Dichterleid

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Walther

Mitglied
Dichterleid


Am Rand des Lebens steht der Dichter
Und denkt sich viel und seinen Teil.
In seiner Klause flackern Lichter.
Auch sein PC ist nicht mehr heil,

Es kratzt die Platte, streiken Tasten
Und erst die Maus, die streikt und piept.
Er flucht laut über Alltagslasten,
Als er den Vers nach oben schiebt,

Weil er jetzt meint, so klingt er besser.
Da stürzt es ab, das blöde Word,
Er nähm am liebsten jetzt ein Messer,
Doch killt mit Worten nur der Nerd

Und nicht mit Hammer und Pistole,
Mit Schraubendreher oder Kraft.
Er startet nach der Kapriole
Den Rechner neu, und fieberhaft

Sucht er die Daten auf der Platte.
Da geht das Licht im Haus ganz aus.
Den Ärger, den der Dichter hatte,
Erträgt die fortgeworfne Maus.

Sie donnert knallend ans das Fenster.
Der Dichter stöhnt ein letztes Mal.
Dann hört er keckernd die Gespenster.
Das Leben ist halt Seelenqual.
 

Walther

Mitglied
Dichterleid


Am Rand des Lebens steht der Dichter
Und denkt sich viel und seinen Teil.
In seiner Klause flackern Lichter.
Auch sein PC ist nicht mehr heil,

Es kratzt die Platte, streiken Tasten
Und erst die Maus, die rutscht und piept.
Er flucht laut über Alltagslasten,
Als er den Vers nach oben schiebt,

Weil er jetzt meint, so klingt er besser.
Da stürzt es ab, das blöde Word,
Er nähm am liebsten jetzt ein Messer,
Doch killt mit Worten nur der Nerd

Und nicht mit Hammer und Pistole,
Mit Schraubendreher oder Kraft.
Er startet nach der Kapriole
Den Rechner neu, und fieberhaft

Sucht er die Daten auf der Platte.
Da geht das Licht im Haus ganz aus.
Den Ärger, den der Dichter hatte,
Erträgt die fortgeworfne Maus.

Sie donnert knallend ans das Fenster.
Der Dichter stöhnt ein letztes Mal.
Dann hört er keckernd die Gespenster.
Das Leben ist halt Seelenqual.
 

Walther

Mitglied
Dichterleid


Am Rand des Lebens steht der Dichter
Und denkt sich viel und seinen Teil.
In seiner Klause flackern Lichter.
Auch sein PC ist nicht mehr heil,

Es kratzt die Platte, streiken Tasten
Und erst die Maus, die rutscht und piept.
Er flucht laut über Alltagslasten,
Als er den Vers nach oben schiebt,

Weil er jetzt meint, so klingt er besser.
Da stürzt es ab, das blöde Word,
Er nähm am liebsten jetzt ein Messer,
Doch killt mit Worten nur der Nerd

Und nicht mit Hammer und Pistole,
Mit Schraubendreher oder Kraft.
Er startet nach der Kapriole
Den Rechner neu, und fieberhaft

Sucht er die Daten auf der Platte.
Da geht das Licht im Haus ganz aus.
Den Ärger, den der Dichter hatte,
Erträgt die fortgeworfne Maus.

Sie donnert knallend an das Fenster.
Der Dichter stöhnt ein letztes Mal.
Dann hört er keckernd die Gespenster.
Das Leben ist halt Seelenqual.
 
R

Rose

Gast
Hallo Walther,

du machst mir richtig Spaß!! Diese Leidensgeschichte hat das gewisse Etwas und lässt meine Mundwinkel gar nicht mehr sinken ...

Lächelnde Grüße
Rose
 

HerbertH

Mitglied
jedoch, er nimmt es gerne auf sich,
die ganze seelenqual, die kämpfe.
wofür? das scheint dir gar unglaublich?
wenn nur den leser packen krämpfe!

Ha!

:D
 

Gerd Geiser

Mitglied
Nur gut, dass sich der Dichter nicht des Füllhalters bedient. Sonst wäre es wahrscheinlich ein sehr kurzes Gedicht geworden:
Der Füllhalter macht Klexe,
konkave und konvexe,
und ich krieg gleich Reflexe.

Nein, so wie es ist, ist es schon besser.
 
H

Heidrun D.

Gast
Hoffentlich ist das nicht so ansteckend wie die Gemüsegrippe, lieber Gerd! :eek:

@ Walther
Ich wusste schon immer, dass wir Dichterinnen besonders leiden müssen, am Herzschmerz, der Seelenpein und den vorüberziehenden Nebelschwaden.
Gleichwohl finde ich es ein wenig merkwürdig, dass du nun auch noch diese furchtbare Geißel für dich beanspruchen willst.
Ich erkläre mir das jedoch damit, dass wir Frauen eigentlich alles besser können, sogar kicken! Dies ruft natürlich bei euch Losern eine gewisse Frustration hervor, die du nun an uns Lesern auslassen willst.
Sei`s drum. :D
Kerngesunde Grüße
Heidrun
 

Walther

Mitglied
Lb. Rose,

diese Art von gehobenem Schwachsinn soll nur unterhalten, mehr nicht. Danke für Deine positive Rückmeldung!

LG W.

Lb. Herbert,

da mag man wie folgt erwidern:

Es gab mal eine Zeit, da war ich dicht.
Jetzt bin ich nur noch Dichter.
Und die Moral von der Geschicht?
Ich sehe tags wie nachts Gesichter! :D

LG W.

Lb. Gerd,

dem ist nichts hinzuzufügen, außer - s.o.!

LG W.

Lb. Heidrun,

Du hast natürlich recht: Frauen können alles besser. Bis das eindruckschindende auf den Putz Hauen. Sagt meine Liebste. Und die hat immer recht. Weil - sonst geht's mir schlecht! :)

LG W.

Lb. Marie-Luise,

es freut mich, eine Expertin in gepflegter Lyrik für die Erzeugung guter Stimmung gut unterhalten zu haben! :)

LG W.
 

presque_rien

Mitglied
Lach, ja, hoher Wiedererkennungsfaktor, v.a. die Vers-fluchend-nach-oben-schieb-Zeile gefällt mir, und der letzte Vers ist köstlich! Auf English würde ich jetzt sagen: "That made me lol."
 



 
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