Der schwere Weg zur Erkenntnis

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helmut ganze

Mitglied
Der schwere Weg zur Erkenntnis

Wer heutzutage etwa denkt,
ihm wird im Leben was geschenkt,
der ist ein Tor, kommt nicht voran
und glaubt noch an den Weihnachtsmann.

Man sagt es oft, man muss nur wollen,
dann wird der Rubel mächtig rollen,
denn Geld, das muss vor allen Dingen
sich mehren und auch Zinsen bringen.

Die Deutsche Bank zahlt zwei Prozent,
wie man es aus der Werbung kennt,
das ist zu wenig, denk` ich mündig
und werde anderswo auch fündig.

Für sagenhafte fünf Prozent
leg ich dann an, wie man es kennt
und frag` nicht nach, wem dann mein Geld
am Ende in die Hände fällt.

Ich investiere irgendwie,
auch in die Rüstungsindustrie,
die Welt schreit überall nach Waffen,
die Rüstungslobby kann`s kaum schaffen.

Der Waffenhandel uns gelingt,
weil er das Land nach vorne bringt,
in Deutschland sind wir voll dabei,
im Weltmaßstab schon Nummer drei.

Um Käufer ist uns da nicht Bange,
der Handel fackelt da nicht lange,
wo`s kriselt sind dann auf die Schnelle
die Waffenhändler prompt zur Stelle.

Weil dieses Spielchen funktioniert,
hab` ich mein Geld gut investiert
und Zinsen bringen mir allein
seit Jahren ein Vermögen ein.

Doch lauern da in all den Jahren
für mich und Andere Gefahren,
denn ich hab`s nicht mehr in der Hand,
was and`re tun im eig`nen Land.

Wenn fremde Kämpfer dann mitnichten
die eig`nen Waffen auf mich richten
und drücken ab, bleibt mein Gewinn
aus Geldanlagen ohne Sinn.

Heidenau, den 03. 01. 2011
 

Aurora

Mitglied
hmmm... sorry, ich hab grad meinen Destruktiven... ;)

Ich finde die Aussage klasse. ABER ich finde die Umsetzung zu umfangreich für die Aussage. Sind es 10 Strophen? Gut, das passt zum Titel ;) , aber um zu sagen, dass die eigene Gier nach mehr und mehr Geld auch illegale und menschenverachtende Machenschaften unterstützt, was letztlich auf den Gierschlund zurück fallen könnte... puuuh... Ich würde vorschlagen, 2-3 Strophen weniger, dafür etwa smehr auf den Punkt zu schreiben; Frei nach dem Motto:

In der Kürze... :D

Nichts desto trotz: Schön, mal wieder was ohne Bezug zur Jahreszeit oder Haustieren zu lesen ;)
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Aurora,

du hast vollkommen Recht. Mir lag daran, die selbstzerstörerische Wirkung der menschlichen Gier nach immer mehr ohne eigene Leistungen als Metapher darzustellen. Dazu in der Form einer Ballade, und die ist nun mal kein Kurzgedicht.
Ansonsten freue ich mich über deine Zustimmumg zum Thema.

Ganz liebe Grüße

Helmut
 



 
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