Der schnöde Mammon

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MarenS

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Der schnöde Mammon

Ein Mensch sitzt ratlos vorm PC
das Hirn, es qualmt und tut ihm weh!
Doch ach, den Text muss er verfassen
um zu begeistern jene Massen,
die gerne man auch Leser nennt.
Er bald sich im Gewirr verrennt
seiner Gedanken, wüst und wild
sich kreuzend, ach er gibt ein Bild
des Jammers ab, hebt an zur Klage,
es wäre schön, wenn's keiner wage
jemals von ihm noch zu erwarten
zu Schreiben - denkt's und versucht die Scharten
in seinem Werke zu vertuschen
und seine Augen oftmals huschen
hin zur Vitrine, welche glasig
an jener Wand dort rupfenfas'rig,
seine Werke brav behütet,
welche stets recht gut vergütet
und was die Muse nicht geschafft:
der schnöde Mammon gibt ihm Kraft,
sein Werk er nun mit Geist vollendet
ja, jetzt er mit Esprit fast blendet,
dass jeder Leser freudig denkt,
was doch die Muse Edles schenkt.

28.10.03
MarenS
 

alfi

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Maren

ich finds toll und witzig geschrieben. Nur der Titel scheint mir nicht zum Gedicht zu passen, sehe da keinen Zusammenhang. Ich zumindest kenne keinen der sich den schnöden Mammon mit Gedichteschreiben am PC verdient. Der Titel verhaut für meine Begriffe, das eigentlich sehr schöne Gedicht. Ohne diesen Titel hättest Du von mir eine glatte 8 bekommen, aber so warte ich erstmal ab.
 

MarenS

Mitglied
...merci...

für deinen Kommentar, alfi. Du schreibst, du sähest keinen Bezug zwischen dem Titel und dem Gedicht...seltsam. Außerdem wendest du ein, du kennest keinen, der sein Geld, sprich den schnöden Mammon mit Schreiben von Gedichten am PC verdient. Hmpf...ich denke diese Typen gibt es durchaus, da brauche ich nur diverse Schlagertexte anzuschauen...bösegrins.
Es gibt sogar so manchen Autor, der sein Geld durchaus mit dem Schreiben verdient, also halte ich das für nicht so abwegig, ein Bild davon zu malen. Es geht ja eben darum in diesem Gedicht...um den schnöden Mammon.

Grüße von Maren
 



 
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