Der Tanz der Birke

Laleila

Mitglied
Die Birke dort am Straßenrand
seh ich seit vielen Jahren.
Wie oft wohl bin im Leben ich
an ihr vorbeigefahren?

Ihr Stamm ist weiß, gradlinig, schlank
und birgt doch so viel Narben.
Ihr stolzes Haupt, dass sie nie senkt,
wechselt ständig die Farben.

So ist sie launisch, zeigt es auch
an Hand der vielen Blüten.
Und zieht ein reger Wind durchs Land
seh ich sie panisch wüten.

Dann muss der Wind sie sehr geschickt
zum süßen Spiel verführen.
Sie weigert sich, dann gibt sie nach,
lässt sich zur Göttin küren.

Ich schau dem Tanz der Birke zu.
Er lädt mich ein zum Träumen.
Ich möchte dieses schöne Bild
des Lebens nicht versäumen.
 

Haget

Mitglied
MoinMoin Laleila,
Idee und Ausführung - beides gefällt mir! Nur bei einer Strophe hakt es mir leicht - vielleicht noch etwas daran feilen? Aber es kann auch an meiner ganz persönlichen Betonung liegen. Vorschlag:

Ihr Stamm ist weiß, gradlinig, schlank
doch birgt er viele Narben.
Ihr stolzes Haupt, dass sie nie senkt,
ständig wechselt's die Farben.

Vielleicht findest Du noch bessere Möglichkeit?

Liebe Grüße
Hans-Georg
 

alte-wurz

Mitglied
Hallo Laleila,

ich finde es auch wirklich große klasse!
Wie wäre es in der zweiten Strophe mit:

Ihr Stamm ist weiß, gradlinig, schlank
doch birgt er viele Narben.
Ihr stolzes Haupt, dass sie nie senkt,
wechselt ständig in den Farben.

Ist nur ein Vorschlag, ansonsten finde ich es wirklich großartig.
Liebe Grüße
Barbara
 

Laleila

Mitglied
Hallo Haget,
ich danke für die Blumen, soviel ist mal klar :)

Was deine Kritik betrifft, die versuch ich gerade in mein Hirn zu kriegen. Die zweite Zeile hat 7 Silben. Sowohl bei dir als auch bei mir. Soweit stimmt es also. Von der Betonung her aber hast du recht, da klingt es mit deiner Zeile auf jeden Fall runder. Dankeschön! Die nehm ich auf, so ich darf? Was die letzte Zeile allerdings betrifft, so würde ich diese nicht ändern wollen, denn dieses weglassen von Silben nutze ich nur im äußersten Notfall ... allerdings habe ich gesehen, dass du es wiederum sehr gerne verwendest ;-))

liebe grüße
laleila
 

Laleila

Mitglied
Hallo alte-wurz *schmunzel*,
auch dir ein dickes dankeschön für den vorschlag. ist bereits aufgenommen (s. haget).

PS: dein nick ist köstlich!
:)

liebe grüße
laleila
 

Haget

Mitglied
Irrtum meinerseits!
Hatte mich vertan. Es sollte keine Silbe weniger werden, nur Umstellung Deiner Wörter:

Ihr Stamm ist weiß, gradlinig, schlank
doch birgt er viele Narben.
Ihr stolzes Haupt, dass sie nie senkt,
ständig wechselt es die Farben.

(Marotte von mir: Es missfallen mir etwas so "rückbezügliche" Wörter wie DASS in Zeile 3. Besser gefällt mir z. B. "Ihr stolzes Haupt sie niemals senkt". Ansichtssache)

Letzte Zeile von alte-wurz passt auch! - Natürlich darfst Du Vorschläge genau oder abgewandelt aufgreifen!

Liebe Grüße
(Nachtrag: Hatte übersehen, dass Du bereits ändertest)
Hans-Georg
 

Laleila

Mitglied
sag ich doch, marotte von dir :)

dass mit dem dass gefällt mir auch nicht besonders, aber da bin ich manchmal echt nicht sonderlich einfallsreich. für solche fälle bin ich immer froh, dass *g* es solche foren gibt.

:)
 
F

fangor

Gast
das passt einfach nicht rein...
das stockt einfach für meine Begriffe.

"wechselt sehr oft die Farben" klingt passender, musst du nur mitsprechen.. "ständig" klingt unpässlich..ist einfach zu kurz!
 

Haget

Mitglied
MoinMoin Fangor,
vielleicht antworten dazu noch weitere Leser? Sicher liegt es an meiner persönlichen Sprechweise, aber für mich klingt OFT viel härter und an der Stelle zu "stark".
(Wechselt eine Birke wirklich STÄNDIG oder OFT die Farben?)

Liebe Grüße
Hans-Georg
 
M

Matthias Schulz

Gast
Hallo Laleila,

schließe mich dem Lob meiner Vorredner/-schreiber an, schließe mich auch der Kritik an der zweiten Strophe an. Die Betonungen stimmen einfach nicht, auch, in den anderen Vorschlägen (meiner Meinung nach). Kein Mensch betont "wechselt" oder "ständig" auf der zweiten Silbe, wo aber vom Versamass die Betonung sein müsste. ein Vorschlag:

Ihr Stamm ist weiß, gradlinig, schlank
und birgt doch so viel Narben.
Sie senkt niemals ihr stolzes Haupt,
das ständig wechselt Farben.

Nur so als Vorschlag, damit's vom Rhythmus her passt.

Viele Grüße,
Matthias
 

Kiara

Mitglied
Sehr schön,es gefällt mir gut,das Gedicht,ich sah die Birke schon vor mir. Nach all den Kommentaren die ich las muss ich sagen,es ist nicht einfach Gedichte zu schreiben. Ich selbst lese meine Gedichhte immer laut für mich hin,so merke ich sofort,wenn irgendwo was hackt. Aber es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Viel Spass weiterhin! Liebe Grüsse..
 

Laleila

Mitglied
hat beides 2 silben und hakt, wenn du es genau nimmst, auch beides etwas ... wird nämlich beides vorn betont. wobei ich zugeben will, dass >ständig< etwas zerrissen wird, wobei >sehr oft< schon mal zwei wörter sind.
:)
 

Laleila

Mitglied
Hallo Matthias,
ein dankeschön für das lob - welches natürlich immer gefällt. Zur zweiten Strophe: Du nimmst ebenfalls das Komma raus und verzichtest auf das DASS! Ich dachte bisher, diese Satzstellung passt von der Sprache her am Besten, aber so langsam krieg ich meine Zweifel. Haget schon und jetzt du auch ...

Dein Vorschlag klingt zwar stimmiger, soweit hast du völlig Recht, aber die Sprache wird anders. Ich kann mich nicht entscheiden, ob das so gut ist. Wie wäre ein Kompromiss:

>Ihr stolzes Haupt, niemals gesenkt -
ein Wechselspiel der Farben.<?

:)
Grüßle
Laleila
 

Laleila

Mitglied
Ich danke dir für deinen Beistand :) und auch für deine lobenden Worte. Ab und an lese ich die Sachen auch laut vor mir her (allerdings muss ich gestehen, dass ich dann so lange lese, bis die Betonung sitzt *g*) ... böse Zungen behaupten, ich sollte die Texte lieber vertonen, dass würde mir meine Hakeleien ersparen, denn die Melodie kann man hinbiegen.
:))
liebe grüße
Laleila
 

Kiara

Mitglied
vertonen......

.......ja das sollzte ich meine Gedichte wohl auch,den auch wenn ich Taub bin,und nie wieder hören kann,kann ich meinen Gedichten eine melodie zuordnen,besonders meinem Gedicht *Frühling*. Liebe Grüsse von Kiara
 

Laleila

Mitglied
Re: vertonen......

ja, da hast du recht ... wenn man es liest, summelt man schon beim lesen bisschen rum ... eine melodie kann man auch fühlen, ich weiß nicht, ob es zwingend erforderlich ist, sie zu hören ... und manchmal fühlt sie sich wirklich verdammt gut an ...
:)
 



 
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