Der Unfall

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HerbertJanus

Mitglied
Werner war gut unterwegs. Es war ein kühler Sommermorgen, der Himmel verhangen von Wolken, die noch vor einer halben Stunde ihre nasse Fracht entladen hatten und obwohl es Juli war, waren die Temperaturen so niedrig, dass er auf seinem Fahrrad neben dem für ihn obligaten Helm auch seine Funktions-Fahrradjacke und die speziell für solches Wetter gekauften Fahrrad-Sommerhandschuhe trug. Er nahm den Weg zur Arbeit fast immer unter die Räder seines Fahrrads - und er mochte diese morgendlichen Fahrten sehr. Es war kein Sport für ihn sondern eine der gewohnten Methoden, um einfach und schnell zur Arbeit zu kommen. Aber im Gegensatz zur Fahrt in der Schnellbahn oder mit dem Autobus konnte er auf dem Fahrrad etwas Ruhe und Gelassenheit aufbauen, was in der Enge der öffentlichen Verkehrsmittel kaum möglich war. Er liebte den Wind in seinem Gesicht, die schönen Aussichten auf Felder und Grünanlagen auf dem Weg aus seinem Quartier in die Stadt hinein und er mochte es, den Tag alleine mit seinen Gedanken zu beginnen. So arbeitete sein Körper auf Grund der jahrelangen Routine exakt an der oberen Grenze seiner normalen Leistungsfähigkeit, ohne dass er es wirklich als anstrengend wahrgenommen hätte, aber doch hatte er das Gefühl, flott wenn nicht sogar schnell unterwegs zu sein, was ihm noch zusätzliche Befriedigung bescherte. Er freute sich auch ein wenig auf den vor ihm liegenden Tag, an dem er bereits zwei Sitzungstermine mit durchaus angenehmen Leuten zu interessanten Themen hatte und auch eine Verabredung zum Lunch im Kreise einiger Arbeitskollegen.

Auf dieser sich fast jeden Tag einstellenden, morgendlichen Welle von Hochgefühl reitend flitzte er also auch heute über die teilweise noch feuchten Strassen und die Radwege und erreichte schon bald den inneren Bereich der Stadt, in dem es mehr Verkehr gab. Hier hatte er an einem mit Lichtsignal geregelten Übergang über eine der besonders stark befahrenen Strassen anzuhalten - es war wie fast jedesmal Rot. Als routinierter Fahrer setzte er keinen Fuss ab, sondern kurvte elegant an den Kandelaber der Lichtsignalanlage und stützte sich dort lässig mit einer Hand ab und beobachtete eher beiläufig den die Strasse mehrspurig entlangfliessenden Verkehr. Das war im grossen Ganzen uninteressant und dennoch kamen mit dem Verkehr immer wieder Fahrzeuge vorbei, die aus irgendeinem Anlass seine Aufmerksamkeit erregten.

Schon von Weitem beobachtete er ein Motorrad, das an der Spitze einer vom letzten Lichtsignal angestauten Kolonne auf ihn zu fuhr. Es war eine altmodische, mittelgrosse, wahrscheinlich japanische Maschine mit einer schon arg verschlissenen Sportverkleidung, wie sie zwanzig oder mehr Jahre zuvor als Zubehör verbaut worden waren. Da er selbst ein Motorrad zu Hause hatte und auch schon mehr als zwanzig Jahre Motorrad fuhr, wusste er das. Vor zwanzig Jahren hätte er auch so eine Maschine in Betracht gezogen, heute aber stand bei ihm zu Hause eine chrom-glänzende Moto Guzzi, die zwar nicht mehr ganz neu, aber aufs sorgfältigste von ihm selbst gepflegt war. Diese Maschine da auf der Strasse, das war eine uralte Gurke - aber sie hatte dennoch einen gewissen Reiz von vergangener Schönheit zu bieten, wie er anerkennen musste. Es musste sich um das Fahrzeug eines Individualisten handeln, der solches zu schätzen weiss und wer immer das war, er war Werner nur schon deswegen einigermassen sympathisch. Wie es näher kam, erkannte er etwas Überraschendes: Gefahren wurde dieses besondere Motorrad - von einer Frau, einer eher zierlichen Frau - von einem Mädchen, wie er sich im Stillen sagte.

Dann passierte alles sehr schnell: Vor dem Motorrad ging die Ampel für die Fahrzeugkolonne auf Rot, was er direkt nicht sah, aber es war dennoch eindeutig. Das Mädchen auf dem Motorrad hatte zunächst offenbar noch versucht, bei Orange über die Kreuzung zu kommen, Gas gegeben und entschloss sich viel zu spät doch noch zu einer Vollbremsung. Auf der teilweise noch feuchten und mit Markierungen bepflasterten Strasse kam das Vorderrad ihrer Maschine ins Rutschen, die Maschine stellte sich halb quer, das Vorderrad griff wieder auf dem Asphalt und die bereits nicht mehr besonders schnelle Maschine kippte seitlich. Das Mädchen wurde vom Motorrad geworfen, prallte hart auf die Strasse, das Motorrad kippte auf sie drauf und klemmte sie ein.

Alle Autos bremsten heftigst und teilweise quietschend aber alle konnten anhalten, ohne dass noch weitere Unfälle passiert wären. Und in dem Moment, in dem der Verkehr vollständig zum Erliegen kam, lag das Mädchen sich unter ihrem Motorrad windend direkt vor Werners Nase mitten auf der Kreuzung - und beim Fahrradübergang, bei dem Werner gewartet hatte, wurde es Grün.

Werner zögerte keinen Augenblick! Er überlegte nicht, sondern stieg schnell ab, stiess sein Fahrrad seitlich in die Büsche, sah blitzschnell nach links und nach rechts und rannte auf die Kreuzung zu dem Mädchen hin. Das Mädchen hatte offensichtlich einen Schock, sie gab keinen Ton von sich, stöhnte aber vor Schmerzen. Ihr linkes Bein war unter der Maschine eingeklemmt. Werner, der recht kräftig war, langte in die Speichen des Hinterrades und hob mit aller Kraft die schwere Maschine hinten einige Zentimeter hoch und drehte sie soweit zur Seite, dass das Bein des Mädchens frei kam. In diesem Moment entspannte sie sich, legte ihren Kopf samt Helm auf die Strasse, legte ihre Hand aufs Visier und blieb völlig regungslos. Sie war ganz offensichtlich geschockt und überfordert mit der Situation. Drei der Autofahrer, die angehalten hatten, stiegen derweil aus und standen um die Szene herum - sie wussten nicht, was zu tun ist. Dahinter begannen die aufgestauten anderen Autos zu hupen - es zeichnete sich ein beginnender Verkehrskollaps ab.
“Was sollen wir machen?” fragte etwas hilflos einer der drei, die bei ihm standen. Werner überlegte nur Sekunden, dann entschied er, dass es sich ja ganz offensichtlich um einen Selbstunfall gehandelt hatte und es wohl vertretbar wäre, die Kreuzung wenn möglich wieder zu räumen. Der Sturz des Mädchens war nicht besonders schlimm gewesen, sie hatte Schutzkleidung mit Protektoren getragen - nur ihr Bein war eingeklemmt gewesen.
“Räumen wir auf?” fragte er die drei und die nickten unsicher. “Ich nehme sie, ihr stellt bitte das Motorrad auf und schiebt es da rüber auf den Gehsteig. Dann kümmere ich mich um alles.” Die drei begannen sich ungeschickt aber letztlich doch erfolgreich am Motorrad zu schaffen zu machen. Werner sagte zu dem Mädchen: “Achtung, ich trag dich jetzt von der Strasse”, hob sorgsam den Kopf des Mädchens, schob seinen linken Arm drunter und fasste dann mit dem anderen Arm unter ihre Knie und hob sie auf. Sie war nicht schwer und sie regte sich schon wieder, stammelte: “Was… was…” und legte ihm dann ihren Arm ums Genick und liess sich bereitwillig an den Strassenrand tragen. Die drei Helfer schoben das Motorrad neben sie hin, hievten es umständlich auf den Ständer und fragten, ob nun alles in Ordnung sei. Werner schaute in das Gesicht des Mädchens auf seinen Armen, die inzwischen mit einer Hand das Helmvisier geöffnet hatte, und sie nickte. Sie war wieder bei vollem Bewusstsein. “Ist schon gut” stammelte sie noch etwas unsicher “mir geht’s gut.”

Dann waren die drei Helfer weg, der Verkehr rollte wieder los und Werner sass da auf der Mauer neben dem Gehsteig mit einem Mädchen in lederner Motorradkluft auf seinen Armen. Was für eine absurde Situation, dachte er - erst jetzt fragte er sich, ob er nicht doch vielleicht die Polizei hätte alarmieren sollen. Aber jetzt war’s zu spät. Das Mädchen traf keinerlei Anstalten, sich aus seinen Armen zu lösen. “Oh Mann”, sagte sie etwas zittrig, “ich glaub, mir ist doch noch etwas schlecht.” Werner musste plötzlich lachen. “Hey, sag mal - das war ein UNFALL! Geht’s dir wirklich gut?” Sie war noch immer zittrig: “So halb, glaub ich. Mein Fuss tut weh!” “Der linke? Der unterm Motorrad lag?” Sie brauchte eine Weile. “Glaub schon.”

“Kannst du den Helm abnehmen?” fragte Werner. Er fand es etwas befremdlich, mit dieser Schüssel zu sprechen, in deren Tiefe er ein Mädchengesicht nur teilweise erkennen konnte. “Ich versuch’s”. Sie begann zittrig und umständlich an ihrem Helm zu hantieren, schaffte es, das Schloss zu öffnen und dann, die Schale über den Kopf zu ziehen.

Sie atmete auf - und Werner erstarrte. Er trug ein blutjunges, wahnsinnig schönes Mädchen mit langen, schwarzen Haaren, die in einem Zopf gebunden waren, auf seinen Armen. Damit hatte er nicht gerechnet. Sie war mindestens 30 Jahre jünger als er und von der Art von Schönheit, vor der sich Männer in seinem Alter wenn immer möglich zu schützen versuchten, da sie zwar sehnsüchtiges Begehren verursachte, jedoch völlig unerreichbar war.

“Was ist?” fragte das Mädchen. Sie drehte den Helm in ihren Händen und wusste nicht, wohin damit. Dann wandet sie sich etwas über seine Schulter und legte ihn auf die Mauer, auf der er sass. Werner starrte sie immer noch an, ohne ein Wort raus zu bringen. Sie konnte sich das nicht erklären. Der Mann hatte sie gerettet - auch wenn das vielleicht irgendwie selbstverständlich war. Aber ER hatte es getan - und nun trug er sie auf seinen Armen und das mit Leichtigkeit und sie fühlte sich mit ihrem schmerzenden Fuss ausgesprochen gut aufgehoben bei ihm. Sie brauchte ihn jetzt, sie spürte, dass sie nicht gehen kann mit dem Fuss - und sie vertraute ihm, er war ein schon etwas, distinguiert und gepflegt aussehender Herr. Nach einer kurzen Weile begann sie zu sprechen: “Ich fahre noch nicht lange. Und diese Maschine da, die hab ich erst seit gestern. Ich steh auf diese alten Dinger mit den hässlichen Verkleidungen - weiss auch nicht warum - ich musste sie unbedingt haben und heute musste ich sie abholen. Und ich hab wohl zu stark gebremst vorhin…” Sie schaute ihm mit ihren himmelblauen Augen ins Gesicht, das sich langsam etwas entspannte. “Ja - das hast du.” sagte er. “Gottseidank ist nichts Schlimmeres passiert. Vielleicht sind da entsprechend alte Reifen drauf, die werden hart mit den Jahren, dann rutschen die auf feuchter Strasse völlig unkontrollierbar.” “Fahren Sie selber?” fragte ihn das Mädchen. “Ja - aber nicht mehr so oft. Nur in der Freizeit.”

Die zwei schauten sich an und keiner wusste mehr, was sagen. Was für eine absurde Situation, dachte er nochmals. Und: Wie schön sie ist! Oh mein Gott… WIE WUNDERSCHÖN SIE IST! Und wie atemberaubend gut ihr dieses lederne Outfit stand. Sie vereinte in völliger Harmonie die Unschuld und Schönheit eines jungen Mädchens mit der verwegenen Wildheit einer etwas ausgeflippten Motorradfahrerin. Es tat sich in ihm plötzlich ein gewaltiges Gefühl der Leere auf. Der Leere und der Beklommenheit. Wieso musste sie ihm begegnen? Wieso IHM? Er schluckte und riss sich zusammen. “Ich glaube, wir sollten einen Krankenwagen kommen lassen. Dein Fuss ist nicht gut, nicht?” “Ja, ich glaube, ich kann nicht auftreten. Fühlt sich… nicht gut an. Ich kann ihn kaum bewegen.” “Ich setz dich jetzt ab - auf die Mauer. Geht das?” fragte Werner. Und sie sah ihn an - und ihm wurde es anders. Es war nur ein Blick - aber der Blick sagte ihm, dass sie eigentlich nicht abgesetzt werden wollte. Ein Blick von nur einer Sekunde oder zwei. Enttäuschung lag darin. Eine leise Qual, den Schutz, den er ihr geboten hatte, verlassen zu müssen.

“Ja”, sagte sie leise, “geht schon”. Was sollte er denn anderes tun? Er setzte sie ganz, ganz vorsichtig auf die Mauer, sie hielt ihren Fuss in der Luft, er setzte sich neben sie - und musste sich sehr anstrengen, seinen Blick von ihr zu lösen. Aber es musste sein, also zückte er sein Mobile, starrte eine Weile traurig drauf, dann berührte er den dafür vorgesehenen Button “Notruf”, der die 112 wählen würde. Es meldete sich die Notrufzentrale. Er erklärte kurz, was passiert war und wo sie sich befanden und erhielt das Versprechen, dass in wenigen Minuten ein Krankenwagen bei ihnen sei. Dann legte er auf, steckte das Mobile zurück in seine Hosentasche, drehte den Kopf wieder zu ihr - und schaute sie bloss an. Wie schön sie ist, dachte er. Wie jung. Wieso passiert das MIR? “Kommt gleich” brachte er noch raus, dann stockte ihm die Stimme. Sie sah ihn auch an - und ihr Blick brach ihm das Herz. So dankbar, so freundlich - so offen. Die zwei schauten sich die ganzen langen Minuten einfach an, bis das Cis-Gis-Horn des Krankenwagens von Weitem zu hören war, der dann auch gleich neben ihnen auf den Gehsteig fuhr. Die beiden Sanitäter waren sehr freundlich, hörten sich kurz an, was passiert war, fragten, ob die Polizei kommen solle. Als sie verneinten, legten sie das Mädchen sorgfältig auf ihre Bahre, schoben diese zügig und ohne weitere Umstände in den Krankenwagen, verabschiedeten sich von Werner - und fuhren los, ohne Sirene und Blaulicht, es war kein Notfall.

Werner setzte sich wieder auf die Mauer. Er sah interesselos zu dem zerschrammten Motorrad hin. Ich weiss nicht mal, wie sie heisst, dachte er. Ist wohl besser. Nicht mal bedankt hat sie sich oder Tschüss gesagt. Sein Herz war schwer und wurde immer schwerer. Er dachte darüber nach, dass er sein Leben allein verbracht hatte. Dass er sich viele, viele Jahre lang ein Mädchen so sehr gewünscht hätte - genauso eine wie sie. Dass er so unerträglich viele Male abgewiesen worden war, nicht mal ernst genommen wurde. Bis er es aufgegeben hatte. Bis er sich damit abgefunden hatte, allein zu sein. Und er hatte sich gut eingerichtet, hatte seine Hobbies, seinen interessanten Beruf, hatte Karriere gemacht und war angesehen in seiner Firma, hatte reichlich Geld für Männerspielsachen - und er hatte es zeitweise sogar geschafft, nicht mehr daran zu denken, dass er allein ist. Wenn man etwas verdrängen will, dann kann man es verdrängen hatte er sich gesagt. Man kann auch alleine glücklich sein. Und jetzt das! Dieses junge, wunderschöne Mädchen. Und er schon so alt, dass sich jeder Gedanke an sie erübrigte. Wieso nur?

Er dachte noch eine Weile in diesen Bahnen, bis er sich tief seufzend erhob und an die Gehsteigkante trat. Der Verkehr an dieser ihm so wohlbekannten Strasse brandete wie immer vorbei und wie schon so oft, beobachtete er ihn eine Weile. Das war im grossen Ganzen uninteressant und dennoch kamen mit dem Verkehr immer wieder Fahrzeuge vorbei, die aus irgendeinem Anlass seine Aufmerksamkeit erregten.

Schon von Weitem beobachtete er einen grossen LKW, der an der Spitze einer vom letzten Lichtsignal angestauten Kolonne auf ihn zu fuhr. Es war ein grosser, lauter, schwerer, stinkender LKW, ein Sattelschlepper mit schmutzigem Auflieger und er sah von Weitem, dass er ein Kennzeichen eines anderen Landes trug, vermutlich aus Osteuropa und ganz offensichtlich schon eine lange, lange Reise hinter sich hatte. Der Fahrer gab dem schweren Zug die Sporen und die hochgezogenen Auspuffrohre bliesen schwarze Rauchwolken in den wolkenverhangenen Himmel.

Als der LKW noch fünf Meter von Werner entfernt war, trat dieser ohne einen weiteren Gedanken zwei Schritte vor auf die Strasse. Der Fahrer konnte nur noch vom Gaspedal gehen, bevor der Aufprall passierte. Werner wurde drei oder vier Meter nach vorne geschleudert, sein Kopf knallte krachend auf die Strasse, dann fuhr der LKW zuerst mit dem Vorderrad, danach auch mit den beiden hintern, durch die Vollbremsung blockierten Zwillingsrädern des Zugfahrzeugs über ihn. Er hörte nicht mehr, wie sein Brustkorb zerquetscht wurde, wie sein Schädel zermalmt und sein Blut an den Randstein und über den halben Gehweg verspritzt wurde. Er hatte auch keinen letzten Gedanken. Er wusste, dass das für ihn so richtig ist, dass es für ihn keinen anderen Weg gibt.
 

Rafi

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Hallo, HerbertJanus!
Beeindruckt hat mich an Deiner Geschichte das Ende – der Rest leider nicht so …
Gleich am Anfang finde ich, dass Du die Sätze zu lang und zu verschachtelt gestaltest. Dadurch stockt der Lesefluss. Dann wieder plätschert das Geschehen still vor sich hin, da wäre meiner Meinung nach viel mehr Spannung dringewesen, viel mehr Erschrecken, Gefühl, Sehnsucht, Einsamkeit, Erkenntnis, Frust, Liebe etc.
Ein Beispiel: Du schreibst
Dann passierte alles sehr schnell: Vor dem Motorrad ging die Ampel für die Fahrzeugkolonne auf Rot, was er direkt nicht sah, aber es war dennoch eindeutig. Das Mädchen auf dem Motorrad hatte zunächst offenbar noch versucht, bei Orange über die Kreuzung zu kommen, Gas gegeben und entschloss sich viel zu spät doch noch zu einer Vollbremsung. Auf der teilweise noch feuchten und mit Markierungen bepflasterten Strasse kam das Vorderrad ihrer Maschine ins Rutschen, die Maschine stellte sich halb quer, das Vorderrad griff wieder auf dem Asphalt und die bereits nicht mehr besonders schnelle Maschine kippte seitlich. Das Mädchen wurde vom Motorrad geworfen, prallte hart auf die Strasse, das Motorrad kippte auf sie drauf und klemmte sie ein.
Der Einleutungssatz (Dan passierte alles sehr schnell …) sollte eine Art Credo sein. Im folgenden Absatz aber passiert gar nichts sehr schnell.
Auf der teilweise noch feuchten und mit Markierungen bepflasterten Strasse kam das Vorderrad ihrer Maschine ins Rutschen, die Maschine stellte sich halb quer, das Vorderrad griff wieder auf dem Asphalt und die bereits nicht mehr besonders schnelle Maschine kippte seitlich.
Ein so langer Satz mit unnötigen Nebensätzen (die bereits nicht mehr besonders schnelle …)verhindert, dass mir angesichts eines solchen Unfalls der Atem stockt.
Versuch doch mal, kürzere Sätze zu formulieren, dann könnte die Story hier und da an Tempo gewinnen.
 

HerbertJanus

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Werner war gut unterwegs. Es war ein kühler Sommermorgen, der Himmel verhangen von Wolken, die noch vor einer halben Stunde ihre nasse Fracht entladen hatten und obwohl es Juli war, waren die Temperaturen niedrig. Er trug deswegen neben dem für ihn obligaten Helm seine Funktions-Fahrradjacke und die speziell für solches Wetter gekauften Fahrrad-Sommerhandschuhe. Er nahm den Weg zur Arbeit fast immer unter die Räder seines geliebten und sehr hochwertigen Fahrrads - und er mochte diese morgendlichen Fahrten sehr. Er liebte den Wind in seinem Gesicht, die schönen Aussichten auf Felder und Grünanlagen auf dem Weg aus seinem Quartier in die Stadt hinein und er mochte es, den Tag alleine mit seinen Gedanken zu beginnen. Er freute sich auf den vor ihm liegenden Tag, an dem er als Führungskraft zwei Sitzungstermine mit durchaus angenehmen Leuten zu interessanten Themen hatte und auch bereits eine Verabredung zum Lunch im Kreise seiner Arbeitskollegen, die ihn sehr schätzten..

Auf dieser sich eigentlich fast jeden Tag einstellenden, morgendlichen Welle von Hochgefühl reitend flitzte er über die teilweise noch feuchten Strassen und die Radwege und erreichte schon bald den inneren Bereich der Stadt, in dem es mehr Verkehr gab. Hier hatte er an einem mit Lichtsignal geregelten Fahrradübergang über eine der besonders stark befahrenen Strassen anzuhalten - es war wie fast jedesmal Rot. Als routinierter Fahrer setzte er keinen Fuss ab, sondern kurvte elegant an den Kandelaber der Lichtsignalanlage und stützte sich dort lässig mit einer Hand ab und beobachtete eher beiläufig den die Strasse mehrspurig entlangfliessenden Verkehr. Das war im grossen Ganzen uninteressant und dennoch kamen mit dem Verkehr immer wieder Fahrzeuge vorbei, die aus irgendeinem Anlass seine Aufmerksamkeit erregten.

Schon von Weitem beobachtete er ein Motorrad, das an der Spitze einer vom letzten Lichtsignal angestauten Kolonne auf ihn zu fuhr. Es war eine altmodische, mittelgrosse, wahrscheinlich japanische Maschine mit einer Sportverkleidung, wie sie zwanzig oder mehr Jahre zuvor als typisches Zubehör verbaut worden waren. Da er selbst ein Motorrad zu Hause hatte und auch schon zwanzig oder mehr Jahre Motorrad fuhr, wusste er das. Vor zwanzig Jahren hätte er so eine Maschine in Betracht gezogen, heute aber stand bei ihm zu Hause eine chrom-glänzende Moto Guzzi, die zwar nicht mehr ganz neu, aber aufs sorgfältigste von ihm selbst gepflegt war. Diese Maschine da auf der Strasse, das war eine alte Gurke - aber sie hatte dennoch einen ganz speziellen Reiz von vergangener Schönheit zu bieten, wie er anerkennen musste. Es musste sich um das Fahrzeug eines Individualisten handeln und wer immer das war, er war Werner nur schon deswegen sympathisch. Wie es näher kam, erkannte er etwas Überraschendes: Gefahren wurde dieses besondere Motorrad - von einer Frau. Von einer eher zierlichen Frau - von einem Mädchen, wie er sich im Stillen sagte.

Dann passierte alles sehr schnell: Vor dem Motorrad ging die Ampel für die Fahrzeugkolonne auf Rot. Das Mädchen auf dem Motorrad entschloss sich viel zu spät zu einer Vollbremsung. Auf der teilweise noch feuchten und mit Markierungen bepflasterten Strasse kam das Vorderrad ihrer Maschine ins Rutschen, die Maschine stellte sich halb quer, das Vorderrad griff wieder auf dem Asphalt und die Maschine kippte seitlich um. Das Mädchen wurde vom Motorrad geworfen, prallte hart auf die Strasse und das Motorrad kippte auf sie drauf und klemmte ihr Bein ein.

Die folgenden Autos bremsten heftigst mit quietschenden Reifen und in dem Moment, in dem der Verkehr zum Erliegen kam, lag das Mädchen unter ihrem Motorrad direkt vor Werners Nase mitten auf der Kreuzung - und beim Fahrradübergang, bei dem Werner gewartet hatte, wurde es Grün.

Werner zögerte keinen Augenblick. Er überlegte nicht, sondern stieg blitzschnell ab, stiess sein Fahrrad seitlich in die Büsche, sah nach links und nach rechts und rannte auf die Kreuzung zu dem Mädchen hin. Das Mädchen hatte offensichtlich einen Schock, sie gab keinen Ton von sich, stöhnte aber vor Schmerzen. Werner, der recht kräftig war, langte in die Speichen des Hinterrades und hob mit aller Kraft die schwere Maschine hinten einige Zentimeter hoch und drehte sie soweit zur Seite, dass das Bein des Mädchens frei kam. In diesem Moment entspannte sie sich, legte ihren Kopf samt Helm auf die Strasse, legte benommen ihre Hand aufs Visier und blieb völlig regungslos. Drei der Autofahrer, die angehalten hatten, stiegen derweil aus und standen um die Szene herum - sie wussten nicht, was zu tun ist. Dahinter begannen die aufgestauten anderen Autos zu hupen - es zeichnete sich ein beginnender Verkehrskollaps ab. “Was sollen wir machen?” fragte etwas hilflos einer der drei, die bei ihm standen. Werner überlegte nur Sekunden, dann entschied er, dass es wohl vertretbar wäre, die Kreuzung zu räumen. Der Sturz des Mädchens war nicht besonders schlimm gewesen, sie hatte Schutzkleidung getragen - nur ihr Bein war eingeklemmt gewesen. Und es war ein Selbstunfall gewesen. “Räumen wir auf?” fragte er die drei und die nickten unsicher. “Ich nehme sie, ihr stellt bitte das Motorrad auf und schiebt es da rüber auf den Gehsteig. Dann kümmere ich mich um alles.” Die drei begannen sich ungeschickt aber letztlich doch erfolgreich am Motorrad zu schaffen zu machen. Werner sagte zu dem Mädchen: “Achtung, ich trag dich jetzt von der Strasse”, hob sorgsam den Kopf des Mädchens, schob seinen linken Arm drunter und fasste dann mit dem anderen Arm unter ihre Knie und hob sie auf. Sie war nicht schwer und sie regte sich schon wieder, stammelte etwas Unverständliches und legte ihm dann ihren Arm ums Genick und liess sich bereitwillig an den Strassenrand tragen. Die drei Helfer schoben das Motorrad neben sie hin, hievten es umständlich auf den Ständer und fragten, ob nun alles in Ordnung sei. Werner schaute in das Gesicht des Mädchens auf seinen Armen, die inzwischen mit einer Hand das Helmvisier geöffnet hatte, und sie nickte. Sie war bei vollem Bewusstsein. “Ist schon gut” stammelte sie noch etwas unsicher “mir geht’s gut.”

Dann waren die drei Helfer weg, der Verkehr rollte wieder los und Werner sass da auf der Mauer neben dem Gehsteig mit einem Mädchen in lederner Motorradkluft auf seinen Armen. Was für eine absurde Situation, dachte er. Das Mädchen traf keinerlei Anstalten, sich aus seinen Armen zu lösen. “Oh Mann”, sagte sie etwas zittrig, “ich glaub, mir ist doch noch etwas schlecht.” Werner musste plötzlich lachen. “Hey, sag mal - das war ein UNFALL! Geht’s dir wirklich gut?” Sie war noch immer zittrig: “So halb, glaub ich. Mein Fuss tut weh!” “Der linke? Der unterm Motorrad lag?” Sie brauchte eine Weile. “Glaub schon.”

“Kannst du den Helm abnehmen?” fragte Werner. “Ich versuch’s”. Sie begann zittrig und umständlich an ihrem Helm zu hantieren, schaffte es, das Schloss zu öffnen und dann, die Schale über den Kopf zu ziehen.

Sie atmete auf - und Werner erstarrte. Er trug ein blutjunges, wahnsinnig schönes Mädchen mit langen, schwarzen Haaren, auf seinen Armen. Damit hatte er nicht gerechnet. Sie war mindestens 30 Jahre jünger als er und von der Art von Schönheit, vor der sich Männer in seinem Alter wenn immer möglich zu schützen versuchten, da sie zwar sehnsüchtiges Begehren verursacht, jedoch völlig unerreichbar war.

“Was ist?” fragte das Mädchen. Werner starrte sie an, ohne ein Wort raus zu bringen. Sie konnte sich das nicht erklären. Der Mann hatte sie gerettet - auch wenn das vielleicht irgendwie selbstverständlich war. Aber ER hatte es getan - und nun trug er sie auf seinen Armen und das mit Leichtigkeit und sie fühlte sich mit ihrem schmerzenden Fuss ausgesprochen gut aufgehoben bei ihm. Sie brauchte ihn jetzt, sie spürte, dass sie nicht gehen kann mit dem Fuss - und sie vertraute ihm, er war ein schon etwas älterer, distinguiert und gepflegt aussehender Herr, auch wenn er mit seinem Fahrradhelm, den er immer noch trug, etwas komisch wirkte, so dass sie plötzlich lächeln musste. Nach einer kurzen Weile begann sie zu sprechen: “Ich fahre noch nicht lange. Und diese Maschine da, die hab ich erst seit gestern. Ich steh auf diese alten Dinger mit den hässlichen Verkleidungen - weiss auch nicht warum - ich musste sie unbedingt haben und heute musste ich sie abholen. Und ich hab wohl zu stark gebremst vorhin…” Sie schaute mit ihren himmelblauen Augen in sein Gesicht, das sich langsam etwas entspannte. “Ja - das hast du.” sagte er. “Gottseidank ist nichts Schlimmeres passiert. Vielleicht sind da entsprechend alte Reifen drauf, die werden hart mit den Jahren, dann rutschen die auf feuchter Strasse völlig unkontrollierbar.” “Fahren Sie selber?” fragte ihn das Mädchen. “Ja - aber nicht mehr oft. Nur in der Freizeit.”

Die zwei schauten sich an und keiner wusste mehr, was sagen. Was für eine absurde Situation, dachte er nochmals. Und: Wie schön sie ist! Oh mein Gott… WIE WUNDERSCHÖN SIE IST! Und wie atemberaubend gut ihr dieses lederne Outfit stand. Sie vereinte in völliger Harmonie die Unschuld und Schönheit eines jungen Mädchens mit der verwegenen Wildheit einer etwas ausgeflippten Motorradfahrerin. Es tat sich in ihm plötzlich ein beklemmendes Gefühl der Leere auf. Wieso musste sie ihm begegnen? Wieso IHM? Er schluckte und riss sich zusammen. “Ich glaube, wir sollten einen Krankenwagen kommen lassen. Dein Fuss ist nicht gut, nicht?” “Ja, ich glaube, ich kann nicht auftreten. Fühlt sich… nicht gut an. Ich kann ihn kaum bewegen.” “Ich setz dich jetzt ab - auf die Mauer. Geht das?” fragte Werner. Und sie sah ihn an - und ihm wurde es anders. Es war nur ein Blick - aber der Blick sagte ihm, dass sie eigentlich gar nicht abgesetzt werden wollte. Ein Blick von nur einer Sekunde oder zwei. Enttäuschung lag darin. Eine leise Qual, den Schutz, den er ihr geboten hatte, verlassen zu müssen.

“Ja”, sagte sie leise, “geht schon”. Was sollte er denn anderes tun? Er setzte sie ganz, ganz vorsichtig auf die Mauer - und musste sich sehr anstrengen, seinen Blick von ihr zu lösen. Aber es musste sein, also zog er zuerst Fahrradhelm und seine Handschuhe aus, zückte sein Mobile, starrte eine Weile traurig drauf, dann berührte er den dafür vorgesehenen Button “Notruf”, der die 112 wählen würde. Es meldete sich die Notrufzentrale. Er erklärte kurz, was passiert war und wo sie sich befanden und erhielt das Versprechen, dass in wenigen Minuten ein Krankenwagen bei ihnen sei. Dann legte er auf, steckte das Mobile zurück in seine Hosentasche, drehte den Kopf wieder zu ihr - und schaute sie bloss an. Wie schön sie ist, dachte er. Wie jung. Wieso passiert das MIR? “Kommt gleich” brachte er noch raus, dann stockte ihm die Stimme. Sie sah ihn auch an - und ihr Blick brach ihm das Herz. So dankbar, so freundlich - so offen, jung und schön. Die zwei schauten sich die ganzen langen Minuten einfach an, bis das Cis-Gis-Horn des Krankenwagens von Weitem zu hören war, der dann auch gleich neben ihnen auf den Gehsteig kurvte. Die beiden Sanitäter waren sehr freundlich, hörten sich kurz an, was passiert war, fragten, ob die Polizei kommen solle. Als sie verneinten, legten sie das Mädchen sorgfältig auf ihre Bahre, schoben diese zügig und ohne weitere Umstände in den Krankenwagen, verabschiedeten sich von Werner - und fuhren los, ohne Sirene und Blaulicht, es war kein Notfall.

Werner setzte sich alleine wieder auf die Mauer. Er sah interesselos zu dem zerschrammten Motorrad hin. Ich weiss nicht mal, wie sie heisst, dachte er. Ist wohl besser. Nicht mal bedankt hat sie sich oder Tschüss gesagt - es war einfach keine Zeit dafür gewesen. Sein Herz war schwer und wurde immer schwerer. Er dachte darüber nach, dass er sein Leben allein verbracht hatte. Dass er sich viele, viele Jahre lang ein Mädchen so sehr gewünscht hatte - genauso eine wie sie. Dass er so unerträglich viele Male abgewiesen worden war, nicht mal ernst genommen wurde. Bis er es aufgegeben hatte. Bis er sich damit abgefunden hatte, allein zu sein und zu bleiben. Und er hatte sich gut eingerichtet, hatte seine Hobbies, seinen interessanten Beruf, hatte Karriere gemacht und war angesehen in seiner Firma, hatte reichlich Geld für Männerspielsachen - und er hatte es zeitweise sogar geschafft, nicht mehr daran zu denken, dass er allein ist. Wenn man etwas verdrängen will, dann kann man es verdrängen hatte er sich gesagt. Man kann auch alleine glücklich sein. Und jetzt das! Dieses junge, wunderschöne Mädchen. Das auf derart frappierende, auf erschlagende Weise das verkörperte, dass es sich früher so lange und so sehnsüchtig gewünscht hatte. Jetzt traf er sie, jetzt wo er schon so alt war, dass sich jeder Gedanke an sie erübrigte. Jetzt, nachdem er so lange schon aufgegeben hatte. Jetzt, wo er selbst schon so lange kein wilder Motorradfahrer mehr war, sondern nur noch bei schönen Wetter einige Kilometer rumzuckelte - und so verhielt es sich auch mit dem Rest seines Lebens. Wieso nur?

Er dachte noch eine ganze Weile in diesen Bahnen, bis er sich tief seufzend erhob und an die Gehsteigkante trat. Der Verkehr an dieser ihm so wohlbekannten Strasse brandete wie immer vorbei als sei nichts gewesen und wie schon so oft, beobachtete er ihn eine Weile. Das war im grossen Ganzen uninteressant und dennoch kamen mit dem Verkehr immer wieder Fahrzeuge vorbei, die aus irgendeinem Anlass seine Aufmerksamkeit erregten.

Schon von Weitem beobachtete er einen grossen LKW, der an der Spitze einer vom letzten Lichtsignal angestauten Kolonne auf ihn zu fuhr. Es war ein grosser, lauter, schwerer, stinkender LKW, ein Sattelschlepper mit schmutzigem Auflieger und er sah von Weitem, dass er ein Kennzeichen eines anderen Landes trug, vermutlich aus Osteuropa und ganz offensichtlich schon eine lange, lange Reise hinter sich hatte. Der Fahrer gab dem schweren Zug gehörig die Sporen und die hochgezogenen Auspuffrohre bliesen schwarze Rauchwolken in den wolkenverhangenen Himmel.

Als der LKW noch fünf Meter von Werner entfernt war, trat dieser ruhig und ohne einen weiteren Gedanken zwei Schritte vor auf die Strasse. Der Fahrer konnte gerade noch vom Gaspedal gehen, bevor der Aufprall passierte. Werner wurde drei oder vier Meter nach vorne auf den Asphalt geschleudert, sein Kopf knallte krachend auf die Strasse, dann fuhr der LKW zuerst mit dem Vorderrad, danach auch mit den beiden hintern, durch die Vollbremsung inzwischen blockierten Zwillingsrädern des Zugfahrzeugs über ihn. Er hörte nicht mehr, wie sein Brustkorb zerquetscht wurde, wie sein Schädel zermalmt und sein Blut an den Randstein und über den halben Gehweg verspritzt wurde. Er hatte auch keinen letzten Gedanken. Er wusste, dass das für ihn so richtig ist, dass es für ihn keinen anderen Weg gäbe, den er ertragen könnte.
 



 
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