Der Waschraum, das Klischee

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JennyP.

Mitglied
Der Waschraum

Das, was man an einem Ort tut, ist von bedeutend geringerer Wichtigkeit als der Ort an dem man dieses tut. Wirkt dieser Ort auch noch so unromantisch, bildet er doch die entscheidende Grundlage für ein absolut spannendes Abenteuer. Ein Abenteuer in jeder Hinsicht. Dabei spielt es keine Rolle, was man damit nun wirklich assoziiert, wenn man ins Detail gehen mag.
Die Orte, die damit gemeint sind, sind diese, welche durchaus Klischee behaftet sind. Unter diese Kategorie fallen allgemein bekannte Plätze, wie die Rückbank eines bequemen Viertürers, bevorzugt mit Lederausstattung, Klimaanlage und CD-Wechsler oder aber der Strand vom Frühjahr bis zum Herbst, mit entspannenden Wellengeplätscher und einem sternenklarem Himmel oder einem scheinbar unbelebten Flussufer, bei dem das Ruderboot einfach auf die Seite gestellt wird, um unerwünschten Einblick zu verhindern.
Unter den etwas verruchten Bereich fallen wohl die Stundenhotels. Niemand kennt sie oder den Standort, und doch ist das Preisleistungsverhältnis allgemein bekannt. Einen hohen Stellenwert in der Beliebtheitsskala solcher Schauplätze hat ebenfalls die Wohnung eines Freundes oder eines Verwandten. Man selbst kennt die Wohnung wie seine eigene und kann somit auf jeden Makel an der Toilettenspüle oder der harten Federkernmatratze hinweisen.
Der Nervenkitzel an so einem Ort erwischt zu werden oder darauf zu warten, ist eine Sache. Das mag den ein oder anderen nach mehrmaligem Erlebnis langweilen. Viel interessanter hingegen ist es, derartige Schauplätze selbst einfach zu genießen. Die möglicherweise unmoralische Nuance spielt dabei nicht wirklich eine entscheidende Rolle.
Der Randgruppe der meisten Wohnungssuchenden bleiben diese Orte vergönnt. Es ergeben sich einfach keine anderen Möglichkeiten. Somit steht der Zwang zum Heimlichen außer Frage. Und doch, lockt die Steigerung des Adrenalinspiegels, zu neuen Erschließungszonen. Somit kommen wir zum Waschraum.
Ob in einem Neu- oder Altbau, in jedem Wohngebäude ist mindestens einer zu finden. Aber sie alle haben eins gemeinsam, totale Anonymität. Niemand verbringt mehr Zeit dort, als er wirklich muss. Warum? Unheimlich der Gedanke, wer hier sonst noch herumlungert. Schon bei betreten des Raumes ist klar, man selbst verbringt hier nicht mehr Zeit als erforderlich.
Ob Parterre oder im Keller, je tiefer um so verlockender. Meistens dunkel, oftmals feucht, der Geruch spielt dabei keine Rolle. Das Rattengift und das Katzenkloaroma lassen sich leicht vergessen. Ein kleines geschlossenes verdrecktes Lüftungsfenster, von dem ein lichter Schatten ausgeht. Zwielicht. Es betört zum entfliehen, aber wozu? Man ist ja nicht allein.
Der Klang der eigenen Stimme klingt fremd, in allen Ecken. Kahle graue unverputzte Wände von Löchern gesprenkelt, machen einen düsteren tristen Eindruck. Nicht gerade Begeisterung durchströmt einen, wenn man bedenkt, welch innigliche Persönlichkeit man dort preis gibt.
Die hängenden Wäscheleinen lassen erahnen, wer am Tage alles ein und aus geht. Einige Kleidungsstücke hängen noch vom Vortag. Sie könnten jederzeit trocken sein. Eine alte schäbige Anbauwand, mit Folie überdeckt steht an der Wand. Sie macht einen wohnlichen Eindruck. Eine Couch, ebenfalls zugedeckt dient als Ablage für Wäschekörbe, Wäscheklammern oder aber auch Sachen, die man sich vom Körper streift und Handtaschen, die man ablegt oder Handys, die man dort bereitlegt, um sie als Wecker an die beschränkte Zeit zu erinnern, die man hat.
Schon ausgebreitet liegen abgenutzte Decken und ein Kissen. Zur Überlegung bedarf es nicht viel. Ein Klischee, das man genießen muss.
 
D

damaskus

Gast
Hey Jenny,
hmm ... auch diese Mail von Damaskus wird fünf Sekunden nach seinem Eintreffen unter deinem Text als Überarbeitungswürdig eingestuft, aber ich sage trotzdem, dass mir der Text gefallen hat. Kein Meisterstück, aber interessant wie man sich in die Beschreibungen reinlegen kann, ohne dass du derbe Worte benutzt hast.

LG Damaskus
 

JennyP.

Mitglied
am besten, du würdest mir ein paar Tips geben, was ich daran besser machen könnte. Sicherlich könnte ich auch hier konkreter werden, nur würde dann der Leser an Interesse verlieren, denke ich.
 
D

damaskus

Gast
Hey Jenny,
ich hab mal versucht dir ein paar Ratschläge zu geben ... Vielleicht hilft's dir ja ´n bisschen:




Der Waschraum

Das, was man [red]an einem Ort[/red] tut, [red]ist von bedeutend geringerer Wichtigkeit[/red][blue]ist nicht so wichtig, wie der Ort[/blue] an dem man dieses tut. [red]Wirkt dieser Ort auch noch so unromantisch, bildet er doch die entscheidende Grundlage für ein absolut spannendes Abenteuer.[/red] [blue]Auch wenn der Ort unromantisch wirkt, bildet er die Grundlage für ein Abenteuer (z.B.)[/blue] [red]Ein Abenteuer in jeder Hinsicht. Dabei spielt es keine Rolle, was man damit nun wirklich assoziiert, wenn man ins Detail gehen mag.[/red] [blue]hmmm ... ich glaube, du solltest ein bisschen mehr Bilder reinbringen, ein bisschen klarer sprechen ...[/blue]
[red]Die Orte, die damit gemeint sind, sind diese, welche durchaus Klischee behaftet sind. Unter diese Kategorie fallen allgemein bekannte Plätze,[/red] [blue]wie die bequeme[/blue] Rückbank eines [red]bequemen[/red] Viertürers[red], bevorzugt[/red] mit Lederausstattung, Klimaanlage und CD-Wechsler [blue]???? Die Klimaanalage ist ja noch einigermaßen in Ordnung, aber was hat der CD-Spieler mit´m Vögeln zu tun???[/blue] oder aber der [blue]Sand/Bade/irgendwas anderes[/blue]Strand [red]vom Frühjahr bis zum Herbst,[/red] mit entspannenden Wellengeplätscher und einem sternenklarem Himmel oder einem scheinbar unbelebten Flussufer, bei dem das Ruderboot einfach auf die Seite gestellt wird, um unerwünschten Einblick zu verhindern. [blue]Der Satz ist mir ein bisschen zu wirr, da versteht man auf den ersten Blick nicht, was du meinst ...[/blue]
 

JennyP.

Mitglied
CD-Spieler mit Vögeln?
Ein bißchen Musik ist ab und zu auch mal ganz nett. Brauchst du so was denn nie?

Ansonsten gefallen mir deine Gedankengänge sehr gut. Die Antwort ist meistens viel einfacher, als man denkt. Irgendwie schreibe ich alles immer zu kompliziert.
mmmhhhh....
 
D

damaskus

Gast
Hey Jenny,
ich mein, ´n bisschen Rammstein oder Metallica beim Vögeln ist ja nicht schlecht, da kriegste den Rhythmus gleich mit ... *g*
Nein, im Ernst, eigentlich kann ich Musik dabei nicht brauchen, schließlich labern einem die Mädchen beim Sex schon genügend die Ohren zu (das ist jetzt auf den Text bezogen). ;-)
Hmmm ... jo, wenn du mit den Verbesserungen was anfangen kannst, freuts mich. Ist im Prinzip ja nicht schlecht, der Text

LG Damaskus
 

JennyP.

Mitglied
Meinst du? mit dem Labern? jeder mags halt anders.
Außerdem, woher weißt du, dass es um Sex geht? Das wird im Text nicht erwähnt.
Dann muss er ja die Wirkung gehabt haben, die ich mir erhofft habe.


Danke
 



 
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