Dichter, verschnupft, an die Kritikaster

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Walther

Mitglied
Dichter, verschnupft, an die Kritikaster


Und ich, ich elend armes Schwein,
Ich fühlte mich getroffen.
Drum hab ich mich mit sehr viel Wein
Ganz fürchterlich besoffen.

Jetzt mach ich mir erst gar kein Bild,
Ich fühle nur noch Schmerzen.
Und denk mir dabei waidwundwild,
Am Sterz solln sie mich herzen.

Und geh an den Tablettenschrank.
Ich greif zur Aspirin.
Und lasse drauf zum letzten Dank
Noch einen Lauten ziehn.
 

Walther

Mitglied
Lb. Anemone,

sehe ich selbst so. :) Deshalb lieben Dank für Deinen Eintrag.

Der Rest ist einfache Blödeldichtung. Aber das sollte der Text ja auch sein. ;)

Schönen Tag, geruhsames Wochenende, liebe Grüße!

W.
 

Udogi-Sela

Mitglied
Anrüchig

Auf jeden Fall sorgt diese „Blödeldichtung“ für herzliches Gelächter.

Walther, hast du etwa die Reaktionen so mancher Leselupenautoren hier verarbeitet? Es gibt ja Schreiberlinge, die mit Kritik nicht umgehen können, besonders, wenn Leser und Kollegen Korrekturen am Werk des Autors anmahnen.

An deinem kleinen Gedicht hier gibt es, zumindest von mir, nichts zu bemängeln, obwohl es ein anrüchiges Werk ist.

Herzlichst
Udo
 

Walther

Mitglied
Moinmoin Udo,

da reicht es oft, sich selbst an die eigne Nase zu fassen, denn wer läßt sich schon gerne kritisieren! ;)

Und, ja doch, es ist auch ein Aufgreifen der Entäußerungen der sich zu nahe getreten Fühlenden aller Dichterwelten, auch und natürlich der der Leselupe. In Wahrheit wollen Dichter gar keine Kritik, sie wollen nur Lob, danach lechzen sie regelrecht, nach positiver Wahrnehmung. Und Dichter sind ja so sensibel (wenn es um sie selbst geht, bei ihren Anmerkungen zu anderen Dichtwerken spielen sie oft den Elefanten im Porzellanladen, Anwesende und gerade Schreibende eingeschlossen).

Da war die Duftnote die innere Wutableitung. Und das Aspirin für den Kater nach der Erkenntnis, daß es mit den eigenen (Reim-)Werke evtl. doch nicht so weit her ist. Für uns Möchtegerngoethes heißt das vor den Trümmern seliger Dichterträume zu stehen.

So sind wir eben, wir Wortverwurster...

Es grüßt, heute einmal bescheiden,

der W.
 



 
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