Der blöde Scherz über die grünen Haare

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Es war einmal ein kleiner Junge, der hatte eine liebe Mama und einen lustigen Papa, der immer Witze machte. Und diese Geschichte handelt von den drei.

Der kleine Junge hieß Leo und kam auch heute ganz müde vom Kindergarten nach Hause.
„Gibt es schon Mittagessen?“, fragte er seine Mama.
Seine Mama Agnes schaute aus dem Fenster und sagte: „Papa muss noch den Rasen fertig mähen.“
Leo lief in den Garten: „Musst du noch arbeiten?“
Sein Papa stellte den Benzinmotor ab und atmete durch: „Den Rest kann ich nach der Mittagspause machen.“
„Papa kommt auch!“ Der kleine Junge stürmte in die Küche zurück.
„Hände waschen“, ermahnte ihn seine Mutter.
Gefolgsam wusch sich Leo die Hände, strich sie am Geschirrtuch ab und setzte sich auf seinen Platz: „Was gibt es heute?“
„Gurken, Salat und Tomaten aus unserem Garten, Schinken und Kartoffelpüree, und als Nachtisch Erdbeeren“, verriet seine Mama.
„Kommst du, Wolfgang?“, fragte Agnes Leos Papa.
„Ich komme“, rief er vom Hauseingang, zog sich die Schuhe aus und kam in die Küche.
„Hände waschen“, meinte Leo.
Sein Papa nickte.
Er machte das Wasser in der Spüle an, wusch sich sein verschwitztes Gesicht, seine Oberarme und Hände. Dann stand er mit tropfenden Armen da: „Gibt es kein Handtuch?“, fragte er.
Agnes schüttelte den Kopf: „Nur das Geschirrtuch!“
„Dann mach ich ja alles mit dem Gras dreckig“, erklärte Leos Papa. „Weißt du, wie die Hunde machen?“
Leo verzog fragend das Gesicht.
Da baute sich Wolfgang vor seinem Sohn auf, begann seinen Kopf und die Arme zu schütteln, und viele kleine Wassertropfen spritzten auf Leo, Agnes und den Mittagstisch.
„Du machst mich ganz nass!“, lachte Leo.
„Wolfgang, was soll denn das!“, protestierte Agnes erstaunt.
Leos Papa hörte auf, sich wie ein Hund auszuschütteln und wischte sich die feuchten Arme an seinem T-Shirt ab.
Agnes schüttelte den Kopf: „Du bist aber kein gutes Vorbild für deinen Sohn.“
„Ich bin im Urlaub, und lustig war es auch“, verteidigte sich Wolfgang.
„Darf ich morgen den Hund spielen?“, fragte jetzt sein Sohn.
Agnes nickte: „Da hast du die Bescherung.“
„Äh, Leo, das war nur ein Scherz, das sollte man nicht jeden Tag machen.“
„Aber ich will auch.“
„Gut, dann bist du morgen der Hund.“
„Super!“, rief Leo begeistert aus. Wenn sein Papa zu Hause war, passierten immer tolle Sachen.

Liebe Leser, Ihr habt verstanden, dass Leos Papa manchmal etwas übertreibt, und eigentlich wäre es schön gewesen, wenn Wolfgang an diesem Tag nur noch den Rasen gemäht hätte und keine Witze mehr gemacht hätte, aber es sollte anders kommen.

Die drei saßen also am Mittagstisch, und Leos Mama hatte sich wirklich viel Mühe gegeben.
Leo aß brav seine Gurkenscheiben und den grünen Salat, nur seine Tomaten mochte er nicht.
„Magst du deine Tomaten nicht?“, fragte Wolfgang.
Leo schüttelte stumm den Kopf und biss in eine andere Gurkenscheibe.
„Willst du noch Salat?“, fragte Agnes ihren Sohn.
Er nickte.
Wolfgang überlegte.
Agnes beobachtete ihn: „Willst du wieder einen Witz machen?“
Wolfgang schüttelte schuldbewusst mit dem Kopf: „Nein, nein, überhaupt nicht.“
Jetzt hatte auch Leo mit dem Essen aufgehört: „Ist was?“
„Magst du deine Tomaten nicht?“, wiederholte sein Papa seine Frage.
Leo schüttelte wieder den Kopf.
„Und du magst Gurken und Salat?“
Leo nickte.
„Weißt du denn nicht, dass man grüne Haare bekommen kann, wenn man zuviel Salat und nichts anderes isst?“
Leo machte große Augen und drehte sich zu seiner Mama um: „Ist das wahr?“
Agnes machte einen zerknirschten Eindruck: „Nein, Leo, das ist nur ein Witz von deinem Papa!“
Da schaute der kleine Junge wieder zu seinem Papa. Der lachte ihn an und blickte aufmunternd zu seinem Sprössling: „Schöne grüne Haare!“
Da musste auch Leo lachen: „NEIN!“
Wolfgang kitzelte ihn am Bauch: „Doch grasgrüne Haare!“
„NEIN!“
„Habt ihr fertig gegessen?“, unterbrach Agnes ihre beiden Männer ungeduldig.
Leo und sein Papa nickten.
„Dann geht’s ins Bett“, entschied die Mama.
Sie gingen ins Badezimmer, damit Leo sich die Zähne putzte, und danach ab ins Bett.
Wolfgang war selbst vom Rasenmähen müde und wollte auch ein bisschen dösen.
Er lag auf seinem Bett und hörte, wie im Nebenzimmer Leo seine Mama fragte: „Bist du sicher, dass ich keine grüne Haare bekomme?“
„Da bin ich mir ganz sicher“, erklärte Agnes.
„Aber wenn Papa sagt…“
„Leo, hör mal genau zu…“ Und Agnes beugte sich zu ihrem Sohn herunter und flüsterte ihm etwas ins Ohr.

Liebe Leser, ich habe vielleicht vergessen zu erzählen, dass Wolfgang nicht nur viele Scherze macht, sondern dass Agnes auch ein großes Gerechtigkeitsgefühl besitzt… und damit hatte Wolfgang wohl nicht gerechnet…

Es war so um 15 Uhr, als Wolfgang aufwachte.
Zuerst dachte er, er wäre im Garten eingeschlafen.
Es roch nach Gras, nach Thymian und nach Petersilie. Das roch eigentlich gut.
Dann fiel ihm ein, dass er nicht im Garten schlief, sondern in seinem Bett lag.
Leo stürmte ins Zimmer: „Papa, Papa, du hast ja…“ Und er lachte!
„Was ist?“
Wolfgang richtete sich im Bett auf.
Der Gras-Thymian-Petersilien-Geruch kam von ihm selbst.
Agnes kam jetzt mit einem großen Spiegel herein.
„Papa“, rief Leo wieder, „du hast ja grüne Haare!“ Und der Junge lachte.
Agnes zeigte Wolfgang seine Haare im Spiegel, die ganz grün gefärbt waren vom Gras, vom Thymian und von der Petersilie.
Zuerst wollte Wolfgang protestieren, dann fiel ihm wieder das Mittagessen ein, und er entschied sich, mit Agnes und Leo zusammen über den Streich zu lachen, den die beiden ihm gespielt hatten.
 
D

donkelmann

Gast
nette Geschichte, ich würde sie vielleicht ohne den Erzähler bringen. Und um beim Thema Abschluss zu bleiben: ", und er entschied sich, mit Agnes und Leo zusammen über den Streich zu lachen, den die beiden ihm gespielt hatten." Diesen Satz würde ich weglassen, denn dies geht m.E. logisch aus dem zuvor Geschriebenen hervor und verflacht die Auflösung.
 



 
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