Der aufmüpfige Apfel

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Vera-Lena

Mitglied
Der aufmüpfige Apfel

"Wenn ein Apfel nicht gegessen werden soll, gehört er auch nicht auf den Tisch", sage ich vorwurfsvoll.

Der Apfel rührt sich nicht, also stehe ich auf und trage ihn in die Küche. Dort lege ich ihn neben die Bananen. Er wendet ihnen seine errötete Seite zu. Immer, wenn sie sich ihm nähern, rückt er ein Stückchen beiseite.

"Siehst du die Reibe dort in der Ecke? frage ich ihn.

"Erinnerst du dich an die Schlange?" erwidert er.

"Ja", sage ich, "sie hat sich inzwischen komplett verniedlicht und ist gerade dabei, sich durch dein Kernhaus hindurch zu fressen, du renitenter durchwurmter Apfel,du."

Da kullert er sich hin zu den Bananan, die ihn liebevoll mit ihrer Rundung umarmen.

Witzig ist es schon, denke ich, dass der Christenmensch nach seiner Überzeugung, sein physisches Dasein auf der Erde der Schlange verdankt und sein Verschwinden von der Erde, dem verniedlichten Schlangensortiment, den Würmern.
 

Vera-Lena

Mitglied
Ihr Lieben,

warum findet dieser surrealistische Kurztext bei Euch Prosa-Koryhpäen keinen Anklang? Für eine Rückmeldung wäre ich sehr dankbar, einfach, weil ich so vernagelt bin, dass mir selber der Text gefällt. Hmmmmmmmm.... Nun weiß ich nicht, was ich denken soll. Vielleicht erbarmt sich jemand von Euch???????

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Odilo Plank

Mitglied
Hallo, Vera-Lena,
ja ich bin´s wirklich, Dein Apfel.
Die Made in mir, ich geb sie ja zu. Ich mag sie; denn sie ist langsamer als Du.
Gegessen werden oder faulen, das ist hier die Frage.
Aus meiner Made wird mal ein Apfelwickler, wenn sie Glück hat, ein kleiner Schmetterling.
Jetzt komm mir nicht mit Bananen und Schlangen.
Ach, ich bin schon leicht angefault. Für Deinen ideologischen Überbau habe ich keine Zeit mehr.
Iß mich, oder lass mich in Frieden faulen.
Dein Apfel,
dem Du lieber gewesen wärst als Maden, Schlangen und Bananen.
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Odilo,

danke für Deine amüsante und freundliche Antwort!

Sehr charmant lässt Du meinen Apfel da zu mir sprechen.

Trotzdem kann ich mir immer noch keinen Reim darauf machen, ob dieser Text sich unter den Prosa- Kurztexten "sehe lassen kann" oder besser nicht.

Aber ich freue mich, dass Du mir geantwortet hast.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Odilo Plank

Mitglied
Hallo, ich bin die Made!
Mein Vorredner spinnt.
Natürlich werde ich mal ne große Schlange.
Dann sollt ihr mich kennen lernen, ihr Bananen.
 

Vera-Lena

Mitglied
*Lach*

lieber Odilo,

jetzt kriege ich langsam mit, was da alles in meinem Text lebendig ist. Langsam wird ein kleines Theaterstück daraus.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Odilo Plank

Mitglied
Hallo, Vera-Lena, ich bin der Odilo.
Natürlich kann sich Dein Text sehen lassen, oder muss ich erst noch als Banane auftreten. Das fällt mir sogar leichter, weil eine EU-Kommission meinen Krümmungswinkel endlich ad acta gelegt hat. Aufrecht und aufrichtig! Odilo
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Odilo,

nein, den Auftritt als Banane erspare ich Dir jetzt. Allmählich habe ich ja begriffen, was Du mir sagen willst und ich bin hocherfreut, dass mein Text bei Dir "ankommt".

Danke!!! :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
H

Heidrun D.

Gast
Liebstes Vrenerl,

weigstens mir hättest du ja mal ein Zeichen geben können ... wie soll ich denn ahnen, dass du dich auch hier herumdrückst, jenseits aller Lyrelei?

Und dann noch so nett & hintersinnig, ich glaub` es kaum. ;)

Entsolidarisiert:
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Heidrun,

na, na bitte keine solchen Überreaktionen! ;)

Ich konnte ja nicht wissen, dass Du mich hier nicht findest, außerdem habe ich ja erst mal ein Weilchen gewartet, bis ich mich bemerkbar gemacht habe. Naja, seien wir ehrlich, ein etwas ungeduldiges Weilchen war es schon. *schäm*

Ich freue mich aber, dass Dir der hintersinnige Text gefällt. :)

Ganz liebe Grüße und auf neue Solidarität hoffend
Vera-Lena
 

HerbertH

Mitglied
[blue]Bananan[/blue] ist auch schön.

Neben der entparadisidierenden Wirkung von Äpfeln ist auch noch zu bemerken, dass die Schlange auch bei den Germanen und und und als mythologische Entität Flagge zeigte. Und Würmer? Ich sag nur Medusa brrrr

lG

Herbert
 

Vera-Lena

Mitglied
Der aufmüpfige Apfel

"Wenn ein Apfel nicht gegessen werden soll, gehört er auch nicht auf den Tisch", sage ich vorwurfsvoll.

Der Apfel rührt sich nicht, also stehe ich auf und trage ihn in die Küche. Dort lege ich ihn neben die Bananen. Er wendet ihnen seine errötete Seite zu. Immer, wenn sie sich ihm nähern, rückt er ein Stückchen beiseite.

"Siehst du die Reibe dort in der Ecke? frage ich ihn.

"Erinnerst du dich an die Schlange?" erwidert er.

"Ja", sage ich, "sie hat sich inzwischen komplett verniedlicht und ist gerade dabei, sich durch dein Kernhaus hindurch zu fressen, du renitenter durchwurmter Apfel,du."

Da kullert er sich hin zu den Bananen, die ihn liebevoll mit ihrer Rundung umarmen.

Witzig ist es schon, denke ich, dass der Christenmensch nach seiner Überzeugung, sein physisches Dasein auf der Erde der Schlange verdankt und sein Verschwinden von der Erde, dem verniedlichten Schlangensortiment, den Würmern.
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Herbert,

außer Dir hat das mit den "Bananan" niemand bemerkt. Danke auch für die mythologische Aufklärung, aber um das Haupt der Medusa winden sich meines Wissens ebenfalls Schlangen.

Danke, dass Du den Text wieder ausgegraben hast!

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Da fragst Du mich zu viel, lieber Herbert. Rein biologisch betrachtet, würde ich das nicht behauten. ZB. häutet sich eine Schlange, ein Wurm aber nicht. Wenn man das Ganze aber aus einer höheren Perspektive betrachtet, kann man es vielleicht so sehen, sozusagen wie Kreti und Pleti. *lach*

Mögen sie uns noch lange vom Halse bleiben!;)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 



 
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