Der dunkle Wortzwang.

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pleistoneun

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Grundschullehrer Kipfel, Alfred Kipfel, packte eine Geisteskrankheit. Er fühlte in immer stärkerem Ausmaß das Bedürfnis, bei allen sich bietenden Möglichkeiten das Wort NEGER zu schreiben. Egal ob auf Waschzetteln, Kassenbons, Bierdeckeln, immer und überall eben. Es passierte nicht in rassistischer Absicht, der ganze bemitleidenswerte Zustand, in dem er sich befand, ließ diesen Schluss nicht zu.

Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, bemerkte Kipfel zudem, dass er auch den unbändigen Drang verspürte, das Wort NEGER aussprechen zu müssen. Er kämpfte mutig dagegen an, doch das Wort schoss immer unkontrolliert hervor, und das oft in unangebrachten Situationen.

Es vergingen viele Monate der Therapie, in denen der Grundschullehrer lernte, sich zu beherrschen und jedes Wort und jede Handbewegung bewusst ausführte. Kipfel freute sich über kleine und große Fortschritte und wenige Rückfälle und konnte alsbald wieder seinen Unterricht aufnehmen.

Er freute sich schon auf seinen ersten Schultag und würde mit kontrollierter Haltung bestehen und diese Krankheit als geheilt betrachten. Der Lehrer begrüßte freundlich die Kinder und trug seinen Stoff vor. Am Ende der Stunde fügte er noch ein paar Worte für bevorstehende Schularbeiten an: "Ich bitte euch, beginnt rechtzeitig mit dem Lernen, damit es auch keine negativen Noten gibt!", woraufhin eine vorlaute Schülerin meinte, dass man Neger nicht sagt.
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
oh mann,

hammerhart. da verfiel der lehrer endgültig dem wahnsinn, oder? jaja, die lieben kleinen . . .
ganz lieb grüßt
 



 
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