Die Erschwarzung der Erde.

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pleistoneun

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Ein schreckliches Phänomen sucht zur Zeit verschiedene Regionen der Erde heim: die irdische „Erschwarzung“ - es handelt sich dabei um das mysteriöse Verschwinden von Landschaften mitsamt der darauf befindlichen Pflanzen- und Tierwelt. Über Nacht verändert sich die gewohnte Umgebung in ihr physikalisches Gegenteil, aus Materie wird schwarze Antimaterie, Berge sehen nur noch aus wie dunkle Silhouetten, Pflanzen, Tiere und sogar Menschen sind nur Schatten ihrer selbst. Ganze Landesteile werden mit einem Mal ausgelöscht. Diese Erscheinung hat bisher große Teile Frankreichs und Südenglands heimgesucht und ist gerade im Begriff, deutsche und skandinavische Landstriche zu verschlucken. Die Verdunkelung schreitet unaufhaltsam voran und es gibt kein Mittel, um sie aufzuhalten.

Erst kurz vor dem Auftreten der ersten rätselhaften Landschaftsentrückung kam eine sowjet-belgische Forschergruppe zu einem beunruhigenden Ergebnis, welches die Phänomene erklären könnte: Das Blitzlicht bei mit herkömmlichen Fotoapparaten baut hyperphotone Feldfragmente aus Lichtpunkten auf, die eine Halbwertszeit von exakt 103 Jahren besitzen. Den Forschern gelang es in einem Versuch nachzuweisen, dass durch das Auslösen des Blitzlichtes diese gefährlichen Feldfragmente freigesetzt werden. Sie verweilen diese Zeit für den Menschen nicht wahrnehmbar in der Umgebung, ehe sie sich sprunghaft in ihr physikalisches Gegenstück verkehren und die Landschaft erschwarzen lassen. Rechnet man von heute an gezählt 103 Jahre zurück, stößt man auf das Jahr 1900, welches als Geburtsjahr des fotografischen Blitzlichts gilt. Der genaue Vorgang, der zur Auslöschung eines mit Fotoblitzlicht kontaminierten Objektes führt, ist aber noch gänzlich ungeklärt.

Es wird angenommen, dass sich das Phänomen mit steigernder Geschwindigkeit in all jenen Gebiete der Erde ausbreiten wird, in denen jemals mit Blitz fotografiert wurde, und das ist nahezu überall. Nach Bekanntwerden dieser Tatsache hat sofort Massenpanik unter der Bevölkerung der betroffenen Länder eingesetzt, mit dem Ziel, in entlegenere Gebiete zu fliehen. Nämlich in jene Bereiche der Erde, deren Attraktivität und Reiz für Fotografen so gering war, dass sie niemals geknipst wurden. Diese Oasen der Sicherheit könnten vielen Menschen Schutz und Zuflucht vor der irdischen Erschwarzung bieten. Führungskräften eines jeden Landes wurde eine Unterlage vorgelegt, die angibt, wann in etwa die ersten Blitzlichtaufnahmen ihrer Heimat gemacht wurden. Die Bevölkerung sollte hierüber mittels öffentlicher Medien die Zeit bis zur Erschwarzung anzeigen. Arme Länder werden als Fluchtland bevorzugt, reiche Länder gemieden. Viele Staaten stehen leer und die Häuser, Autos, Seen und Berge warten nur noch auf die Stunde ihres Verschwindens. Die Uhr tickt und es werden diejenigen von diesem unheimlichen Vorgang verschont bleiben, die sich auf dem richtigen Fleckchen Erde niederlassen werden.

Hier noch eine kurze Auflistung aller Orte, die höchstwahrscheinlich noch nie blitzfotografiert wurden und deshalb als „sicher“ eingestuft wurden:

- östliches Kirgisien, ganz Irak, Afghanistan, Iran, Pakistan, Indien und Teile Kambodschas
- große Meerestiefen, entlegene Zonen der Sahara, unwirtliche polare Gegenden
- eventuell Museen, Ausstellungshallen, WC-Anlagen, U-Bahn-Schächte

Die sukzessive Stationierung amerikanischer Truppen in den nah- und zentralöstlichen Gebieten kann als Absicht gedeutet werden, das dort vorherrschende staatliche Lichtbildverbot zu nutzen, um der drohenden Gefahr einer globalen Erschwarzung zu entkommen. So ist also nicht nur das Schießen von Fotos, sondern auch das Schießen mit Gewehren ein Beitrag zur Vernichtung der Welt, denn in beiden Fällen muss ein Auslöser gedrückt werden.
 
Idee sehr gut,

Umsetzung: Nu ja....

In Deiner Idee steckt etwas Großes drin: Nämlich allgemein die tatsächlich völlig ungelöste Frage, ob nicht gestern und heute gemachte Erfindungen, Verfahren usw. noch in einer entfernten Zukunft völlig unvorhersehbare Schäden setzen können, die dann vielleicht nicht ohne großen Aufwand oder garnichtmehr repariert werden können.

Da ist die Erfindung des Blitzlichts und seine naive, unkritische Verwendung noch ein winziges Problem. Denke z.B. an heutige handy-Strahlung, oder an das einmalige Experiment "Wie lebt es sich auf einem Sauerstoffplaneten ohne Ozonschicht?" Oder: Wieviel Dreck halten die Weltmeere eigentlich aus? Oder hier und jetzt: Was geschieht, wenn man in einem Massenexperiment Millionen von Menschen mit PET füttert (PET, poly-ethylen-terephtalsäure-derivate, das sind die modernen Plastgetränkeflaschen, deren Substanz sich ganz langsam in den abgefüllten Getränken löst und somit mitverspeist wird)

Aus dieser ernsten Idee kannst Du also viel mehr machen!
 



 
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