Der gescheiterte Reimer

Ein Reimer, der der Worte Wert verkannte,
hat scheinbar einen tollen Reim gekürt,
doch weil er leider ihn verkehrt verwandte,
hat er nicht einmal an den Keim gerührt.

Gelangen ihm, recht selten, heile Texte,
die Neugier in des Lesers Leib erweckten.
Weil er zu krampfhaft wahllos Teile hexte,
die Leser lieber ihre Weiber leckten.

Er dichtete selbst in der Mette Nacht,
beschrieb am Christtag, wie die Tenne brannte,
las dafür nach, wie man Sonette macht.
Doch leider glückten ihm nur penetrante.

So konnte er nur Allgemeines kleistern
und nicht einmal im Grunde Kleines meistern.

Hallo,

V2 ist im Kontext zu zotig, V3 hingegen hat mich begeistert!
Sagt einer, der für seine Zotigkeit berüchtigt ist. Das passt hier aber leider einfach nicht ins Gesamtbild.

Sehr schade, denn auch die Conclusio ist brilliant. Ich wäre also sehr angetan, wenn Dir statt der geleckten Weiber ein anderer geschliffener Schüttler für V2 einfiele.

Gruß

Jürgen

JoteS schrieb:

V2 ist im Kontext zu zotig, V3 hingegen hat mich begeistert!
Sagt einer, der für seine Zotigkeit berüchtigt ist. Das passt hier aber leider einfach nicht ins Gesamtbild.

Sehr schade, denn auch die Conclusio ist brilliant. Ich wäre also sehr angetan, wenn Dir statt der geleckten Weiber ein anderer geschliffener Schüttler für V2 einfiele.

Zum Vergrößern anklicken....

Hallo JoteS,

der Einwand scheint berechtigt. Als Lösung für das zweite Quartett kann ich anbieten:

Gelangen ihm, so meint er, heile Texte,
so wirkten sie oft schon von außen trist,
dass er, der krampfhaft wahllos Teile hexte,
als Autor bei den Lesern draußen ist.

Was meinst du?

LG Friedhelm LL

Hallo LL,

passt! Hmm, fast.
Gelangen ihm vermeintlich heile Texte,
so wirkten diese schon von außen trist,
dass er so krampfhaft wahllos Teile hexte,
dies zeigte, dass der Autor draußen ist.

Gruß

Jürgen

JoteS schrieb:

Hallo LL,

passt! Hmm, fast.
Gelangen ihm vermeintlich heile Texte,
so wirkten diese schon von außen trist,
dass er so krampfhaft wahllos Teile hexte,
dies zeigte, dass der Autor draußen ist.

Zum Vergrößern anklicken....

Prima Vorschlag. Danke

Gruß Friedhelm LL

...beseitigt die kleinen metrischen "Wackler" gleich mit und der Tempus stimmt jetzt auch.

Gerne!

Bei den Lesern mit ihren Weibern bin ich vom Stuhl gefallen vor Lachen.

Mondnein schrieb:

Bei den Lesern mit ihren Weibern bin ich vom Stuhl gefallen vor Lachen.

Zum Vergrößern anklicken....

Hi, da warst du nicht der Einzige, wie mir andere Leser berichteten. Ich lasse den Text deshalb mal weiter so stehen.

Gruß Friedhelm LL

Ein Reimer, der der Worte Wert verkannte,
hat scheinbar einen tollen Reim gekürt,
doch weil er leider ihn verkehrt verwandte,
hat er nicht einmal an den Keim gerührt.

Gelangen ihm vermeintlich heile Texte,
so wirkten diese schon von außen trist,
dass er so krampfhaft wahllos Teile hexte,
dies zeigte, dass der Autor draußen ist.

Er dichtete selbst in der Mette Nacht,
beschrieb am Christtag, wie die Tenne brannte,
las dafür nach, wie man Sonette macht.
Doch leider glückten ihm nur penetrante.

So konnte er nur Allgemeines kleistern
und nicht einmal im Grunde Kleines meistern.