Der kleine Seestern

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Der kleine Seestern


Schmusi ist ein kleiner, sandfarbener Seestern. Und, wenn er nicht gerade im großen Meer sein Unwesen treibt, liegt er auf seinem Lieblingsstein und träumt vor sich hin. Er liebt es, das Mondlicht durch die Oberfläche des Wassers zu sehen und oft wünscht er sich, doch einmal vom Mond aus, auf das große Meer zu schauen. Dort oben würde er dann den Sternen, von seinen Freunden erzählen und sie alle zu einem prächtigen Fest einladen. Er seufzt leise auf. Das ist ein Traum, der wohl immer einer bleiben wird.

Manchmal kommt seine Freundin Quella vorbei. Sie ist eine wunderschöne Qualle, deren glasklare Haut glitzernd schillert. Schwebend bewegt sie sich durchs Wasser und ihr Körper schwingt in der ruhigen Strömung des Meeres.

Eigentlich haben die Beiden ständig etwas zu tun, aber ab und zu plagt sie auch die Langeweile. Doch dann - nehmen sie den in Überfluss vorhanden grünen Seetang und blasen darauf himmlische Melodien. Dabei steigen kleine, unzählige Wasserblasen auf und sie tänzeln, springen und gleiten munter durch das tiefblaue Nass. Vielfache, bunte Farben malen sich in ihnen ab und wenn sie die Decke des Meeres erreichen, platzen sie lautlos auf.

„Weißt du Schmusi - am liebsten würde ich ein Konzert geben,“ sprudelt es aus Quella hervor. Sie ist so begeistert von ihrem Einfall, dass sie eine Pirouette dreht.

Schmusi ist gleich angetan von dem Vorschlag und klatscht vor Begeisterung in die Hände. „ Ja, wir haben in drei Wochen Vollmond, dann können wir doch ein Mitternachtskonzert veranstalten. Ich leite die Musiker und du bist für den Tanz zuständig.“

In diesen drei Wochen erleben die Meeresbewohner eine ungewohnte Zusammengehörigkeit. Jeder hilft jedem. Es wird getröstet und gelacht. Man spricht anderen Mut zu und alle fassen zusammen an. Sogar die Schüchternsten unter ihnen, werden von der Freude auf das Konzert in dessen Bann gezogen und einige überraschen plötzlich mit Talenten, die man ihnen nicht zugetraut hätte.

Es ist geschafft. Das Konzert kann beginnen. Die Geräuschkulisse der Zuschauer ist überwältigend. Mit so vielen hat man nicht gerechnet. Nervosität macht sich unter den Darstellern breit, doch Schmusi nickt ihnen vertrauensvoll zu. Quella und die anderen Quallen liegen auf dem Meeressand und warten auf ihren Einsatz.

Schmusi schlägt mit seinem Taktstock dreimal auf seinen Notenständer und die Zuschauer verstummen.

In diesem Moment passiert das Unvorhergesehene.

Eine riesige, düstere Wolke schiebt sich vor den Mond. Und ein Getuschel beginnt im Zuschauerraum. Daran hatte niemand gedacht - es gibt kein Licht mehr. Schmusi wischt sich eine Träne aus dem Gesicht und ist am Boden zerstört. Einige aus dem Publikum stehen auf und wollen den Ort des Unbehagens verlassen. Mit tiefhängenden Schultern schaut Schmusi sich das Treiben an und will es nicht glauben.

Doch was ist das? Plötzlich dringt der Mond durch die Wasseroberfläche und stellt sich direkt hinter die Musiker. Wie ein goldener Ball leuchtet er ihnen auf. Ein kleines Seepferdchen ist so überrascht, dass es laut aufschreit und vor Freude ruft: „Nicht aufhören! Macht weiter! Jetzt kann es weiter gehen!“

Doch – nicht nur der Mond befindet sich nun im Meer, nein, ebenso die vielen, kleinen Sterne, die bis gerade noch am Himmelszelt gestanden haben. Jeder Einzelne von ihnen, senkt sich sanft durch das Wasser, auf den Meeresboden und sie strahlen himmlischer den je. Ihr freundliches Gekicher zieht die Meeresbewohner magisch an und mit offenen Mündern verfolgten sie das Geschehen. Als endlich wieder Ruhe herrscht, schlägt Schmusi erneut mit seinem Taktstock dreimal auf seinen Notenständer und die Zuschauer verstummen abermals.

Nach dem Konzert erschallen Beifallsstürme und die Zuschauer können sich nicht mehr auf ihren Plätzen halten. Zusammen feiern sie, noch bis in den frühen Morgen und Schmusi schläft irgendwann neben einem Stern ein, der ihn, zum Abschied, zärtlich küsst und am Himmelszelt verschwindet.
 
E

enniaG

Gast
Seestern

Hallo, liebe Krebsfrau,
deine Kindergeschichte ist einfühlsam geschrieben.
Sie gefällt mir recht gut.

Ich gebe dir nur einige kleine Hinweise zwecks "Kommavernichtungsaktion":

° Dort oben würde er dann - nach oben Komma weg
° Doch dann - nehmen sie den - nach sie das Komma weg!
° Weißt du, Schmusi - am liebsten würde ich ein Konzert geben!" sprudelt .... (sprudelt klein schreiben,da Verb)

° Sogar die Schüchternen unter ihnen - Komma weg!
° Mit tiefhängenden Schultern - klein, da Adjektiv

Liebe Grüße sendet dir aus Sachsen

enniaG

NT:Übrigens, sie würde gut zu meiner Geschichte passen:"Die kleine Muschel und das Licht" - verg. Jahr eingegeben.
 
Hallo flamm

Ich glaube Schmusi und Schrabbelschrupp sollten sich mal treffen *g. Ich werde mal versuchen noch weiterführende Geschichten zu schreiben und das Schönste ist, meine große Tochter, malt nun die Bilder dazu. Was mich sehr freut.

In diesem Sinne.....Stephanie
 



 
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