Dichter-innen (Litschrede)

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viktor

Mitglied
Dichter-innen (Litschrede)

Zwar brennt nur wenig Licht in ihren Grotten,
doch sie umschwirren dieses wie die Motten
und tanzen wie die wilden Hottentotten,
wenn die Finalerkenntnis sukkzessive keimt,
dass "Geistesblöße" sich auf "Eigengröße" reimt.

Was sind das bloß für schlaffe Jammerlappen,
die in sich selbst am Fliegenbande pappen,
weil sie nach jedem schlappen Happen schnappen,
der ihren Mikrokosmos päppelt und verschönt,
der sie mit süßem, falschem Kindheitstraum versöhnt!?

Die mittags noch im Bademantel schlunzen
und irren Blickes gotterbärmlich grunzen,
wenn Reim und Metrik wieder mal nicht funzen,
denn oftmals werden sie ja selber nicht mehr schlau
aus ihrer wirren Wortwelt "Marke Eigenbau".

Die auf den Hintern "Goethe" tätowieren
und ihren Sittich "Heine" titulieren,
den Schmusebär als "Rilke" ado(a)ptieren!
Sie sind dem Wahnsinn eher nah als dem Genie
- und das mit fulminanter Wahnsinns-Energie.

Die selbst den Partner opfern und zerreiben,
weil sie sogar beim Liebesakte schreiben
und jenen somit in die Klapse treiben!
(In die sie doch schon lange selber hingehörn:
Da können sie dann dichten, ohne wen zu störn!)
 

Walther

Mitglied
Hallo Litschbert,

das ist ein super Text - wie von Dir gewohnt. Mancher möge sich das hier Gesagte hinter die Ohren stecken - vielleicht auch der Unterzeichner. :D

Gerne gelesen.

LG W.
 

Ternessa

Mitglied
An der eigenen Selbstüberschätzung kam schon so mancher zu Fall.

Und Formalismus auch in der Lyrik ließ bereits "Große Dichter" streiten.

LG
Ternessa
 



 
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