Die Ausstossung

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revilo

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Hallo Herbert! Irgendwie zu viel um die Ecke gedacht. Der Ausgestossene ist bereits ausgegrenzt.Wir stehen doch mit dem Rücken zu ihm. In dieses Gedicht hast Du eindeutig zu viel hineingepackt. LG revilo
 

HerbertH

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Hallo Oliver,

es ist der Moment direkt nach der Ausstossung. Ich finde, es beschreibt ihn recht gut.

Danke fürs Lesen und das Nachdenken über den Text.

LG

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
Alles schweigt unwillentlich
unerbittlich
im Kreis um den grad eben
Ausgestossenen
die Rücken zu ihm
abgewendet
er ist durchsichtig
geworden ausgegrenzt
eine Schattenfigur
wie Rauch
zerfasert
sein Selbst
im Nicht-Mehr-Gekanntsein
 
Lieber Herbert,
die Situation des Ausgestoßenen ist gut erfasst. Aber die beiden Adjektiv unwillentlich und unerbittlich klingen nicht gut und stören den Rhythmus. Müssen die eigentlich überhaupt sein?
Herzliche Grüße
Karl
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Karl,

die beiden Worte sind sehr wichtig. Sie beschreiben die Situation aus der Perspektive der Ausstossenden. Nicht alle wollen ausstossen, aber die Gruppensituation erfordert, dass alle mittun und ist dann unerbittlich.

LG

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
Alles schweigt unwillentlich
unerbittlich
im Kreis um den grad eben
für alle Zukunft
Ausgestossenen
die Rücken zu ihm
abgewendet
er ist durchsichtig
geworden ausgegrenzt
eine Schattenfigur
wie Rauch
zerfasert
sein Selbst
im Nicht-Mehr-Gekanntsein
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Oliver,

ich habe das, was ich eigentlich mit zukünftig sagen wollte, nun noch als für alle Zukunft mit eingebaut.

LG

Herbert
 
Lieber Herbert,
mir ist auch ohne die beiden Adjektive klar,
dass unerbittlich und unwillentlich geschwiegen wird. Adjektive sind in der Regel ohnehin oft fragwürdig in der Lyrik. Und zwei solche gleich klingenden Wortungetüme sowieso.
Trau dich und nimm Abschied. Glaub' mir, es ist für dein Gedicht besser...
Liebe Grüße
Karl
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Karl,

ich denke darüber nach, versprochen.

Vielleicht gibt es zu diesem Punkt ja auch noch weitere Meinungen?

LG

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
Unwillentlich unerbittlich

Alles schweigt
im Kreis um den
grad eben
für alle Zukunft
Ausgestossenen
die Rücken zu ihm
abgewendet
er ist durchsichtig
geworden ausgegrenzt
eine Schattenfigur
wie Rauch
zerfasert
sein Selbst
im Nicht-Mehr-Gekanntsein
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo,
habe dein gedicht
deine erlaubnis vorausgesetzt
etwas anders formuliert :

Ausgestoßen

Er ist durchsichtig
wie rauch
ein schatten
seiner selbst
beraubt

entsetzt
für alle zukunft
umkreist
von allen
rücken
lebendig
verschwiegen


lg ralf
 
Lieber Herbert,
immerhin sind jetzt die beiden Unworte aus dem Text und diese Überschrift ist besser als das bürokratisch klingende Wort Ausstossung.
Ganz ehrlich: Der Kürzungsvorschlag von Ralf gefällt mir besser.
Sei mir nicht böse.
Herzliche Grüße
Karl
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Karl,

warum sollte ich Dir böse sein? Ich werde versuchen, die Unterschiede der beiden Varianten zu analysieren. Das stelle ich mir ganz spannend vor. Aber dafür brauch ich Zeit....

LG

Herbert
 



 
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