Der große Tag

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zandalee

Mitglied
Der große Tag

Epha erwachte, als noch kein Lichtstrahl die unruhige Wasseroberfläche durchbrach. Die kleine Fliegen-Nymphe rieb sich erstaunt die Augen. Eigentlich war sie immer die Letzte, die sich widerwillig den Sand von den Borsten schüttelte und verschlafen in das braun-milchige Zwielicht hoch über ihnen blinzelte. Heute war das anders. Um sie herum war alles noch still und dunkel. Nur in ihr drinnen war es gar nicht still. Ein unbekanntes Kribbeln durchzog ihren Körper, bis hin zu den Schwanzfäden und etwas in ihr rief:
„Heute ist es so weit. Heute ist der große Tag!“ Epha war schlagartig hellwach. War der Zeitpunkt tatsächlich gekommen? Sie war schließlich schon fast zwei Jahre alt und die Sonnenstrahlen, denen es immer häufiger gelang, die oberen Wasserschichten zu durchbrechen, verrieten ihr, dass der Frühling draußen in der anderen Welt bereits Einzug gehalten hatte. Schon seit einigen Tagen wühlte sie nur lustlos im sandigen Schlamm herum ohne die Algenreste, die sie früher mit kaum bezähmbarer Gier hinuntergeschlungen hatte, auch nur zu beachten. Aufgeregt rüttelte sie die Schwester neben sich.

„Mera, wach auf. Schnell! Ich glaube es ist soweit!“

Es waren viele Geschwister, die um sie herum schliefen, Hunderte. Doch Mera, die kleine naive Mera, die sich in ihrem Wesen so sehr von ihr unterschied, war Epha die Liebste von allen. Sie zwickte die Schwester ungeduldig in die Kieme: „Wach endlich auf, du Schlafnymphe! „

Mera schreckte hoch und rief zitternd: „Wo ist der Fisch?“
„Pssst. Hier ist kein Fisch! Das bin nur ich, Epha.“
„Epha?“ Die ängstliche Stimme nahm eine erstaunte Färbung an.

„Was ist los? Ich kann mich nicht erinnern, dass du jemals vor mir aufgestanden bist.“

„Ich weiß, kleine Schwester“, Epha streichelte Mera zärtlich über die Borsten, „aber heute ist ein ganz besonderer Tag, das fühle ich. Heute werden wir aufsteigen!“

„Meinst du wirklich? Das heißt ja..“ Meras Gesicht nahm die Farbe eines roten Flusskiesels an.

Epha kniff die Augen zusammen und zog die kleine Nymphe unsanft vom sandigen Schlafplatz weg zu einer kleinen kiesigen Senke, wo sie außer Hörweite waren.

„Du hast schon wieder Männer im Kopf! Ist das alles, was dir zum Thema Metamorphose einfällt? Manchmal denke ich, du hast den Horizont eines Pantoffeltierchens. Von wegen \"große Liebe\" und Tanz des Lebens. Todestanz wäre treffender. Ich lasse mich mit Sicherheit nicht von irgendeinem Kerl abschleppen, mir Eier anhängen und sterbe dann vor Erschöpfung, wenn ich die Bälger los geworden bin. Ja, ich bin eine Ephemeroptera, aber das heißt noch lange nicht, dass ich eine Eintagsfliege bin!“

Sie stampfte so heftig auf, dass die Haut am Rücken aufplatzte. „Na toll“, dachte sie, „auch das noch. Jetzt kann ich mir nicht mal mehr ein geeignetes Plätzchen für die Häutung suchen.“

Mera starrte sie verblüfft an, dann verschwand sie eilig hinter einem kleinen grauen Stein. Einige Zeit später, das Wasser hatte bereits seine
undurchdringliche Schwärze verloren, kam sie im neuen Gewand hervor und zeigte Epha stolz ihre braunen Flügelscheiden. Die klapperte spöttisch mit den Mundwerkzeugen, während sie von der Luft unter ihrer Haut schon nach oben Richtung Wasseroberfläche getrieben wurde. Die Schwester wirbelte aufgeregt hinterher.

„Warte Epha. Warte! Was hast du denn jetzt vor?“

„Pssst!“ Epha spähte vorsichtig durch den Nebel aufgewirbelten Sandes nach allen Seiten. Dann zog sie die Schwester zu sich heran und flüsterte:
„Na was schon. Wenn wir oben sind, erst mal häuten. Dann ein bisschen die neuen Flügel ausprobieren. Ja, und dann steht wohl oder übel die letzte Häutung zur Imago ins Haus. Aber wenn ich die hinter mir habe, werde ich erst mal untertauchen, bis der ganze Romantikquatsch vorbei ist. Und morgen, wenn die ganzen Jungs weg sind, dann werde ICH tanzen – und nicht nur einen Tag, das kannst du mir glauben! Und du kommst natürlich mit, Kleine!“

Bevor Mera antworten konnte, hatten sie bereits die Oberfläche erreicht und kletterten an Land. Kaum angekommen begann ihre Haut erneut aufzureißen und hübsche milchigweiße Flügel kamen zum Vorschein. Mera konnte sich kaum an ihnen sattsehen, während Epha schon ungeduldig auf und ab flatterte.

„Komm schon, wir haben nicht viel Zeit. Es dauert bestimmt nicht lange bis zur Reifehäutung.“

Die Schwester ließ die Flügel sinken und schaute betreten zu Boden.

„Epha, es tut mir leid, aber ich komme nicht mit. Ich habe, seit ich aus dem Ei geschlüpft bin von dem Hochzeitstanz und der großen Liebe geträumt. Wer weiß, vielleicht begegnet mir ja wirklich der Richtige.“ Sie schniefte. „Bitte sei mir nicht böse.“

Epha war so perplex, dass sie glatt vergaß, die Flügel zu bewegen und unsanft zu Boden plumpste. „Autsch!“ Sie rieb sich das schmerzende Hinterteil. „Ich habe mich wohl verhört – du willst nicht mit? Du bist doch sonst so unentschlossen und überlässt alle Entscheidungen mir. Was ist denn in dich gefahren?“

„Ach, ich habe einfach das Gefühl, dass es uns so vorbestimmt ist. Was soll denn sonst der Sinn des Lebens sein?“

„Meine Güte, kaum hat sie Flügel, da wird sie tiefsinnig“ grummelte Epha und schwang sich in die Luft. Vor Ärger übersah sie glatt ein filigranes Spinnennetz zwischen den Ufergräsern und hätte Mera nicht in letzter Sekunde entsetzt aufgeschrien - Epha wäre geradewegs in die Falle geflogen. Zitternd drehte sie um und ließ sich neben ihrer Retterin auf den Boden fallen.

„Das war knapp. Wenn du nicht gewesen wärst, dann...“

„Ach, ist schon gut. Wir sind doch schließlich Schwestern und obendrein noch beste Freundinnen, oder? Oh, wie das zwickt! Ich glaube es ist soweit.“

Tatsächlich, kaum hatte die kleine Fliege den Satz beendet, platzte auch schon ihre Hülle auf und nur wenige Minuten später hatten sich alle beide in prächtige Imagos verwandelt. Mit großen Facettenaugen betrachteten sie ihre Flügel, die alles Milchige verloren hatten und wunderschön durchsichtig im Sonnenlicht glitzerten. Auf einmal wurde es dunkel, und als sie nach oben blickten, sahen sie eine riesige Wolke von Eintagsfliegen, die sich über dem Wasser wiegten.

„Ich muss los“, rief Mera aufgeregt, „Hörst du die Musik? Es ist Zeit für den Tanz.“
„Ich werde dich vermissen kleine Schwester“, flüsterte Epha.

Doch da hatte ihr die Andere bereits einen flüchtigen Kuss auf die Wange gedrückt und war eilig davon geflogen. Da saß sie nun alleine im Schatten eines Grasbüschels und beobachtete aus der Ferne ihre Brüder und Schwestern, die lachend und singend in der Sonne tanzten. Wie konnten sie im Angesicht des Todes nur so glücklich sein? Andererseits – was nützte das Leben, wenn man zu ewiger Einsamkeit verdammt war? Wenn man niemanden mehr hatte, mit dem man lachen und weinen konnte? Sie kroch unter den Halmen hervor und setzte sich mit tränennassen Augen und gedankenschwerem Kopf auf einen Stein am Ufer. Plötzlich sirrten Flügel über ihrem Kopf und eine Stimme rief triumphierend:

“Ich hab´s gewusst! Ich hab´s gewusst!“

Epha blickte erschrocken auf. „Wer bist du und was hast du gewusst?“

„Oh, mein Name ist Teri“, der hübsche Jüngling verneigte sich grinsend, „und ich habe genau gewusst, dass ich die Richtige heute noch finden werde. Natürlich nicht da oben in der Horde von Weibern; wenn man das Besondere sucht, muss eben manchmal etwas weiter fliegen.“ Er zwinkerte ihr frech zu.

Epha runzelte die Stirn. „He, du kennst mich doch gar nicht. Außerdem habe ich nicht die geringste Lust auf diese dämliche Tanzerei, also lass mich gefälligst in Ruhe!“

„Na bitte, ich wusste doch, dass du nicht so ein tussihaftes Weibchen bist! Du bist die Richtige und ich werde hier nicht weggehen, bis du mit mir getanzt hast. Wenn es dir wirklich keinen Spaß macht, hören wir sofort auf und ich lasse dich in Ruhe.“

Dann flog er so lange Grimassen schneidend vor Epha auf und ab und hin und her, bis sie ihn besten Willen nicht mehr ignorieren konnte und sich schließlich lachend geschlagen gab.

„Also gut, einen klitzekleinen Tanz, ganz ohne Hintergedanken.“

Teri strahlte, umfasste sie mit Armen und Beinen und schwang sie mit sich hinauf ins glitzernde Sonnenlicht. Runde um Runde drehten sie sich lachend immer schneller und schneller über dem spiegelnden Wasser, bis es Epha ganz schwindlig wurde und das Glücksgefühl alle Angst und Zweifel einfach aus ihrem Herzen hinausschwemmte.
 

zandalee

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Der große Tag

Epha erwachte, als noch kein Lichtstrahl die unruhige Wasseroberfläche durchbrach. Die kleine Fliegen-Nymphe rieb sich erstaunt die Augen. Eigentlich war sie immer die Letzte, die sich widerwillig den Sand von den Borsten schüttelte und verschlafen in das braun-milchige Zwielicht hoch über ihnen blinzelte. Heute war das anders. Um sie herum war alles noch still und dunkel. Nur in ihr drinnen war es gar nicht still. Ein unbekanntes Kribbeln durchzog ihren Körper, bis hin zu den Schwanzfäden und etwas in ihr rief:
„Heute ist es so weit. Heute ist der große Tag!“ Epha war schlagartig hellwach. War der Zeitpunkt tatsächlich gekommen? Sie war schließlich schon fast zwei Jahre alt und die Sonnenstrahlen, denen es immer häufiger gelang, die oberen Wasserschichten zu durchbrechen, verrieten ihr, dass der Frühling draußen in der anderen Welt bereits Einzug gehalten hatte. Schon seit einigen Tagen wühlte sie nur lustlos im sandigen Schlamm herum ohne die Algenreste, die sie früher mit kaum bezähmbarer Gier hinuntergeschlungen hatte, auch nur zu beachten. Aufgeregt rüttelte sie die Schwester neben sich.

„Mera, wach auf. Schnell! Ich glaube es ist soweit!“

Es waren viele Geschwister, die um sie herum schliefen, Hunderte. Doch Mera, die kleine naive Mera, die sich in ihrem Wesen so sehr von ihr unterschied, war Epha die Liebste von allen. Sie zwickte die Schwester ungeduldig in die Kieme: „Wach endlich auf, du Schlafnymphe! „

Mera schreckte hoch und rief zitternd: „Wo ist der Fisch?“
„Pssst. Hier ist kein Fisch! Das bin nur ich, Epha.“
„Epha?“ Die ängstliche Stimme nahm eine erstaunte Färbung an.

„Was ist los? Ich kann mich nicht erinnern, dass du jemals vor mir aufgestanden bist.“

„Ich weiß, kleine Schwester“, Epha streichelte Mera zärtlich über die Borsten, „aber heute ist ein ganz besonderer Tag, das fühle ich. Heute werden wir aufsteigen!“

„Meinst du wirklich? Das heißt ja..“ Meras Gesicht nahm die Farbe eines roten Flusskiesels an.

Epha kniff die Augen zusammen und zog die kleine Nymphe unsanft vom sandigen Schlafplatz weg zu einer kleinen kiesigen Senke, wo sie außer Hörweite waren.

„Du hast schon wieder Männer im Kopf! Ist das alles, was dir zum Thema Metamorphose einfällt? Manchmal denke ich, du hast den Horizont eines Pantoffeltierchens. Von wegen \"große Liebe\" und Tanz des Lebens. Todestanz wäre treffender. Ich lasse mich mit Sicherheit nicht von irgendeinem Kerl abschleppen, mir Eier anhängen und sterbe dann vor Erschöpfung, wenn ich die Bälger los geworden bin. Ja, ich bin eine Ephemeroptera, aber das heißt noch lange nicht, dass ich eine Eintagsfliege bin!“

Sie stampfte so heftig auf, dass die Haut am Rücken aufplatzte. „Na toll“, dachte sie, „auch das noch. Jetzt kann ich mir nicht mal mehr ein geeignetes Plätzchen für die Häutung suchen.“

Mera starrte sie verblüfft an, dann verschwand sie eilig hinter einem kleinen grauen Stein. Einige Zeit später, das Wasser hatte bereits seine
undurchdringliche Schwärze verloren, kam sie im neuen Gewand hervor und zeigte Epha stolz ihre braunen Flügelscheiden. Die klapperte spöttisch mit den Mundwerkzeugen, während sie von der Luft unter ihrer Haut schon nach oben Richtung Wasseroberfläche getrieben wurde. Die Schwester wirbelte aufgeregt hinterher.

„Warte Epha. Warte! Was hast du denn jetzt vor?“

„Pssst!“ Epha spähte vorsichtig durch den Nebel aufgewirbelten Sandes nach allen Seiten. Dann zog sie die Schwester zu sich heran und flüsterte:
„Na was schon. Wenn wir oben sind, erst mal häuten. Dann ein bisschen die neuen Flügel ausprobieren. Ja, und dann steht wohl oder übel die letzte Häutung zur Imago ins Haus. Aber wenn ich die hinter mir habe, werde ich erst mal untertauchen, bis der ganze Romantikquatsch vorbei ist. Und morgen, wenn die ganzen Jungs weg sind, dann werde ICH tanzen – und nicht nur einen Tag, das kannst du mir glauben! Und du kommst natürlich mit, Kleine!“

Bevor Mera antworten konnte, hatten sie bereits die Oberfläche erreicht und kletterten an Land. Kaum angekommen begann ihre Haut erneut aufzureißen und hübsche milchigweiße Flügel kamen zum Vorschein. Mera konnte sich kaum an ihnen sattsehen, während Epha schon ungeduldig auf und ab flatterte.

„Komm schon, wir haben nicht viel Zeit. Es dauert bestimmt nicht lange bis zur Reifehäutung.“

Die Schwester ließ die Flügel sinken und schaute betreten zu Boden.

„Epha, es tut mir leid, aber ich komme nicht mit. Ich habe, seit ich aus dem Ei geschlüpft bin von dem Hochzeitstanz und der großen Liebe geträumt. Wer weiß, vielleicht begegnet mir ja wirklich der Richtige.“ Sie schniefte. „Bitte sei mir nicht böse.“

Epha war so perplex, dass sie glatt vergaß, die Flügel zu bewegen und unsanft zu Boden plumpste. „Autsch!“ Sie rieb sich das schmerzende Hinterteil. „Ich habe mich wohl verhört – du willst nicht mit? Du bist doch sonst so unentschlossen und überlässt alle Entscheidungen mir. Was ist denn in dich gefahren?“

„Ach, ich habe einfach das Gefühl, dass es uns so vorbestimmt ist. Was soll denn sonst der Sinn des Lebens sein?“

„Meine Güte, kaum hat sie Flügel, da wird sie tiefsinnig“ grummelte Epha und schwang sich in die Luft. Vor Ärger übersah sie glatt ein filigranes Spinnennetz zwischen den Ufergräsern und hätte Mera nicht in letzter Sekunde entsetzt aufgeschrien - Epha wäre geradewegs in die Falle geflogen. Zitternd drehte sie um und ließ sich neben ihrer Retterin auf den Boden fallen.

„Das war knapp. Wenn du nicht gewesen wärst, dann...“

„Ach, ist schon gut. Wir sind doch schließlich Schwestern und obendrein noch beste Freundinnen, oder? Oh, wie das zwickt! Ich glaube es ist soweit.“

Tatsächlich, kaum hatte die kleine Fliege den Satz beendet, platzte auch schon ihre Hülle auf und nur wenige Minuten später hatten sich alle beide in prächtige Imagos verwandelt. Mit großen Facettenaugen betrachteten sie ihre Flügel, die alles Milchige verloren hatten und wunderschön durchsichtig im Sonnenlicht glitzerten. Auf einmal wurde es dunkel, und als sie nach oben blickten, sahen sie eine riesige Wolke von Eintagsfliegen, die sich über dem Wasser wiegten.

„Ich muss los“, rief Mera aufgeregt, „Hörst du die Musik? Es ist Zeit für den Tanz.“
„Ich werde dich vermissen kleine Schwester“, flüsterte Epha.

Doch da hatte ihr die Andere bereits einen flüchtigen Kuss auf die Wange gedrückt und war eilig davon geflogen. Da saß sie nun alleine im Schatten eines Grasbüschels und beobachtete aus der Ferne ihre Brüder und Schwestern, die lachend und singend in der Sonne tanzten. Wie konnten sie im Angesicht des Todes nur so glücklich sein? Andererseits – was nützte das Leben, wenn man zu ewiger Einsamkeit verdammt war? Wenn man niemanden mehr hatte, mit dem man lachen und weinen konnte? Sie kroch unter den Halmen hervor und setzte sich mit tränennassen Augen und gedankenschwerem Kopf auf einen Stein am Ufer. Plötzlich sirrten Flügel über ihrem Kopf und eine Stimme rief triumphierend:

“Ich hab´s gewusst! Ich hab´s gewusst!“

Epha blickte erschrocken auf. „Wer bist du und was hast du gewusst?“

„Oh, mein Name ist Teri“, der hübsche Jüngling verneigte sich grinsend, „und ich habe genau gewusst, dass ich die Richtige heute noch finden werde. Natürlich nicht da oben in der Horde von Weibern; wer das Besondere sucht, muss eben manchmal etwas weiter fliegen.“ Er zwinkerte ihr frech zu.

Epha runzelte die Stirn. „He, du kennst mich doch gar nicht. Außerdem habe ich nicht die geringste Lust auf diese dämliche Tanzerei, also lass mich gefälligst in Ruhe!“

„Na bitte, ich wusste doch, dass du nicht so ein tussihaftes Weibchen bist! Du bist die Richtige und ich werde hier nicht weggehen, bis du mit mir getanzt hast. Wenn es dir wirklich keinen Spaß macht, hören wir sofort auf und ich lasse dich in Ruhe.“

Dann flog er so lange Grimassen schneidend vor Epha auf und ab und hin und her, bis sie ihn besten Willen nicht mehr ignorieren konnte und sich schließlich lachend geschlagen gab.

„Also gut, einen klitzekleinen Tanz, ganz ohne Hintergedanken.“

Teri strahlte, umfasste sie mit Armen und Beinen und schwang sie mit sich hinauf ins glitzernde Sonnenlicht. Runde um Runde drehten sie sich lachend immer schneller und schneller über dem spiegelnden Wasser, bis es Epha ganz schwindlig wurde und das Glücksgefühl alle Angst und Zweifel einfach aus ihrem Herzen hinausschwemmte.
 



 
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