Diary- Dings 4 - Die dunkelste Stunde

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masterplan

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Vielleicht kann sich niemand mehr an meine vorherigen drei Einträge erinnern (vielleicht auch besser so), aber heute möchte ich einen neuen Eintrag schreiben, der meiner aktuellen Situation auch mehr als gerecht wird:
Die dunkelste Stunde
Nun, es ist 21:00 Uhr und ich höre eine traurige CD der Band "Saybia". Musik die so traurig ist, dass ich weinen möchte - und das werde ich im Laufe dieses Textes auch schaffen (auch unabhängig von der CD).
Ich nehme noch einen Schluck von dem teuren Bourbon- Whiskey, der mit Eis gekühlt, in einem Glas neben mir steht.
Bei meinem letzten Eintrag vor drei oder vier Jahren war ich mit einer Frau zusammen - und das bin ich bis heute gewesen (oder ich bin es noch - ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung). Wir sind verheiratet. Seit fast zwei Jahren. Eine wunderschöne Frau, große, dunkle Augen. Liebenswürdig, toller Humor und so wundervoll... die Frau meines Lebens.
Wenn Du das liest, mein Engel: Ich habe dich immer mehr als alles andere geliebt... und tue das noch immer!
Nun ist sie heute Abend einen Ort weiter zu ihren Eltern gefahren. Mit einem nicht ganz emotionslosen Abgang (der traurigen Variante), hat sie mir noch versichert, sich bis morgen bei mir zu melden.
Da sitze ich nun, versuche den Fall aufzuklären, der mit Verlaub gesagt, wohl komplizierter ist als Sherlock Holmes schwierigster Fall. Und selbst die kleveren Kerlchen von CSI würden sich die Zähne daran ausbeißen.
Noch gestern haben wir einen Themenpark besucht, haben Spaß gehabt, und ich war wieder einmal der Sache bestätigt, dass ich einen großartigen Lebenspartner habe.
Heute allerdings habe ich sie wohl zu dem Punkt gebracht, zu gestehen, dass sie sich bereits seit einiger Zeit um sich und ihre Situation Gedanken macht und wohl in ihren Handlungen und im Lebensumfeld lieber unabhängiger wäre. Heißt wohl, meine Person steht ihrer Entwicklung irgendwie im Weg. Sie möchte sozusagen auf eigenen Beinen stehen. Ohne Hilfe anderer, ohne jemanden, der Sie auffängt oder halten kann.
Ich muss dazu sagen, dass wir jung geheiratet haben. Ich war 25 und sie 18 Jahre alt... und wir haben uns noch bis vor zwei Stunden gut verstanden, auch nach unserem Gespräch über eine mögliche Trennung.
Ich merke gerade, dass ich jedem Moment aufstehe und aus dem Fenster sehe, wenn ich ein Auto auf der Straße in unserem Wohnviertel höre... in der Hoffnung, dass Du das bist.

Nun merkt sie mit 20, bald 21 Jahren, dass Sie frei sein möchte und alleine durch ihr Leben kommen möchte. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, da Sie behaupten kann, alleine etwas auf die Reihe gebracht zu haben.
Und irgendwie kommt sie nicht damit klar, dass wir in einer gemeinsamen Wohnung wohnen, die dann halt hauptsächlich von mir finanziert wird.
Nach eigenen Aussagen hat die Gute das Bedürfniss, auf eigenen Beinen zu stehen.
Ich habe mir schon öfter gedacht, dass sie viele Dinge nur eingeht, um eine Veränderung ihres Lebens hervorzurufen. Und so empfinde ich inzwischen unsere damalige Vermählung: Vielleicht wollte sie nur etwas an ihrer Situation ändern - ohne Bezug zu mir oder meinem Empfinden gegenüber des verheiratet- Seins.
Dies und noch viele andere Dinge quälen mich und stürzen mich in die dunkelste Stunde, die ich bisher erlebt habe.
Ich mache ihr Vorwürfe, zu eigensinnig zu sein, und ermahne mich, mehr auf das Wesen und Empfinden der Person einzugehen.

Jetzt ist sie gegangen und hat einen verwirrten und zerstörten Menschen hinterlassen - das werfe ich ihr natürlich nicht vor. Auch sie leidet sicherlich und wird in diesem Moment nicht so richtig schlau aus der Situation.
Wir haben viel zusammen erlebt. Sind durch Momente gegangen, da hätten sich andere Paare schon mehrmals getrennt. Auch wundervolle, zauberhafte und schöne Momente haben wir geteilt. Ich kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen.
Wenn wir uns tatsächlich trennen sollten - für immer oder nur für einen Zeitraum - habe ich festegelegt, dass ich von hier weggehen werde. So lange bis ich wieder einen Grund finde zurück zu kommen. Ich gehe in die Wüste, ziehe wild um den Erdball und besuche den fernen Orient. Ab Januar bin ich nicht mehr an meinen Arbeitsplatz gebunden. Ursprünglich hatte ich ein eigenes Gewerbe angestrebt. Doch jetzt sieht es so aus, als könnte ich die Situation nutzen, fort zu gehen und alles hinter mir zu lassen...
Im CD- Player läuft:
I'm not the one for you, I'm not the one for you, but you're the one for me.
Mein Gott, ich bin so traurig und möchte von jetzt auf den nächsten Moment sterben.
Was immer wir und jemals an den Kopf geworfen haben, oder was wir auch immer falsch gemacht oder gedacht haben - es tut mir leid.
 

masterplan

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... danke, es geht mir wieder besser.
Sie ist zurück gekommen. Am selben Abend.
Ich bin hier halt nicht der Einzige der "liebt".
 

masterplan

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Vielleicht kann sich niemand mehr an meine vorherigen drei Einträge erinnern (vielleicht auch besser so), aber heute möchte ich einen neuen Eintrag schreiben, der meiner aktuellen Situation auch mehr als gerecht wird:
Die dunkelste Stunde
Nun, es ist 21:00 Uhr und ich höre eine traurige CD der Band "Saybia". Musik die so traurig ist, dass ich weinen möchte - und das werde ich im Laufe dieses Textes auch schaffen (auch unabhängig von der CD).
Ich nehme noch einen Schluck von dem teuren Bourbon- Whiskey, der mit Eis gekühlt, in einem Glas neben mir steht.
Bei meinem letzten Eintrag vor drei oder vier Jahren war ich mit einer Frau zusammen - und das bin ich bis heute gewesen (oder ich bin es noch - ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung). Wir sind verheiratet. Seit fast zwei Jahren. Eine wunderschöne Frau, große, dunkle Augen. Liebenswürdig, toller Humor und so wundervoll... die Frau meines Lebens.
Wenn Du das liest, mein Engel: Ich habe dich immer mehr als alles andere geliebt... und tue das noch immer!
Nun ist sie heute Abend einen Ort weiter zu ihren Eltern gefahren. Mit einem nicht ganz emotionslosen Abgang (der traurigen Variante), hat sie mir noch versichert, sich bis morgen bei mir zu melden.
Da sitze ich nun, versuche den Fall aufzuklären, der mit Verlaub gesagt, wohl komplizierter ist als Sherlock Holmes schwierigster Fall. Und selbst die kleveren Kerlchen von CSI würden sich die Zähne daran ausbeißen.
Noch gestern haben wir einen Themenpark besucht, haben Spaß gehabt, und ich war wieder einmal der Sache bestätigt, dass ich einen großartigen Lebenspartner habe.
Heute allerdings habe ich sie wohl zu dem Punkt gebracht, zu gestehen, dass sie sich bereits seit einiger Zeit um sich und ihre Situation Gedanken macht und wohl in ihren Handlungen und im Lebensumfeld lieber unabhängiger wäre. Heißt wohl, meine Person steht ihrer Entwicklung irgendwie im Weg. Sie möchte sozusagen auf eigenen Beinen stehen. Ohne Hilfe anderer, ohne jemanden, der Sie auffängt oder halten kann.
Ich muss dazu sagen, dass wir jung geheiratet haben. Ich war 25 und sie 18 Jahre alt... und wir haben uns noch bis vor zwei Stunden gut verstanden, auch nach unserem Gespräch über eine mögliche Trennung.
Ich merke gerade, dass ich jedem Moment aufstehe und aus dem Fenster sehe, wenn ich ein Auto auf der Straße in unserem Wohnviertel höre... in der Hoffnung, dass Du das bist.

Nun merkt sie mit 20, bald 21 Jahren, dass Sie frei sein möchte und alleine durch ihr Leben kommen möchte. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, da Sie behaupten kann, alleine etwas auf die Reihe gebracht zu haben.
Und irgendwie kommt sie nicht damit klar, dass wir in einer gemeinsamen Wohnung wohnen, die dann halt hauptsächlich von mir finanziert wird.
Nach eigenen Aussagen hat die Gute das Bedürfniss, auf eigenen Beinen zu stehen.
Ich habe mir schon öfter gedacht, dass sie viele Dinge nur eingeht, um eine Veränderung ihres Lebens hervorzurufen. Und so empfinde ich inzwischen unsere damalige Vermählung: Vielleicht wollte sie nur etwas an ihrer Situation ändern - ohne Bezug zu mir oder meinem Empfinden gegenüber des verheiratet- Seins.
Dies und noch viele andere Dinge quälen mich und stürzen mich in die dunkelste Stunde, die ich bisher erlebt habe.
Ich mache ihr Vorwürfe, zu eigensinnig zu sein, und ermahne mich, mehr auf das Wesen und Empfinden der Person einzugehen.

Jetzt ist sie gegangen und hat einen verwirrten und zerstörten Menschen hinterlassen - das werfe ich ihr natürlich nicht vor. Auch sie leidet sicherlich und wird in diesem Moment nicht so richtig schlau aus der Situation.
Wir haben viel zusammen erlebt. Sind durch Momente gegangen, da hätten sich andere Paare schon mehrmals getrennt. Auch wundervolle, zauberhafte und schöne Momente haben wir geteilt. Ich kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen.
Wenn wir uns tatsächlich trennen sollten - für immer oder nur für einen Zeitraum - habe ich festegelegt, dass ich von hier weggehen werde. So lange bis ich wieder einen Grund finde zurück zu kommen. Ich gehe in die Wüste, ziehe wild um den Erdball und besuche den fernen Orient. Ab Januar bin ich nicht mehr an meinen Arbeitsplatz gebunden. Ursprünglich hatte ich ein eigenes Gewerbe angestrebt. Doch jetzt sieht es so aus, als könnte ich die Situation nutzen, fort zu gehen und alles hinter mir zu lassen...
Im CD- Player läuft:
I'm not the one for you, I'm not the one for you, but you're the one for me.
Mein Gott, ich bin so traurig und möchte von jetzt auf den nächsten Moment sterben.
Was immer wir uns jemals an den Kopf geworfen haben, oder was wir auch immer falsch gemacht oder gedacht haben - es tut mir leid.
 



 
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