Die Dienstvorschrift

Chris

Mitglied
Der Sohn eines Bekannten leistet derzeit seinen Grundwehrdienst bei der Bundeswehr ab.
Neulich brachte er eine Vorschrift mit nach Hause, gab sie grinsend seinen Eltern und bestand darauf, daß sie sofort zu lesen begannen. Die Eltern lasen und bogen sich vor Lachen, denn diese Vorschrift ist bestimmt ernst gemeint, aber doch ein voller Lacherfolg.
Da steht zum Beispiel drin: „Das Sehen bei Nacht wird durch Dunkelheit erschwert.“
Mal ehrlich: Hätten Sie das gewusst?
Ich stelle mir da einen Soldaten vor, der Nachts im Dunklen steht, sich wundert, warum er nichts mehr sieht, die Vorschrift zur Hand nimmt und dann liest, dass er gar nicht so gut sehen kann, weil es ja Nacht und deshalb dunkel ist.
Die Dunkelheit scheint im Soldatenleben eine große Rolle zu spielen, denn weiter unten heißt es: „Bei einbrechender Dämmerung ist mit Dunkelheit zu rechnen.“ Und was bei Dunkelheit ist, dass nämlich das Sehen erschwert wird, kann ja bekanntlich weiter oben nachgelesen werden.
Diese Vorschrift kann aber auch Leben retten, denn weiter unten steht: „Bei Wassertiefen ab 1,50 m hat der Soldat mit selbstständigen Schwimmbewegungen zu beginnen.“
Wenn man sich daran hält, wird ein Ertrinken unmöglich, vorausgesetzt man weiß wie man „Schwimmbewegungen“ macht.
Aber auch an sportliche Menschen, z.B. an Bergsteiger ist gedacht, denn in der Vorschrift steht geschrieben:
„Bei Erreichen des Gipfels sind die Kletterbewegungen einzustellen.“
Und so geht es Seitenweise weiter - an alles wurde gedacht.
Ist es nicht schade, dass es für uns normale Bürger keine solche Vorschrift gibt, eine Vorschrift, in der so etwas steht wie: „Hat die Spülmaschine das Waschprogramm beendet ist mit gereinigtem Geschirr zu rechnen.“
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Zefira

Mitglied
Fein!

Aber letzteres stimme nicht ganz... jedenfalls nicht immer... jedenfalls nicht bei MEINER Spülmaschine!
Aber ich RECHNE damit... immer noch!!!
Feiner Text - ich habe mich köstlich amüsiert. Einiges davon kenne ich allerdings schon, das mit dem 150 cm Wassertiefe hat mir mein Mann (vor Urzeiten mal Zeitsoldat) erzählt.
Ich würde den Text an Deiner Stelle mal an eine Zeitung schicken. Unsere zumindest druckt am Wochenende gern mal solche Betrachtungen ab.
Liebe Grüße,
Zefira
 



 
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