Die Blätter fallen,fallen wie von weit (Akrostichon)

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lillii

Mitglied
Die Blätter fallen,
fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Rainer Maria Rilke


D ie Blätter fallen, fallen wie von weit -
i m Winde tanzen sie den wilden Reigen.
e in Wirbeln ist es in des Herbstes Zeit.
B unt fallen sie herunter und sie steigen;
l eicht im Tanze sie sich drehn und wenden
ä ndern ihren Rhythmus nach Belieben -
t ummeln sich wie wild, es will nicht enden.
t reibens bunt beim Auseinanderstieben.
e inmal sind auch sie des Tanzes müde,
r uhen aus an ihrem alten Stamme-
f olglich wird dies nun zur Plattitüde:
a usgepustet ist des Lebens Flamme.
l ustig lebte es sich an den Zweigen.
l eider ist die Lebenszeit dahin;
e ine kleine Zeit, sie war zu eigen
n icht zurückzuholen der Beginn.
f ügsam folgen sie dem Weltengang
a lles ist vergänglich auf der Erden.
l eben gibt es nur ein Leben lang,
l eider wird nichts besser durch Beschwerden.
e ilen muss man nicht,es kommt, wies kommt.
n iemand wird vergessen, das ist Fakt.
w agemutig ist nicht, was uns frommt,
i st zu schließen sinnvoll einen Pakt?
e ine Hand ist, die uns stetig hält;
v erlässlich, sicher ohne all Bedenken,
o b er, in dessen sichre Hand man fällt
n och weiter unsre Schicksale wird lenken...
w unsch, gar wissen, das ist ungewiss -
e inmal werden sicher wirs erfahren
i n unsrem Denken gibt es manchen Riss
t rotz allem überheblichen Gebaren.

© lillii ( Luzie-R )
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo,

nette Idee mit den Zeilenanfängen, die wieder einen Text ergeben. Der Rest jedoch ist unrhythmisch, inhaltlich enttäuschend, nicht verdichtet und dann auch noch mit hässlichen Inversionen versehen. Schade um die Mühe.

Sorry.

Jürgen
 

lillii

Mitglied
ist in Ordnung, jote S,
es ist Deine Meinung und ich akzeptiere sie.
Ist Dir denn aufgefallen, das scheint mir nicht so,
dass die
Gedichtsform ein Akrostichon ist?


lillii
 

lillii

Mitglied
Die Blätter fallen,
fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Rainer Maria Rilke


D ie Blätter fallen, fallen wie von weit -
i m Winde tanzen sie den wilden Reigen.
e in Wirbeln ist es in des Herbstes Zeit.
B unt fallen sie herunter und sie steigen;
l eicht im Tanze sie sich drehn und wenden
ä ndern ihren Rhythmus nach Belieben -
t ummeln sich wie wild, es will nicht enden.
t reibens bunt beim Auseinanderstieben.
e inmal sind auch sie des Tanzes müde,
r uhen aus an ihrem alten Stamme-
f olglich wird dies nun zur Plattitüde:
a usgepustet ist des Lebens Flamme.
l ustig lebte es sich an den Zweigen.
l eider ist die Lebenszeit dahin;
e ine kleine Zeit, sie war zu eigen
n icht zurückzuholen der Beginn.
f ügsam folgen sie dem Weltengang
a lles ist vergänglich auf der Erden.
l eben gibt es nur ein Leben lang,
l eider wird nichts besser durch Beschwerden.
e ilen muss man nicht,es kommt, wies kommt.
n iemand wird vergessen, das ist Fakt.
w agemutig ist nicht, was uns frommt,
i st zu schließen sinnvoll einen Pakt?
e ine Hand ist, die uns stetig hält;
v erlässlich, sicher ohne all Bedenken,
o b er, in dessen sichre Hand man fällt
n och weiter unsre Schicksale wird lenken...
w unsch, gar wissen, das ist ungewiss -
e inmal werden sicher wirs erfahren
i n unsrem Denken gibt es manchen Riss
t rotz allem überheblichen Gebaren.

© lillii ( Luzie-R )

Gedichtsform : Akrostichon
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
...Asche auf mein Haupt, das geht natürlich als "Feste Form" durch. Ich verschiebe zurück.

Trotzdem:

"leicht im Tanze sie sich drehn und wenden"

..darf nur Yoda sagen und

"wagemutig ist nicht, was uns frommt,"

ist altertümelnder semantischer Unfug allerersten Ranges.

(frommen bedeutet, helfen, nützen... )
 

lillii

Mitglied
ganz wie Du meinst,
Dir, als Inquisition, wird auch niemand widersprechen wollen.
Ich nehme es zur Kenntnis.

lillii
 

lillii

Mitglied
als Nachtrag zur letzten Antwort, ich als Zweiundachtzigjähreige, darf sicherlich auch etwas altertümlich schreiben, nachsichtig musst Du aber trotzdem nicht sein.

lillii
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Lillii,
mir gefällt das Gedicht gut. Heute sind Achrostichons eher selten, ich habe selbst einige geschrieben, das ist nicht ganz so einfach.
Die Idee hier, eins aus Versen von Rilke zu machen, ist gut.

Während Rilke freie Verse verwendet, nutzt Du eine gereimte Strophenform mit 5 Hebungen und leicht schwankenden Senkungen.

Rilke verwendet festen Jambus, wenn man die ersten beiden Verse gemeinsam betrachtet.

Bei Deinem Werk ist es etwas gemischt, die Sprache ist nicht so streng gebunden.

Das Gedicht handelt vom Ende des Lebensweges. Man hat einen weiten Weg hinter sich. Vieles ist erlebt, das Erlebte zieht vorbei.
Wie bei Mark Aurel einst ist es vielleicht auch eine Selbstbetrachtung, eine für weitere Generationen, die folgen.
Es ist immer das eigene Leben, das zählt. Man muss erst mal selbst glücklich sein, dann kann man anderen helfen, glücklich zu werden.

Rilkes Text ist sehr schwermütig. Deiner ist aufgelockerter.

Viele Grüße von Bernd
 



 
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