Gernot Jennerwein
Mitglied
„Sagen Sie, liebe Frau, was hat das Kind?“
„Es liegt im Fieber, mein Herr, die Nacht war schlimm, aber es ist mir, als wäre es überstanden.“
Langsam dreht das Kind sein Gesicht, die Augen glänzen, als es spricht:
„Mutter, sag mir, was du draußen vor dem Fenster siehst, was geschieht?“
„Mein Kind, so weit ich sehen kann, ich erblicke lauter Wagen von edlen Pferden gezogen. In welcher Pracht die Rosse im Gespann einhergehen, bunte Federn tragen sie auf ihren Häuptern und die Karren, ich sag’s dir, prachtvoll geschmückt und überall sind Fahnen. Leute, hundert, nein tausend springen ausgelassen auf der Straße. Sie Tanzen und singen, und da, ich seh's so deutlich, als wär ich unter ihnen, da ist ein Clown, dort ein zweiter und ein dritter, ein vierter. Sie schlagen Räder, zaubern lustige Sachen aus ihren Hüten und fortwährend bewerfen sie die Menge mit unzähligen Blüten. Sie winken zu uns her, ich seh's ganz deutlich, sie meinen uns hier, hinter dem Fenster.“
„Mutter sag, sieht man wilde Tiere auch?“
„Ja, wilde Tiere, eins nach dem anderen! Kamele, Elefanten, in ihrer Größe unvorstellbar und gewaltig. Und dort, in den Käfigen, ein Löwe, ein Bär und zwei Tiger, wie ihre Zähne blitzen, zum Fürchten mein Kind. Dem Himmel sei's gedankt, sind sie alle hinter Gitter, aber der bloße Anblick, als hätten sie Feuer im Mund, ich sag's dir, beinahe unerträglich ist mir ihre Wildheit.“
„Mutter, sag es schnell, was siehst du noch?“
„Kind, sie bleiben stehen, inmitten der Straße! Viele Hände arbeiten unentwegt, ein Gerüst wird aufgestellt, und da, eine große Plane auseinander gelegt. Kind, jetzt weiß ich's, es ist ein Zirkus, der gekommen ist! Hörst du sie, hörst du, wie die Menschen jubeln?“
„Mutter, ach liebe Mutter, bitte gehe mit mir dahin.“
„Ja mein Kind, dorthin wollen wir gehen, bald, wir werden uns schön machen und die besten Kleider anziehen und dann gehen wir, ich versprech es dir:“
„Mutter sieh, ein Mann tritt ein, er winkt so fordernd in den Raum, als hätte er großen Unmut. Sag, was möchte er von uns?“
„ Ach Kind, du irrst, der Herr zeigt uns nur den Weg, wir wollen uns doch waschen. Wir werden duschen und schön sein für den Zirkus. Komm, ich trage dich.“
„Ja, Mutter“, glücklich lächelt das Kind.
„Es liegt im Fieber, mein Herr, die Nacht war schlimm, aber es ist mir, als wäre es überstanden.“
Langsam dreht das Kind sein Gesicht, die Augen glänzen, als es spricht:
„Mutter, sag mir, was du draußen vor dem Fenster siehst, was geschieht?“
„Mein Kind, so weit ich sehen kann, ich erblicke lauter Wagen von edlen Pferden gezogen. In welcher Pracht die Rosse im Gespann einhergehen, bunte Federn tragen sie auf ihren Häuptern und die Karren, ich sag’s dir, prachtvoll geschmückt und überall sind Fahnen. Leute, hundert, nein tausend springen ausgelassen auf der Straße. Sie Tanzen und singen, und da, ich seh's so deutlich, als wär ich unter ihnen, da ist ein Clown, dort ein zweiter und ein dritter, ein vierter. Sie schlagen Räder, zaubern lustige Sachen aus ihren Hüten und fortwährend bewerfen sie die Menge mit unzähligen Blüten. Sie winken zu uns her, ich seh's ganz deutlich, sie meinen uns hier, hinter dem Fenster.“
„Mutter sag, sieht man wilde Tiere auch?“
„Ja, wilde Tiere, eins nach dem anderen! Kamele, Elefanten, in ihrer Größe unvorstellbar und gewaltig. Und dort, in den Käfigen, ein Löwe, ein Bär und zwei Tiger, wie ihre Zähne blitzen, zum Fürchten mein Kind. Dem Himmel sei's gedankt, sind sie alle hinter Gitter, aber der bloße Anblick, als hätten sie Feuer im Mund, ich sag's dir, beinahe unerträglich ist mir ihre Wildheit.“
„Mutter, sag es schnell, was siehst du noch?“
„Kind, sie bleiben stehen, inmitten der Straße! Viele Hände arbeiten unentwegt, ein Gerüst wird aufgestellt, und da, eine große Plane auseinander gelegt. Kind, jetzt weiß ich's, es ist ein Zirkus, der gekommen ist! Hörst du sie, hörst du, wie die Menschen jubeln?“
„Mutter, ach liebe Mutter, bitte gehe mit mir dahin.“
„Ja mein Kind, dorthin wollen wir gehen, bald, wir werden uns schön machen und die besten Kleider anziehen und dann gehen wir, ich versprech es dir:“
„Mutter sieh, ein Mann tritt ein, er winkt so fordernd in den Raum, als hätte er großen Unmut. Sag, was möchte er von uns?“
„ Ach Kind, du irrst, der Herr zeigt uns nur den Weg, wir wollen uns doch waschen. Wir werden duschen und schön sein für den Zirkus. Komm, ich trage dich.“
„Ja, Mutter“, glücklich lächelt das Kind.