Der Wind (Reimgedicht)

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Anonym

Gast
Der Wind

Was Sehnsucht ist, vermag ich zu begreifen,
seh ich dich Weidenbaum am Ufer stehn.
Und hörst du mich mein Liebesliedchen pfeifen,
wird’s dir vielleicht bis in die Wurzeln gehn.

Ich trockne dir behutsam deine Zweige
und hüll dich ein in laue Sommerluft,
bevor ich stürmisch mein Verlangen zeige,
berauscht vom süßen Weidenblütenduft.

Hab schon an manchem Weidenbaum gerüttelt
und pflückte mir ein Blatt von Zeit zu Zeit.
Doch wenn du willst, dass ein Orkan dich schüttelt,
begehre ich dich ohne Blätterkleid.
 



 
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