzstaub hatte er sich vor Jahren eine Lungenentzündung eingefangen, welche ihn seitdem jedes Jahr aufs Neue heimsuchte.
Als er die Armlehnen ein erneutes Mal schliff, es mochten bereits zwei Dutzend Schliffe gewesen sein, überkam ihn wieder ein heftiger Hustenanfall.
Der Stuhlmacher hatte einst eine Frau. Sie schenkte ihm nie ein Kind, welches er sich so gewünscht hätte und als sie vor ungezählten Jahren starb war er so allein mit seiner Werkbank, seiner Werkstatt und den Stühlen, die zu fertigen er so meisterlich verstand. Es war keine sehr gute Frau gewesen. Sie war selbstbesessen und arrogant und heiratete den Stuhlmacher weil er mit seinem Geschäft vor Jahrzehnten durchaus eine gute Partie abgab. Immerzu trieb sie ihn an mehr Stühle zu verkaufen um ihr einen höheren Lebensstandart zu ermöglichen.
Er für seinen Teil hatte sie aus Einsamkeit geheiratet, denn richtige Freunde hatte er auch nie. Nur einst in der Schule. Den Franz. Lange hatte er nicht mehr an den alten Freund gedacht. Und sowieso hatte er in den letzten Jahren die Werkstatt kaum verlassen. Er beschloss sogleich den Franz wieder einmal zu besuchen, denn das warme Gefühl, welches der Gedanke an den alten Weggefährten ausgelöst hatte, kam dem Stuhlmacher schon fremd und unbekannt vor.
Die Armlehnen waren nun fertig geschliffen und er begann sie zu polstern und mit dem wunderbaren roten Leder zu beziehen, dass er einst bei einem weit gereisten Händler erstanden hatte.
Als er gerade damit fertig war, überkam ihn wieder ein Hustenanfall und er spuckte Blut in die, den dreckigen Boden bedeckenden, Holzspäne. Erzeugnisse aus den zahlreichen Stühlen die er in den Jahren gefertigt hatte.
Mit dem Franz hatte er schon immer eine gute Zeit gehabt und der Stuhlmacher fragte sich warum eigentlich der Kontakt verloren gegangen war. Er konnte sich nicht erinnern.
Die Armlehnen waren fertig und da stand er. Der Stuhl in seiner vollen Pracht. Rot wie Feuer. Standhaft wie der Baum aus dem er gefertigt wurde. Die goldenen Knöpfe schimmerten im fahlen Licht das von den wenigen Birnen von der Decke schien.
Der Stuhlmacher holte ein vorbereitetes Brandeisen aus den Kohlen um sein altes Wappen in eines der Beine des Stuhles einzulassen. Als er den glühenden Stempel in das Buchenholz drücken will, überkommt ihn jedoch wieder ein schlimmer Anfall.
Er sinkt auf die Knie, das Eisen fällt ihm aus der Hand. Hustend und Blut spuckend kniet er inmitten seiner Werkstatt in den Spänen der vielen Stühle die sein Leben bestimmt hatten. Das letzte was seinen müden Augen erblicken ist der Stuhl, sein Meisterwerk, stolz in der düsteren Werkstatt thronend.
Dann hört sein altes herz auf zu schlagen.
Einige Jahre später war das Haus und auch der Stuhl versteigert worden. Ein junger Anwalt hatte das Stück erstanden. Viele Jahre genoss der den Komfort des roten Thrones und prahlte mit dem Meisterstück vor Kollegen und Mandanten. Auf die vielen Fragen, wer denn den Stuhl gefertigt hätte, hatte er keine Antwort.
 
K

KaGeb

Gast
Hallo BB,

herzlich willkommen auf der LeLu.

Bitte den Text noch hinsichtlich Rechtschreibung/Grammatik und Zeitformen überarbeiten!

LG KaGeb
 

Haremsdame

Mitglied
Hallo BB,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier.

Die Idee für Deinen Text ist nicht schlecht. Was mir noch nicht gefällt, ist die Aufarbeitung desselben. Wie KaGeb schon schrieb, solltest Du ihn unbedingt noch einmal überarbeiten und Dich dabei auch mit der Satzzeichensetzung beschäftigen. Dann macht das Lesen mehr Freude...

meint die Haremsdame
 



 
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