Der Wind

2,30 Stern(e) 6 Bewertungen

Melchior

Mitglied
Der Wind

Vor Zeiten war der Wüste heißer Wind
Ein Mensch. Er jagte auf den Feldern und
Im Busch nach wilden Tieren. Plötzlich wurde
Zu einem Vogel er verwandelt. Eine
Versteckte Kluft in fernen Bergen wurde
Zu seinem Haus. Verlässt er die Berge,
Der Schwingen Kraft zu üben, fliegt er weit
Hin über Wüsten, Felder, Dörfer. Unten
Die Menschen sehen nicht den Vogel. Sie
Verspüren nur des Windes Schwingen Kraft.​

(nach einem San Märchen)
 
P

Papyrus

Gast
.............

wirklich sehr schön

ob san hier oder her,
was auch immer das ist.


Die Vertreibung aus dem Paradies?
Der mensch hats nicht gerafft, wind zu sein?
wurde daher der mensch wind,
der wind mensch?

der vogel wurde wind?

windbestäubung -> menschwerdung?


die menschen spüren die kraft ihres ursprungs?


tut mir leid,
zu viele fragezeichen.

ich bin verwirrt,

diese koans bringen mich echt um



gruß vati
 

Melchior

Mitglied
...

Die San sind auch als bushmen bekannt, die Ureinwohner der Kalahari Wüste. Das ist in sofern von einiger Bedeutung, als sich der Aufbau des Textes daraus ergiebt.

Ich hatte das Glück vor kurzem zwei Erzählbände mit afrikanischen Märschen geschenkt zu bekommen. Bei der Lektüre fällt sofort auf, dass diese Texte mit Märschen, wie ich sie kannte wenig zu tun hatten. So gibt es zum Beispiel nicht zwingend eine Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse - das als offensichtlichster Unterschied.

Die prosanahen Verse in der verarbeitung habe ich gewählt, um den Erzählcharakter beizubehalten. Die Unmittelbarkeit, mit der Natur erklärt wird, sollte im Mittelpunkt stehen. Die Leichtigkeit, mit der diese Völker Mystisches, in ihren Alltag integrieren (ohne selber in Mystik zu verfallen) hatte mich gereizt.
 



 
Oben Unten