Die Erbschaft (gelöscht)

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Anonym

Gast
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anbas

Mitglied
Hallo Anonymus,

die Idee gefällt mir. Es ist ein schönes Kindergedicht.

Vom Handwerklichen her, bin ich nicht so angetan. Zum einen holpert die Metrik an einigen Stellen doch recht arg, es fehlt der durchgängige rote Faden.

Ab Strophe drei ändert sich dann auch komplett das Reimschema. Das kann man machen, sollte es aber nur dort tun, wo dieser Wechsel auch zum Inhalt passt (z.B., um eine Moral ans Ende des Gedichtes zu hängen, oder, um eine gewisse Dramatik oder Beruhigung in den Text zu bringen). Hier wirkt der Wechsel sehr willkürlich und nicht zum Text passend.

Derzeit wären die Zeilen für mich sechs Punkte "wert" ;).

Liebe Grüße

Andreas
 

Anonym

Gast
Hallo Andreas,

die beiden letzten Strophen möchte ich so lassen, oder holpert es dort auch?

Der rote Faden ist doch die Überlegung, wem das Haus gehören soll.

Wie wäre das zum Anfang:

Ich habe ein sehr schönes Haus
doch was wird später mal daraus?
Es ist wirklich wundervoll,
ich weiß nicht, wem ich's schenken soll.

L.G. A
 

Anonym

Gast
Erinnert es dich an ein Gedicht von ihm?

Eigentlich habe ich mich nicht bewußt angelehnt.

Mit Gruß
A
 

Anonym

Gast
Ich habe eben die erste Fassung der Erbschaft von 1997 hochgeholt:

Die Erbschaft
Ich bin die stolze Besitzerin von einem schönen Haus.
Wenn ich das Haus nicht mehr brauche,
was wird wohl dann daraus?
All meine Kinder haben, ein Haus, ganz wundervoll,
darum nun überlege ich, wem ich mein Haus vererben soll.
Ich gebe mein Haus keiner Raupe, die macht sich damit aus dem Staube.
Ich gebe es nicht den Asseln, die werden das Häuschen vermasseln.
Es wäre auch nicht in meinem Sinne, wohnte darin eine Spinne.
So werde ich ohne Bedenken, mein Haus einem Ohrwurm schenken.

Seither habe ich immer wieder einmal etwas daran geändert.
 
A

aligaga

Gast
Es ist dies in der Tat ein Kindergedicht.

Jeder Erwachsene weiß heute doch, dass Omis klein Häusel für den Pflegedienst draufgehen wird, den sie brauchen wird, wenn sie 102 Jahre alt werden möchte und eine Rundumbetreuung haben will oder ins Heim muss. Die Sozialkassen zahlen nämlich nur dann, wenn bei der Omi (oder deren künftigen Erben) nix mehr zu holen ist. So ein Häuschen mitsamt Garten kann nicht mehr versoffen werden wie früher, sondern speist die teure Apparatemedizin.

Gewinnen tut am Ende immer die Bank. Oder die Stadtsparkasse.

Amüsiert

aligaga
 

Anonym

Gast
oder man bekommt eine freundliche Hilfe im Haus, vielleicht aus Polen.

Zum Glück gibt es jedoch genügend Schneckenhäuschen.

Danke Dir fürs Lesen

Viele Grüße

a
 
A

aligaga

Gast
oder man bekommt eine freundliche Hilfe im Haus, vielleicht aus Polen.
Das mit den "Polen ausbeuten" ist Vergangenheit. Diese freundlichen Damen wissen heute ganz genau, was sie wert sind. Bei schwereren Pflegefällen sind sie zudem völlig überfordert.

Eine altersschwache Landschnecke vererbt ihr Gehäuse in der Regel nie. Es wird zertrümmert, wenn der Vogel, die Ratte oder ein anderer Prädator an seinen Inhalt herankommen möchte. Den Rest erledigt der saure Regen.

Gleichwohl heiter, sehr heiter

aligaga
 

Anonym

Gast
Fazit:
Andreas mahnt: Metrik beachten
revilo meint, bei Ringelnatz angelehnt
aligaga bring: soziales

Wie wäre es, wenn, du aligaga, mir bei den ersten Strophen hilfst, damit sie zu den letzten passen?


Mit heiterem Gruß a
 
A

aligaga

Gast
Warum sollte man am Metrum herumbasteln, wenn schon die Intonation falsch ist?

Amüsiert

aligaga
 

anbas

Mitglied
Hallo Anonymus,

Deine angedachte Änderung ist aus meiner Sicht nicht unbedingt eine Verbesserung. Hinsichtlich des Wechsels beim Reimschema hast Du mich "überzeugt" - kann so bleiben ;).

Dennoch die Metrik holpert und sollte überarbeitet werden. Ob es nun an Ringelnatz oder Käpt'n Blaubär angelehnt ist oder nicht, ist doch total egal :D. Wichtig ist, dass der Text unterhaltsam ist und das Lesen Spaß bringt.

Aus meiner Sicht hat dieses Gedicht dieses Potential, so dass es sich lohnt, an diesem Text zu arbeiten. Es ist ein Kindergedicht, hat etwas märchenhaftes und muss selbstverständlich nicht der naturwissenschaftlichen Logik folgen.

Liebe Grüße

Andreas
 

Anonym

Gast
"Deine angedachte Änderung ist aus meiner Sicht nicht unbedingt eine Verbesserung. Hinsichtlich des Wechsels beim Reimschema hast Du mich "überzeugt" - kann so bleiben .

Dennoch die Metrik holpert und sollte überarbeitet werden."

Ich stimme Dir zu und arbeite weiter daran. Vor allem bin ich Dir sehr dankbar für Deinen Rat.

Liebe Grüße
a
 
A

aligaga

Gast
Es ist ein Kindergedicht, hat etwas märchenhaftes und muss selbstverständlich nicht der naturwissenschaftlichen Logik folgen.
Das tun die Spitzmäuse, die Maulwürfe und die Warzenenten ja auch nicht, ebensowenig wie die Vorstandsvorsitzenden der Sozialversicherungen. Sie alle handeln ohne Umschweife artgerecht und folgen ihren Instinkten. Da muss sich die Omi, ganz gleich, welcher Familie, Gattung oder Art sie angehört, zu Lebzeiten gewiss keine Gedanken machen.

Den hierzulande beheimateten Ohrwürmern würde man mit dem in Rede stehenden, fiktiven Nachlass keine rechte Freude bereiten. Sie würden es verschmähen, denn sie bevorzugen, wie die Asseln, feuchte und dunkle Habitate. Der Klassiker sind die Räume unter den Blumentöpfen im Garten und auf dem Balkon.

Übrigens - wenn man in Märchen oder Fantasy-Texten die Wirklichkeit ausblenden und das Wasser bergauf fließen lassen möchte, müsste man den Kindern erklären, warum es das tun sollte, denn ohne triftigen Grund lassen sich aufgeweckte Kiddies die Welt von heute nicht mehr auf den Kopf stellen.

Heiter, sehr heiter

aligaga
 

Anonym

Gast
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Anonym

Gast
Ich habe das Gedicht überarbeitet. Meinem Bauchgefühl nach müsste der erste Vers jetzt zu den beiden letzten passen.
 

Anonym

Gast
Passt die erste Strophe zu den beiden letzten?

Anmerkung:
Da die Intonation nicht stimmt, fällt der Ohrwurm eine Entscheidung:

Ein Schneckenhaus, oh welch ein Graus,
ich schlage dieses Erbe aus. ;)
 
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