Deutsche Werte

Was die Kleinen oft begehren
hemmt der Große mit Gewalt.
Dunkelt ab des Wissens Lehren,
um den Fortschritt zu verwehren,
bunt bemalter Hinterhalt,
nur das Beste aus dir schallt.
Um Verwirrung zu vermehren
Und den Unverstand zu nähren,
der wie Gras im Mist gedeiht,
fliegt der Falschheit zartes Wort,
durch den Desponantenhort ,
stärkt die Schwächen dieser Zeit,
wo der Mensch nach Neuem schreit,
während tatenlos verjähren,
Früchte nie gesäter Ähren.
Irrgeführt und angstumwallt
aufgehetzt der Zweifel hallt,
der uns trennt mit breiten Scheren,
schneidet ab der Logik Kehren,
löchert die Entschlossenheit.
Wehgeschrei im Wohlstandskleid!


Jeder Drang zum Profilieren
trampelt über Geistesgut.
Durch gezieltes Denunzieren,
fett gedrucktes Fehlzitieren,
endet fremder Köpfe Brut
im Tumult der Lügenflut.
Neid kann grell manipulieren,
frische Aussaat sabotieren,
ist des Irrwegs Aufgebot
und der Lüge größtes Heer,
schreitet an zur Machtabwehr,
backt der Torheit dickstes Brot,
labt sich an der Zeiten Not,
ist am Stoppen und Blockieren,
durch Gedanken dirigieren.
Unvertonte laute Wut,
wo bleibt meiner Stimme Mut?
Will nicht länger paradieren,
zirkulieren und stagnieren,
fühle mich von mir bedroht,
viel zu lang war ich devot.


Spott und Hohn statt ernster Fragen,
Eigensinn als Hauptfigur.
Wo kein Kläger keine Klagen,
dennoch wächst mein Unbehagen,
Macht ist unser’ Wort Zensur,
speist des Geldes Diktatur.
Nichtstun schaufelt Niederlagen,
schmeißt hinein des Denkens Plagen,
Freiheit liegt im Kern verbannt,
ihre Hoffnung ist ergraut
sinnverwelkt, barbiert, bebaut.
Was ist los, du holdes Land,
wann erhebt sich deine Hand?
Deine Werte angeschlagen,
deine Schätze abgetragen,
doch noch tanzt die Menschdressur,
hofft auf Wirtschaftskonjunktur.
Jeder denkt an seinen Kragen,
niemand will was Falsches sagen,
das Geschrei ist so lang laut,
wie der Zwerg nach oben schaut.




Füllertintentanz /= Sandra Pulsfort
 



 
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