Des kleinen Textleins Schicksal

2,00 Stern(e) 2 Bewertungen

matzementor

Mitglied
Des kleinen Textleins Schicksal




Kritiker das weiß ein jeder, wollen dem Freigeist an das Leder.
Man sitzt zu Haus und denkt sich so, ich mach’ paar Gleichgesinnte froh.
Schreib also mal nen lustigen Text, ohne Sinn, fast wie verhext.
Da folgt ein Wort dem anderen und ehe man sich’s versieht, ist unsinniges Textlein ins Internet gehievt.


Da sitzt man nun und guckt und schaut, ob es wohl einer wagt und als dein Gleichgesinnter, was Positives sagt.
Doch schon nach kurzem Warten, als gings hier teuflisch zu, kommt philosophisch’ Dichterlein und kritisiert im Nu.
Welch Ärgernis, welch Tragik, so war das nicht gedacht, dies glücklich, kleine Textlein, wird Abschaumgleich belacht.


Das arme kleine Textlein, was kann es bloß dafür, weint unendlich viel Tränen und wünscht, es wär’ nicht hier.
Das trifft jetzt auch den Dichter, er hat es ja verfasst, agiert also als Schlichter, sein Sinn ist nun verpasst.
Er wollte mit dem Textlein, es wird langsam zur Last, doch Leute nur beglücken und wird dafür gehasst.
Ist das der Sinn des Dichtens, ist das der Sinn von euch, gibt’s Nettes nichts zu sagen, sagt nichts was man nicht bräucht’.
 

Ironic

Mitglied
kritik...

lieber matzementor...
also zu dem inhalt von deinem text...kann schon sein, dass der sinn des dichtens es ist leute zu erreichen und sich auszudrücken...
aber der sinn eines literaturforums ist meiner meinung nach genauso die produktive kritik, da man seine fähigkeiten ja auch verbessern will...deshalb finde ich ein lob nicht mehr oder weniger sinnvoll wie ein "dein text ist scheiße"...das sinnvollste sind nunmal begründete analysen bzw hinweise auf fehler...auch wenn das ganze negativ klingen sollte, bezwecken die kritiker damit sicherlich keines falls, jemanden sinnlos schlecht zu machen und den freidenkern ans leder zu gehen...
liebe grüße,
marco
 

matzementor

Mitglied
Gut an sich hast du recht. Doch habe ich es auch schon erlebt, dass keine produktiven Kritiken erteilt wurden. Statt dessen wurde der Text, auch dieser, ohne jeglichen Kommentar verschoben, oder schlecht bewertet. Und wem hilft das bitte.


Gruß matze
 
M

Matze

Gast
Gruß an den "Mentor"!

"Du schreibst das Leben", hat Veza Canetti 1948 ihrem Mann Elias geschrieben, "aber wenn Du lebst, verschreibst Du Dich." Das eigene Leben ist kein Nachschlagewerk, in dem man nach Belieben herumblättert, kein fertiges Manuskript, das man jederzeit veröffentlichen kann! Veza Canetti nimmt damit das postmoderne Konzept einer Autorschaft vorweg, demzufolge der Schriftsteller nicht mehr zu schreiben hat, sondern sich schreiben läßt.
 

Lord-Barde

Mitglied
Aber, aber.....

Auf das feinste verehrte Dichterkollegen!
Auch unsere Lordschaft;-) haben oft Textlein, die niemand so versteht,
wie wir es eigentlich wollten, oder gerne anders.
Am allermeisten hat mir immer noch konstruktive Kritik geholfen.
Eigene Texte die mich selbst begeisterten, kamen dann doch nicht
so an, wie gedacht. Und das wurde auch immer in aller dichterischen Freiheit und Offenheit gesagt.
Das hilft; Auf den Teppich zurückzukehren.
In allergrösster Hochachtung*verneigt* der
Lord-Barde
 



 
Oben Unten