George Polly
Mitglied
Rabe:
Hold und süß nun war dein Traum
erfüllt von jener traurigen Schwere,
die einem Poeten zu eigen sein mag,
der den purpurnen Samtvorhang
zum Reiche der Engel für einen
kurzen Moment gelüftet und ein
Paradies erspäht hat, ein fernes,
dessen Duft und Schönheit ihn umfängt,
wie ein Schwall von Wasser, in das
er eintaucht und sich selbst auf
ewig vergißt und nur das Verlangen
spürt, das an ihm zehrt und nagt,
dass er diesen Duft noch einmal
atmen, dieses unfaßbare Antlitz noch
einmal schauen darf, bevor er gehen
mag, still und von Erinnerung
durchdrungen.
Aber nein, dem ist nicht so.
Hat auch deine nachtgetränkte Seele,
edler Mensch, den Vorhang just geteilt
und mit gleißend aufkeimender Hoffnung
ein Licht erblickt, das dich berauschte,
so war es vielleicht das Reich der Engel,
das einen Schatten warf in deine stille Nacht,
vielleicht war es aber auch nur das
grausam rote Schimmern des Hades
und sein flackernder Trug, der dich erfaßte,
denn oft treibt er solch täuschendes
Spiel mit den Kindern der Menschen
und sein Lachen, das aus den tiefsten Grotten
seiner Boshaftigkeit aufsteigt,
ist das Lachen eines Fauns,
der den Wäldern entsteigt um
teilzuhaben an dem Erleben,
wie die Hoffnung eines Menschen
langsam erlischt und seine
Seele Vergessen sucht am Rausche
des süßen Weines und der Ausschweifung.
Denn eines ist gewiß:
Beides zu erblicken, das hohe
Licht oder die Tiefe ist für die
Psyche eines Menschen verderblich,
sein Nachhall wärt ewig und ist
in jedem Moment des Daseins
gegenwärtig.
Oh Kinder der Nacht, was sucht
ihr in silbernen Spiegeln und
rotem Wein, ein leiser Aufschrei
der Vergänglichkeit,
ein leiser Seufzer in dunkler Stille, und
unbeachtet ausgehaucht
vergeht sein Klang mit eurem
Tod.
Hold und süß nun war dein Traum
erfüllt von jener traurigen Schwere,
die einem Poeten zu eigen sein mag,
der den purpurnen Samtvorhang
zum Reiche der Engel für einen
kurzen Moment gelüftet und ein
Paradies erspäht hat, ein fernes,
dessen Duft und Schönheit ihn umfängt,
wie ein Schwall von Wasser, in das
er eintaucht und sich selbst auf
ewig vergißt und nur das Verlangen
spürt, das an ihm zehrt und nagt,
dass er diesen Duft noch einmal
atmen, dieses unfaßbare Antlitz noch
einmal schauen darf, bevor er gehen
mag, still und von Erinnerung
durchdrungen.
Aber nein, dem ist nicht so.
Hat auch deine nachtgetränkte Seele,
edler Mensch, den Vorhang just geteilt
und mit gleißend aufkeimender Hoffnung
ein Licht erblickt, das dich berauschte,
so war es vielleicht das Reich der Engel,
das einen Schatten warf in deine stille Nacht,
vielleicht war es aber auch nur das
grausam rote Schimmern des Hades
und sein flackernder Trug, der dich erfaßte,
denn oft treibt er solch täuschendes
Spiel mit den Kindern der Menschen
und sein Lachen, das aus den tiefsten Grotten
seiner Boshaftigkeit aufsteigt,
ist das Lachen eines Fauns,
der den Wäldern entsteigt um
teilzuhaben an dem Erleben,
wie die Hoffnung eines Menschen
langsam erlischt und seine
Seele Vergessen sucht am Rausche
des süßen Weines und der Ausschweifung.
Denn eines ist gewiß:
Beides zu erblicken, das hohe
Licht oder die Tiefe ist für die
Psyche eines Menschen verderblich,
sein Nachhall wärt ewig und ist
in jedem Moment des Daseins
gegenwärtig.
Oh Kinder der Nacht, was sucht
ihr in silbernen Spiegeln und
rotem Wein, ein leiser Aufschrei
der Vergänglichkeit,
ein leiser Seufzer in dunkler Stille, und
unbeachtet ausgehaucht
vergeht sein Klang mit eurem
Tod.