Des Raben stiller Fall

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Rhea_Gift

Mitglied
Des Raben stiller Fall

Die Scheibe schwitzt und klirrt,
der Himmel schwankt und flirrt,
im Tanze mit huschenden Ballen.

Ein Rabe krächzt und hüpft,
die Federn rasch gelüpft,
im Winde vom Ast fast gefallen,
von einem Bein aufs and're.

Der Hagel bricht den Fuß,
der Regen nässt am Schluß
sein schwarzes Luftgewande,

der Rabe fällt und fällt,
sich drehend, tief, nichts hält
die Flügel, schwer und dumpf,
auf Steine hart und stumpf.

Sein Auge schreckengeweitet,
schaut sterbend blank ins Licht.

Die Sonne strahlt und bricht
durch Wolken, golden begleitet
ihr Schimmer die Seele nach droben,

und über den Regenrundbogen
in Reiche frei und hell,
wo Wetter, hart und schnell,
den Raben nicht mehr bekümmern -

zwei Federn, klein und leicht,
noch schweben, als längst bleicht
in heillos liegenden Trümmern
sein Körper im April,

in lauer Luft ganz still.
 

Lena Luna

Mitglied
gefällt mir...
etwas noch als Anmerkung :
das :[blue]Die Scheibe schwitzt und klirrt[/blue] Bild widerspricht sich ein bisschen, klirren klingt so trocken.. finde ich..
[blue]im Winde vom Ast fast gefallen,[/blue] fällt rhythmisch etwas raus, vielleicht:
im Winde fast vom Ast gefallen ?
Lena
 

Rhea_Gift

Mitglied
Hi Lena,

leider passt dein Vorschlag nicht metrisch, würde den Klang dann erst recht zerstören... der Ast soll betont sein, nicht das vom...
Der Gegensatz ist Absicht, April-Wechselwetter, Sonnenwärme/Kälte schwitzen/klirren :)

LG, Rhea
 

Rhea_Gift

Mitglied
Des Raben stiller Fall

Die Scheibe schwitzt und klirrt,
der Himmel schwankt und flirrt,
im Tanze mit huschenden Ballen.

Ein Rabe krächzt und hüpft,
die Federn rasch gelüpft,
im Winde vom Ast fast gefallen,

von einem Bein aufs and're.
Der Hagel bricht den Fuß,
der Regen nässt am Schluß
sein schwarzes Luftgewande,

der Rabe fällt und fällt,
sich drehend, tief, nichts hält
die Flügel, schwer und dumpf,
auf Steine hart und stumpf.

Sein Auge schreckengeweitet,
schaut sterbend blank ins Licht.
Die Sonne strahlt und bricht
durch Wolken, golden begleitet

ihr Schimmer die Seele nach droben,
und über den Regenrundbogen
in Reiche frei und hell,
wo Wetter, hart und schnell,
den Raben nicht mehr bekümmern -

zwei Federn, klein und leicht,
noch schweben, als längst bleicht
in heillos liegenden Trümmern
sein Körper im April,

in lauer Luft ganz still.
 

Rhea_Gift

Mitglied
Mit anderen Absätzen wird der Rhythmus vielleicht klarer?
So dürfte man auch über den Ast nicht mehr so stoplpern...

LG, Rhea
 
Hallo Rhea_Gift,

nun lese ich auch das erste Reimgedicht von dir und es gefällt...auch wenn im Nichtreim wohl eher deine Stärke liegt.
Die Idee ist klasse, die Reime etwas unsauber, aber das stört nicht wirklich.

Es grüßt dich
A.D.
 

Rhea_Gift

Mitglied
Danke fürs lesen und kommentieren - und sich nicht allzu viel Glätte wünschen - der grobe Rhythmus findet immer seinen Gegenpart, das war mir wichtig - Gleichklang dagegen passt nicht zum April ;)

LG, Rhea
 



 
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